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Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Archer
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Gabriel zu Boden und bohrte den Absatz seines Stiefels in Gabriels Hand, sodass er den Griff des Messers losließ. Tsend lachte und zielte mit seinem Messer auf Gabriels Auge.
    Ein Schuss aus seiner Pistole brachte den Angriff des Mongolen zum Stillstand. Einen Augenblick schien Tsend verwirrt, als verstünde er nicht ganz, wie die Kugel in seine Brust geraten war. Eine zweite Kugel traf ihn mitten in die Stirn. Sein Blick wurde glasig, seine Gesichtszüge erschlafften, und er sackte auf die Erde.
    Gabriel hielt sich nicht damit auf, sich über seinen Tod zu freuen. Er sprang hoch, lief in Thalias Richtung und betete, dass er nicht zu spät kam.
    Eine Weile konnte Thalia sich nicht rühren, starrte bloß in den Himmel und versuchte, Luft zu bekommen. Sie hatte versucht, sich geschickt abzurollen, als würde sie vom Pferd fallen. Aber Pferde waren nicht zwei Stockwerke hoch. Trotzdem musste sie schnell aufstehen und Gabriel suchen.
    Über ihr tauchte eine dunkle Gestalt auf und versperrte ihr den Blick zum Himmel. »Oh, du hast dich schon für mich hingelegt«, sagte Lamb affektiert. »Danke. Wie nett, dass du mir die Zeit sparst.«
    »Nicht gern geschehen«, knurrte Thalia, kam mühsam hoch und baute sich vor ihrem Gegner auf.
    Henry Lamb sah etwas schmutzig und mitgenommen aus, die hellen Haare standen unordentlich vom Kopf ab. Er grinste sie an. »Ich habe nichts dagegen, wenn du dich ein bisschen wehrst. Dann macht es mir noch mehr Spaß.« In seiner manikürten Hand glänzte ein Messer in der Morgensonne.
    Bittere Abscheu sammelte sich in Thalias Mund. »Du rührst mich nicht an, Mistkerl.«
    »Reizend. Doch das ist nicht deine Entscheidung.« Er drängte sich an sie. Thalia tänzelte zur Seite, aber Lamb packte ihre Haare und riss sie grob zurück. Schmerz schoss in ihre Augen, während sie unwillkürlich die Hand hob und versuchte, seinen Griff zu lockern. Lamb packte ihre Taille und zog sie an sich. Sie musste beinahe würgen, als sie spürte, wie er seine Erektion von hinten gegen ihren Körper presste. Er drückte ein Messer an ihren Hals, während er mit der anderen Hand ihre Brust umfasste. Als sie sich wehrte, schnitt das Messer in ihre zarte Haut. Eine nasse Spur rann ihren Hals hinunter.
    »Das ist wirklich wunderbar«, keuchte Lamb in ihr Ohr. »Genau, was ich gehofft hatte. Ich kann mich mit dir vergnügen, während der Drache seine Magie verbraucht, um die Quelle zu schützen.«
    Thalia trat nach hinten aus, um ihn im Schritt zu erwischen. Doch das sah er voraus und drehte sich seitlich weg, sodass sie nur seine Hüfte traf. Als das Messer tiefer in ihre Haut schnitt, schrie sie auf. Ab dann hielt sie still, denn schließlich wollte sie sich nicht selbst den Hals aufschlitzen.
    »Ja«, zischte Lamb. »Kämpfen ist gut, aber ich will dich nicht umbringen, Thalia. Vorerst nicht. Ich habe noch einiges mit dir vor.«
    Sie ließ sich gegen Lamb sacken. Er rieb sich an ihr. Er nahm die Hand von ihrer Brust, und sie spürte, wie er nach den Knöpfen seiner Hose griff. Bei dieser Aktion ließ der Druck des Messers an ihrem Hals ein wenig nach.
    Thalia griff nach oben und packte die Klinge mit der bloßen Hand. Als das Messer tief in ihre Hand schnitt, unterdrückte sie einen Schrei und stieß die Waffe weg. Lamb fluchte mit seinem vornehmen Akzent und nannte sie ein Miststück und eine Hure, während sie sich in seinem Griff wand. Als sie beide um das Messer kämpften, dachte sie an den ermordeten Tony Morris, an die Machtgier der Erben und die Gefahren, die Gabriel und sie durchlebt hatten. Gabriel, den sie unendlich und leidenschaftlich liebte. Er kämpfte für sie. Er würde vielleicht für sie sterben. Aber nicht, wenn Thalia es irgendwie verhindern konnte.
    Von Wut und Liebe getrieben kämpfte Thalia noch heftiger gegen Lamb. Sie bekam das Messer ganz zu fassen und drehte es herum, sodass die Spitze auf ihn zeigte. Plötzlich musste sie an die Ringer bei dem Nadaam denken und erinnerte sich an ihre Technik. Sie schlang einen Fuß um Lambs Knöchel und warf ihn auf den Boden. Er fiel, und das Messer, das er in der Hand gehalten hatte, bohrte sich in seine Rippen. Thalia taumelte rücklings und starrte auf den Griff, der aus Lambs Brust ragte; auf seiner teuren Weste bildete sich ein dunkelroter Blutfleck.
    Da lag er keuchend mit dem Messer in der Brust und tastete nach dem Griff. Blut sickerte auch aus seinem adeligen Mund. Er versuchte zu sprechen und stieß unverständliche Flüche aus. Plötzlich

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