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Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Titel: Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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in das Innere des großen Schiffes hinab und betraten schließlich den Maschinenraum. Da der Fliegende Holländer im Hafen lag, herrschte dort kein Betrieb. Die riesigen Motoren waren abgeschaltet, nur die Generatoren, die zur Stromversorgung dienten, surrten vor sich hin.
    Axel und Lieselotte bewiesen nun, dass sie Meister im Beschatten waren. Kein einziges Mal kamen die Männer auch nur auf die Idee, dass ihnen jemand folgte.
    Hinter dem Maschinenraum begannen die Frachträume. Sie waren fast leer. Die Juniordetektive versteckten sich hinter einigen öligen Fässern und beobachteten, wie Juliaan sich an der Wandverkleidung des Frachtraums zu schaffen machte. Er löste mehrere Schrauben und nahm eine Platte ab.
    Nachdem er sich umgesehen hatte, kroch er durch das Loch in der Wand.
    Der Mützenmann tat es ihm nach.
    Axel warf Lilo einen fragenden Blick zu. Wohin waren die beiden unterwegs?

 
     
Das Versteck
    Poppi und Dominik kauerten hinter einem großen Topf mit einer Zierpalme. So konnten sie den Korridor und den Ausgang des Roten Salons im Auge behalten, ohne selbst gesehen zu werden.
    Auf dem Schiff herrschte wenig Betrieb. Es sollte erst am nächsten Tag ablegen. Die Passagiere waren noch nicht an Bord gegangen. Im Roten Salon fand nur ein „Probeessen“ statt. Man übte das neue Galadiner.
    Mit langsamen Schritten schlenderte ein Mann den Gang entlang. Genau vor der Pflanze blieb er stehen. Die Juniordetektive hielten die Luft an. Poppi lugte nach oben und sah gekraustes rotbraunes Haar und einen üppigen Vollbart. Sie hatte diesen Mann noch nie gesehen, und das beruhigte sie ein wenig.
    Der Mann machte zwei Schritte auf die Palme zu. Da sah Poppi die grauen Hosenbeine und die schwarzen Schuhe: Es war der Mann ohne Gesicht.
    Er schien unentschlossen, was er tun sollte. Schließlich aber steuerte er ebenfalls auf die Tür zu, die dem Personal vorbehalten war. Dominik und Poppi starrten ihm entsetzt nach.
    Lilo und Axel hatten zwei Minuten verstreichen lassen, ohne sich aus ihrem Versteck hervorzuwagen.
    Als Juliaan und der Mützenmann nicht zurückkehrten, deutete Lilo mit dem Kopf in Richtung der geheimen Wandöffnung. Geduckt schlich sie näher. Sie hatte das Loch gerade erreicht, als sie flüsternde Stimmen in der Tiefe hörte. An den Geräuschen erkannte sie, dass die beiden eine Leiter heraufkletterten.
    Schnell huschte sie zu den Fässern zurück. Auf dem Weg stieß sie gegen ein paar kleine Holzkisten, die kippten und zu Boden krachten. In Panik hastete Lilo weiter und ließ sich zitternd neben Axel fallen. Mit angehaltenem Atem äugten die beiden durch einen winzigen Spalt zwischen den Fässern.
    Juliaan und sein Begleiter kamen aus dem Loch gekrochen und schienen zu streiten. Juliaan war äußerst missmutig, und der Mützenmann entschuldigte sich mehrmals bei ihm.
    Sie schraubten die Platte wieder fest und durchquerten den Frachtraum. Endlich waren die beiden draußen, und die Tür fiel hinter ihnen laut klickend ins Schloss. Die Knickerbocker blieben dennoch regungslos in ihrem Versteck.
    Minuten verstrichen.
    „Jetzt ist die Luft rein! Ich muss unbedingt sehen, was da unten los ist!“, flüsterte das Superhirn.
    Gemeinsam lösten sie die Schrauben und nahmen die Platte wieder ab. Die Holzleiter unterhalb der Wandöffnung war mit Draht verzurrt, damit sie auch bei stürmischer See nicht umfallen konnte.
    Die Juniordetektive leuchteten mit ihren Taschenlampen in die Tiefe. Die Leiter führte in den Schiffsrumpf.
    Lilo begann die Sprossen hinunterzuklettern. Im Schiffsrumpf war es deutlich kälter. Die Hohlräume dienten als Schwimmkörper und wurden normalerweise nie betreten.
    Das Superhirn wartete, bis Axel nachgekommen war.
    Der Raum hatte keinen wirklichen Boden. Zwischen den gebogenen Wanden waren Bretter verspreizt, auf denen Schuhabdrücke zu erkennen waren.
    Vorsichtig balancierten sie voran. Der Raum war von schaurigen Geräuschen erfüllt. Es war, als würden die verschraubten Stahlplatten stöhnen. Das Ächzen ging einem durch Mark und Bein. Es hörte sich an, als würde das mächtige Schiff bald auseinander fallen.
    Axel blieb stehen und griff sich an den Kopf.
    „Was hast du?“, fragte Lilo, als sie bemerkte, dass er zurückblieb.
    „Ich weiß nicht. Ich habe so einen merkwürdigen Druck im Kopf ... hinter den Augen.“ „Sollen wir umkehren?“
    Nein, Axel war dagegen. Er wollte endlich wissen, was sich hier unten verbarg.
    „Vielleicht bekommt dir der Gestank hier unten

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