Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Knickerbocker Bande 02 - Ein Ufo namens Amadeus

Titel: Die Knickerbocker Bande 02 - Ein Ufo namens Amadeus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
verdeckt war. Axel schob die Blätter beiseite und betrachtete ihn genauer. Ihm fiel sofort etwas auf. Er war völlig sauber und vor allem nicht rostig. Ein eindeutiges Zeichen dafür, daß der Griff in letzter Zeit benützt worden war. Axel zögerte einen Moment, dann packte er die eiserne Schlinge und versuchte sie zu bewegen. Sie ließ sich weder heben noch senken. Der Junge konnte den Griff auch nicht nach vorne oder hinten drücken. Er war anscheinend fest einbetoniert. Warum und wozu, war für Axel aber rätselhaft. Zuletzt versuchte er, den kurzen Stab hineinzudrücken.
    Es klappte. Der Griff gab mit einem leichten Ruck nach und verschwand im Stein. Es klickte und knirschte, und Lilo schnappte nach Luft.
    Der Gruftdeckel schwenkte wie von Geisterhand bewegt zur Seite.
    Gespannt starrten die beiden Junior Detektive in die längliche Öffnung. In der Gruft herrschte völlige Finsternis.
    Axel ließ den Schein seiner Taschenlampe in die Tiefe fallen. Vor ihnen lag eine abgetretene Steintreppe, die bereits nach wenigen Metern einen Knick machte.
    Lieselotte schaute ihren Freund an und deutete mit dem Kopf in Richtung Gruft. Axel nickte sehr langsam. Lilo ging voran. Schritt für Schritt gelangte sie tiefer in die Grabkammer. Die Wände und Stufen schimmerten feucht. Die Luft roch aber weder modrig noch muffig.
    Die beiden Knickerbocker Kumpels waren nun bei der Stelle angelangt, wo die Treppe um die Ecke bog. Lieselotte leuchtete nach vorne. Von hier aus konnten sie sehen, daß die Stiege in einen niederen, unterirdischen Raum führte.
    Axel blickte Lilo an. Lilo blickte Axel an. Beide überlegten. Sollten sie weitergehen? Was würde geschehen, wenn jemand unten auf sie wartete? War die schwarze Gestalt, die Axel gesehen hatte, noch hier? Oder hatte sie die Cruft bereits verlassen?
    „Wir sind bis hierher gekommen, jetzt gehen wir auch weiter“, beschloß Lilo. Allerdings nicht ohne Herzklopfen und Angstschweiß auf der Stirn. Dabei war es in der Gruft noch kälter als im Freien.
    Sehr langsam stiegen die beiden Knickerbocker weiter hinab ...

Die Stimme aus dem Jenseits
    Axel war äußerst unbehaglich zumute. Die Angst packte ihn wie eine große, graue, unsichtbare Hand und ließ ihn nicht los. Eine seltsame Kälte überfiel ihn. Seine Knie zitterten. Ständig hatte der Junge das Gefühl, einen eisigkalten Lufthauch zu spüren, der an seinen Wangen und Ohren vorbeistrich.
    Lieselotte ging es nicht besser. Die Wände der Gruft, die aus großen Steinquadern zusammengesetzt waren, wirkten bedrohlich. Sie hatten sich im Laufe der Jahre etwas nach innen geneigt. Lilo hatte den Eindruck, sie könnten jederzeit auf sie niederstürzen.
    Beide Knickerbocker Freunde hatten den Kopf eingezogen und blickten sich ständig nach allen Seiten um. Sie waren jederzeit auf Überraschungen gefaßt. Noch eine Stufe ... dann befanden sie sich in der niederen Grabkammer, die ungefähr die Größe einer Doppelgarage hatte. Lilo streckte den Arm aus und berührte mit den Fingerspitzen die Decke. Sie war feucht und eiskalt.
    Axel ließ den Strahl seiner Taschenlampe über den Fußboden gleiten. Zu seinem großen Erstaunen war die Gruft völlig leer. In seiner Fantasie hatte er mit mindestens einem Sarg gerechnet.
    „Diese Gruft hat wahrscheinlich nie als Gruft gedient“, sagte Lilo leise zu ihrem Freund. Das hatte eine schaurige Folge. Von allen Wänden hallte Lilos Stimme wider und wurde vervielfacht. Für einige Sekunden war der Raum mit Geflüster und Geraune erfüllt. Dann herrschte wieder Stille. Axel deutete Lieselotte, nun kein lautes Wort mehr zu sprechen.
    Sie knipsten alle vier Taschenlampen an und leuchteten damit den ganzen Raum ab. Zwei Wände waren kahl und leer. An der dritten war eine große, halb kugelförmige, steinerne Tiermaske angebracht. Sie stellte einen brüllenden Löwen dar, der das Maul weit aufgerissen hatte.
    An der Wand, die dem Stiegenabgang gegenüber lag, erkannten Lilo und Axel drei schmale Holztüren. Alle waren aus dem gleichen, dunklen Holz gezimmert. Axel ging langsam darauf zu und versuchte, eine schmiedeeiserne Schnalle hinunterzudrücken. Sie ließ sich zwar bewegen, die Tür öffnete sich aber trotzdem nicht. Entweder war sie versperrt oder von hinten verriegelt. Ebenso erging es ihm bei den beiden anderen Türen.
    Lieselotte wollte sich nun dem Löwenkopf widmen. Als sie sich zu ihm drehte und ihn anleuchtete, erschrak sie.
    „Axel“, rief sie leise.
    „Axel, Axel, Axel, Axel, Axel, Axel

Weitere Kostenlose Bücher