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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)
Autoren: Zoë Archer
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einschließlich Stiefel darin. Eine schwere Last, aber er war ein guter Schwimmer. London hatte leichteres Gepäck; sie nahm nur eine Hose, eine Hemdbluse und ihre Stiefel mit. Sie wussten aber auch nicht, wie sie mit ihren Schwimmfähigkeiten unter so schwierigen Umständen zurechtkommen würde. Flüsse und Teiche stellten vermutlich geringere Anforderungen als eine Meereshöhle. Vielleicht reichte ihre Kraft für die bevorstehende Aufgabe nicht aus.
    Wenn es sein musste, würde er sie auf dem Rücken tragen. Er machte sich keine Sorgen, dass er sie nicht schützen konnte.
    Athene hatte ihre Hände zu einer Schale geformt und hielt sie ihnen entgegen. »Vielleicht könnt ihr das auf eurer Reise gebrauchen.«
    London und er blickten hinein. Dort glänzten zwei Fischschuppen.
    »Es könnte sein«, sagte die Hexe, »dass beim Schwimmen in der Höhle die Luft knapp wird. Ich habe diese Schuppen mit einem Zauber belegt. Die eine ist für den Hinweg, die andere für den Rückweg. Um den Zauber zu aktivieren, müsst ihr die Schuppe nur ins Wasser werfen.«
    Bennett nahm eine der Schuppen. Sie sah aus wie die ganz normale Schuppe eines Fisches, aber er zweifelte nicht an Athenes Zauberfähigkeiten. Seit sie vor Wochen zu dieser Mission aufgebrochen waren, hatte die Hexe ihre Kräfte häufig eingesetzt und dadurch verstärkt, auch wenn sie die mächtigeren Sprüche mied. Während er die Schuppe in Augenschein nahm, gab Athene die andere in einen kleinen Umschlag aus Pergament und steckte diesen in seinen Rucksack.
    Als er die Schuppe ins Wasser werfen wollte, rief Athene: »Warte! Der Zauber hält nicht lange vor. Wirf sie erst ins Meer, wenn du losschwimmst, und dann schwimm schnell.«
    Um sicherzustellen, dass sie so schnell wie möglich schwammen, mussten sie ihren Widerstand reduzieren. Das bedeutete, dass sie nackt schwimmen mussten. Unbefangen entledigte sich Bennett rasch seiner Kleidung, doch London errötete und brauchte etwas länger. Kallas wandte höflich den Blick ab. Bennett hätte ihr gern zugesehen und den Anblick ihrer nackten Haut im Sonnenschein genossen, doch dafür war später Zeit. Hoffentlich.
    Erst als London die Riemen des Rucksacks über ihre Schultern geschoben hatte und ins Wasser geglitten war, drehte Kallas sich wieder um. Bennett schulterte ebenfalls sein Gepäck und stieg ins Wasser. Es schwappte in sanften warmen Wellen um sie herum. Als beide auf der Stelle Wasser traten, fragte Athene: »Seid ihr bereit?«
    »Fast«, erwiderte Bennett. »Seid bloß vorsichtig, ihr zwei«, fügte er hinzu und ließ den Blick zwischen Athene und Kallas hin und her wandern. »Die Erben sind auf dem Weg zu uns.«
    »Das ist mir keineswegs entgangen«, erwiderte Athene ernst.
    »Ich freue mich darauf, sie wie Tintenfische gegen die Felsen zu schleudern«, sagte Kallas.
    Das genügte Bennett zur Beruhigung. Er blickte zu London, die neben ihm im Wasser schwamm. Ihr Gesicht erschien ihm unbeschreiblich schön. Es drückte Entschlossenheit aus, aber auch – und das bewunderte er wirklich – Vorfreude auf ein Abenteuer. »Bereit?«, fragte er sie.
    Zur Antwort lächelte sie. Er schwamm zu ihr und küsste sie.
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    »Ich weiß«, gab sie zurück.
    Er grinste, dann drehte er sich zu Athene um. »Jetzt.«
    Athene ließ die Schuppe ins Wasser fallen. Sie fing an zu leuchten, wuchs und formte sich zu einem Fisch. Bennett war ein Gelegenheitsangler, aber so einen Fisch hatte er noch nie gesehen. Er besaß die Größe einer Hand und war wie eine schwimmende Sonne von einem goldenen Schein umgeben.
    »Durch die Höhle«, befahl Athene dem Fisch. Augenblicklich schwamm er auf den Höhleneingang zu. »Los! Beeilung!«, rief sie Bennett und London zu. »Ihr müsst bei dem Fisch bleiben, sonst könnt ihr nicht im Wasser atmen.«
    Bennett und London schwammen hinter ihm her. Schnell erreichten sie den Eingang zur Höhle. Drinnen war es deutlich dunkler und sehr eng. Als er auftauchte, um Luft zu holen, stieß Bennett ein paar Mal fast an die Höhlendecke. Um sie herum ragten feuchte, vom Meer ausgehöhlte Felsen auf. Es herrschte fast absolute Dunkelheit, lediglich der leuchtende Fisch spendete etwas Licht. Dann senkte sich die Höhle ab und es blieb selbst für den Kopf kein Platz mehr, die gesamte Höhle war von Wasser ausgefüllt.
    Kurz bevor Decke und Wasseroberfläche sich berührten, hielten sie an und konnten gerade noch Luft holen, indem sie die Köpfe zur Seite neigten.
    »Was jetzt?«,
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