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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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brachte, trug blutige Kratzer an Gesicht und Händen davon.
    »Sind das die goldenen Wespen?«, schrie Edgeworth an Chernock gewandt. Jene winzigen Killer hatten die Erben schon selbst mehrfach mit Erfolg eingesetzt. Nur Gabriel Huntley hatte ihren Angriff in Southampton damals wie durch ein Wunder überlebt. Eine ärgerliche Ausnahme.
    »Nein. Worum es sich hier auch handelt, es ist nicht annähernd so elegant wie die Wespen«, erwiderte Chernock. »Ein plumper Zauber.«
    »Plump oder nicht«, keuchte Fraser, »die Dinger suchen nach einem Weg, unter Deck zu gelangen!«
    »Verhindern Sie das!«, fuhr Edgeworth den Zauberer an.
    Der Magier richtete sich in die Hocke auf und hob die Hände, um einen Zauber zu beschwören. Aber es war zu spät. Die Männer, die sich unter Deck befanden, schrien auf und stürzten kurz darauf mit roten Brandwunden in den rußgeschwärzten Gesichtern an Deck.
    »Der Dampfkessel!«, brüllte einer von ihnen. »Diese … diese fliegenden Viecher sind direkt in den Kessel gerast und haben ihn zerfetzt! Das verdammte Ding ist fast explodiert!«
    Das Schaufelrad drehte sich langsamer und kam schließlich ganz zur Ruhe. Unheilvolle Stille senkte sich über das Schiff.
    Edgeworth stemmte sich auf die Füße hoch. »Lassen Sie die verdammten Segel hissen!«, fauchte er den Kapitän an.
    Der gab den Befehl zwar weiter, doch als sie die Segel gesetzt hatten und das Schiff Fahrt aufnahm, war das Kaik längst fort. Edgeworth stand an der Reling und musste wütend und hilflos zusehen, wie seine Tochter hinter dem Horizont verschwand.
    * * *
    Durch sein Fernglas beobachtete Bennett, wie die Geschwindigkeit des Dampfers sich verringerte und das Schiff schließlich stehen blieb.
    »Das war verdammt gute Arbeit, Athene«, lobte er. »Wie hast du das angestellt?«
    Keine Antwort.
    »Bennett!«, rief London.
    Er drehte sich um. London saß auf dem Boden und hielt Athene in den Armen. Die Hexe war blass und rührte sich nicht. Sofort kniete er neben ihnen nieder und ergriff Athenes schlaffe Hand. Die Hexe atmete schwach. Kallas, der das Steuer nicht verlassen konnte, blickte gleichermaßen düster wie besorgt zu ihnen herüber.
    »Vielleicht hat Chernock sie verflucht«, überlegte Bennett.
    London runzelte verwirrt die Stirn. »Chernock? Diese schreckliche Vogelscheuche?«
    »Er ist ein Zauberer«, erklärte Bennett. »Im Auftrag der Erben bringt er schwarze Magie zum Einsatz.«
    London erbleichte vor Schreck. »Das wusste ich nicht.« Sie strich Athene ein paar dunkle Haarsträhnen aus der feuchten Stirn.
    Die Hexe regte sich noch immer nicht.
    »Versuchen Sie es mit Brandy«, sagte Kallas und wies zum Achterdeckaufbau.
    Bennett holte die Flasche und setzte sie Athene an die Lippen. Vorsichtig versuchte er ihr etwas Brandy einzuflößen, doch die Flüssigkeit rann nur wieder aus ihrem Mund.
    »Was ist mit ihr?«, fragte London. »Ist das eine Folge schwarzer Magie?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Bennett in grimmigem Ton. »Ich glaube, sie hat einfach noch nie einen so mächtigen Zauber angewandt.«
    Wie ein Baby wiegte London die Hexe in den Armen. »Dieser Zauber muss sie völlig erschöpft haben.«
    »Aber die Erben sind durch ihn auch auf der Strecke geblieben«, sagte Bennett. »Was immer Athene getan hat, sie hat unsere Verfolger aufgehalten.«
    »Gehen Sie an die Segel, Day«, brummte Kallas. Er drehte das Steuerrad und änderte den Kurs des Bootes.
    Bennett stand sofort auf und richtete das Hauptsegel. »Wohin fahren wir?«
    Mit versteinerter Miene kaute der Kapitän auf dem Mundstück seiner Pfeife herum, als wollte er es durchbeißen. »Die Männer meiner Familie haben überall auf dem Meer Freunde. Und die suchen wir auf.«
    Als sie den neuen Kurs eingeschlagen hatten, trug Bennett die Hexe unter Deck. London folgte ihm. Er bettete Athene in ihre Koje. Dass sie mit keinem Lid zuckte, bereitete ihm große Sorge.
    Bekümmert beugte sich London über Athene und strich über ihre dunklen Haare.
    »Die Klingen wissen, dass sie ihr Leben tagein, tagaus für die gemeinsame Sache aufs Spiel setzen müssen«, sagte Bennett mit tiefer Stimme. »Aber das macht es nicht leichter, wenn ein Kamerad dann tatsächlich fällt.«
    »Sie muss sich wieder erholen. Wir müssen etwas tun.« Als läge das Schicksal der Hexe in seinen Händen, sah London ihn mit flehendem Blick an.
    »Sie wird wieder genesen«, erwiderte Bennett mit einer Überzeugung, die er keineswegs empfand. »Ich kenne Athene seit vielen

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