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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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geschmeidig und effizient. Gerade heute hatte sie seine Schönheit bewundert, als er wie ein Sagenheld über das Wasser gelaufen war und geschickt sein Gewehr eingesetzt hatte – nicht etwa blutrünstig, sondern präzise und sicher.
    Jetzt musterte sie beim Klettern seine festen Beinmuskeln. Immer wieder wehte ein Windstoß seine Jacke hoch und gewährte ihr einen Blick auf sein ansehnliches Hinterteil. Bei ihren nächtlichen Tête- à -Têtes spürte sie, wie sich diese Muskeln unter ihren Händen spannten. Dann glänzte auf ihnen ein feuchter Film, der sie beide in ihrer Ekstase umgab. Die lebhafte Erinnerung trieb einen heftigen Anflug von Begehren durch ihren Körper. Die vergangene Nacht schien ihr plötzlich endlos lange her zu sein.
    Als er die Spitze des Hügels erklommen hatte, blickte Bennett zurück, und als London ihm zuwinkte, lächelte er und winkte ebenfalls. Dann machte er sich auf, die Insel zu erkunden.
    »Du siehst ihn an, als wäre er die letzte Flasche Wein auf der ganzen Welt«, bemerkte Athene trocken.
    London errötete nur leicht. Ihr Begehren für Bennett war ihr mittlerweile vertraut. »Ich bin eben eine überaus durstige Frau.«
    »Und wird dein Durst gestillt?«
    London blickte nachdenklich zu ihrer Freundin. Ihr Körper vibrierte vor Verlangen nach Bennett. Seit er mit seinem Körper Bekanntschaft gemacht hatte, sehnte er sich ständig nach ihm. Bennett hatte ihre Lust entfacht und sie konnte das Feuer nicht mehr löschen. Wie lange würde diese Flamme der Lust brennen? Fast hoffte sie, dass sie bald erlosch, damit der Schmerz bei ihrer unvermeidlichen Trennung nicht allzu groß war. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie darauf vergeblich hoffte.
    Athene las die Antwort von Londons Gesicht ab und ihr Mitgefühl ließ die Gesichtszüge der Hexe weicher wirken. »Vielleicht bereust du es noch.«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte London sogleich. »Ich bin froh, dass ich diese Chance bekommen und ergriffen habe. Egal, was danach geschieht.« Sie blickte zu Kallas hinüber, der es sich auf einem breiten Felsen bequem gemacht hatte und mit geschlossenen Augen in der Nachmittagssonne eine Pfeife genoss. Er war ein gut aussehender Mann, rau wie die Küste und mit einem ganz eigenen herben Charme.
    Athene folgte Londons Blick und runzelte die Stirn. »Dieser Mann«, unkte sie finster. »Ich sollte ihn über Bord werfen.«
    »Ich bin sicher, er kann schwimmen.«
    »Aber ich nicht.«
    »Wenn du es wissen willst«, antwortete London lächelnd, »musst du den Sprung wagen.«
    Die dunklen Augen der Hexe funkelten amüsiert, dann erschien ein seltener Ausdruck von Unsicherheit auf ihrem Gesicht. »Und wenn ich ertrinke?«
    London verstand ihre Unsicherheit. »Die Frauen deiner Familie ertrinken doch nicht. Nötigenfalls lernen sie zu schwimmen.«
    Bevor Athene etwas erwidern konnte, tauchte Bennett wieder auf der Hügelkuppe auf. Er grinste aufgeregt. Seine weißen Zähne blitzten. »Kommt! Das müsst ihr sehen«, rief er zu ihnen herunter. »Kallas, Sie auch. Hören Sie auf, sich wie eine Eidechse zu sonnen.«
    Der Kapitän grummelte, doch bald erklommen sie alle den Hügel und folgten Bennett durch den schattigen Wald. Die Luft roch intensiv nach Piniennadeln. Obwohl Bennett das Gebiet gerade erst erkundet hatte, schritt er mit einer Sicherheit voran, als sei er schon zigmal hier gewesen. Nie zögerte oder strauchelte er.
    »Ein kleines Vergnügen für uns, die wir von der Reise müde sind«, sagte er, als er am Rand einer Lichtung stehen blieb. Er deutete auf einen kleinen blubbernden Teich. Das Wasser war so klar, dass London jeden einzelnen Kiesel darin erkannte.
    Bennett ließ sich an seinem Ufer geschmeidig auf ein Knie nieder. Er tauchte eine Hand hinein, schöpfte Wasser heraus und trank. Ein paar Tropfen rannen funkelnd zwischen seinen Fingern hindurch. Er erinnerte an einen Waldgott, ein Geschöpf der Dunkelheit und der Sonne.
    »Köstlich und kühl«, sagte er lachend.
    Erst als London die glänzenden Wassertropfen an Bennetts Hals hinunter und in seinen offenen Hemdkragen rinnen sah, wurde ihr bewusst, wie durstig sie war. Sie trat an den Teich und ging in die Knie, um ebenfalls daraus zu trinken. Wie Bennett es gesagt hatte, rann das Wasser eisig und köstlich ihre Kehle hinunter und sammelte sich kühl in ihrem Bauch. Sie schöpfte mehrmals mit den Händen frisches Wasser und trank in großen Schlucken. Dabei verschüttete sie ein wenig, und es lief auch an ihrem Hals hinab.
    Sie

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