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Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Archer
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dunkelhaarigen Engländerin, die mit ängstlichem Blick zusah, zu verprügeln. Leider war sie Henry Lamb versprochen, Tsend musste sich vorerst mit ihrer Enttäuschung zufriedengeben. Vielleicht konnte er sich später, wenn Lamb ihrer überdrüssig war, noch ein bisschen mit ihr amüsieren. Dann würde sich neue Angst auf ihrem Gesicht zeigen und sein Vergnügen noch steigern.
    »Los!«
    Tsend genoss seine Überlegenheit und ließ sich von dem Engländer einen kräftigen Stoß versetzen. Er spürte zwar die Kraft des Gegners, hatte jedoch das Gefühl, auf dem Boden eines Brunnens mit Kieselsteinen beworfen zu werden. Huntley biss die Zähne zusammen, spannte die Muskeln an und versetzte ihm einen heftigen Stoß, der jeden Mann umgeworfen hätte. Jeden, außer Tsend. Er gab sich keine Mühe, sein Lachen zu überspielen. Wie jämmerlich die vergeblichen Angriffe des Engländers wirkten. Tsend langweilte sich zunehmend. Je eher dieser alberne Ringkampf vorüber war, desto schneller bekam Tsend den Rubin, konnte ihn Lamb überreichen und erhielt seine Belohnung. Mit der Kraft des Zeichens auf seinen Fußsohlen musste er den Rubin allerdings überhaupt nicht Lamb oder seinem wütenden Freund überlassen. Wieso behielt er ihn eigentlich nicht für sich? Dann besäße Tsend die Macht Dschingis Khans. Seit Tsend ohne Eltern in den schmutzigen Gassen von Urga aufgewachsen war, hatte er das Gefühl, die Welt schulde ihm etwas. Sie habe sich gegen ihn verschworen und ihn betrogen. Mit dem Rubin würde sich das ändern, und er bekäme endlich, was er verdiente. Ja, das war ein noch viel besserer Plan. Tsend lächelte.
    Der Engländer musste gespürt haben, dass Tsend den Kampf beenden wollte. Huntley ließ Tsends Schultern los. Mit einer schnellen Drehung wich der Engländer zurück, sodass Tsend ihn nicht mehr erreichen konnte. Tsend lachte. Huntley hatte also endlich Angst. Aber das spielte keine Rolle mehr.
    Tsend machte einen Schritt auf den Engländer zu, doch in dem Augenblick vollführte Huntley eine schnelle, kaum wahrnehmbare Bewegung. Tsend trampelte auf ihn zu und holte zu einem kräftigen Schlag aus, doch der blonde Mann duckte sich und wich aus. Dann stand der Engländer direkt vor ihm und schob seinen Stiefel unter Tsends erhobenen Fuß. Huntley stöhnte ob des Gewichtes, wich jedoch nicht von der Stelle. Mistkerl. Tsend hob den anderen Fuß, entschlossen, sich mit seinem gesamten Gewicht auf den Stiefel des Engländers zu stellen und ihm die Knochen zu brechen.
    Genau in dem Augenblick schob Huntley jedoch seinen anderen Stiefel unter Tsends zweiten Fuß. Plötzlich begriff Tsend, was der Engländer vorhatte. Er wusste von dem Zeichen auf Tsends Fußsohlen und versuchte, den Kraftstrom zu stören. Nachdem der Kontakt unterbrochen war, ließ die magische Kraft augenblicklich nach. Tsend versuchte zurückzuweichen. Aber es gelang ihm nicht. Huntley hatte ihn an der Taille gepackt, hob Tsend heftig keuchend hoch und hielt ihn ein Stück über dem Boden fest.
    Tsend wehrte sich und schlug um sich. Er war gut fünfzig Pfund schwerer als der Engländer, doch Huntley ließ nicht los. Tsend hatte das Gefühl, um seine Mitte wären feste Seile geschlungen, die ihm die Luft abschnürten. Sie raubten ihm nicht nur den Atem, sondern auch die Kraft. Tsend spürte, wie sie aus seinem Körper wich, als ob er langsam erfror. Er wand sich und versuchte sich zu befreien. Aber irgendwie hielt Huntley ihn mit seiner natürlichen Kraft weiter fest und von der Erde fern.
    In ihm stieg Panik auf. Huntley hatte die Finger miteinander verschränkt, und Tsend griff ungeschickt nach hinten, um sie auseinanderzubiegen. Doch nichts tat sich. Der Engländer schwitzte und stöhnte vor Anstrengung, ließ jedoch nicht los.
    Von irgendwoher feuerte die Engländerin ihn an, und das gab Huntley nur noch mehr Kraft. Egal wie sehr Tsend versuchte, sich zu befreien, die Fäuste schwang und um sich trat, Huntley ließ nicht locker. Tsend schlug den Engländer sogar mit dem Ellbogen ins Gesicht, woraufhin er blutete. Aber es spielte keine Rolle. Der blonde Mann hielt ihn fest und ließ Tsend über dem Boden baumeln, aus dem er seine Kraft bezog. Beinahe war sie versiegt. Tsend wand sich. Er hing so dicht über der Erde. Wenn er sie nur einmal berührte. Aber nein. Die magische Kraft des Zeichens bebte noch einmal und erlosch.
    Als er das spürte, hob Huntley Tsend hoch und schleuderte ihn mit dem Rücken auf den Boden. Die Menge jubelte ihm zu. Tsend

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