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Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Titel: Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Drähte zu lösen, als ein grelles Licht aufflammte. Die drei drehten sich erschrocken um und wurden von einer starken Lampe geblendet. Sie konnten nur die Umrisse einer Gestalt in einem Boot erkennen.
    „Darf ich um die Barren bitten“, sagte eine männliche Stimme.
    Als Lutz zögerte, schnauzte der Mann: „Her damit! Wird’s bald?“
    „Heinz Erkatz .“, stieß Lilo hervor.
    „Ihr Mistkröten!“ fluchte der Gauner. „Nun seid ihr doch zu etwas gut! Wirklich ein Glück, daß der Reservefallschirm noch aufgegangen ist!“
    „Sie waren das also!“ Lilo ballte die Fäuste.
    „Reg dich ab, Kleine!“ säuselte er. „Es sollte nicht dich, sondern den da treffen. Er hat wohl gedacht, ich merke nicht, daß er mich verfolgt. Aber Profi bleibt Profi. Ich habe den Spieß umgedreht und ihn verfolgt. Als ich im Hotel seinen Namen erfahren habe, war mir alles klar. Deshalb wollte ich ihn beseitigen. Das Platin gehört mir! Und jetzt rüber damit!“
    Erkatz ließ den Strahl der Lampe auf die Pistole fallen, die er in der Hand hielt.
    Lutz blieb nichts anderes übrig, als die umwickelten Barren Stück für Stück aus dem Wasser zu fischen und in das Ruderboot zu reichen.
    Lilo und Axel versuchten, sich möglichst klein zu machen. Sie hatten höllische Angst. Wer weiß, was diesem Gauner einfiel .
    „Fertig ... mehr hängt nicht an der Boje“, meldete Lutz.
    „Scheint mir auch die ganze Ladung zu sein“, stellte der Gauner zufrieden fest.
    „Nein, es fehlen zwei Barren, die habe ich schon zu Geld gemacht“, sagte da eine Stimme.
    Erkatz drehte sich um und feuerte zwei Schüsse in die Dunkelheit.
    Gleich darauf fiel aus der Gegenrichtung ein Schuß, und die Lampe des Gauners erlosch.
    Lilo schrie auf.
    „In Deckung!“ brüllte Lutz.

Verwirrung
    „Jetzt rechne ich mit dir ab!“ brüllte Heinz Erkatz in die Finsternis. „Du Hund! Du Verräter! Du bist schuld daran, daß ich sechzehn Jahre lang im Knast gesessen bin!“
    „Du beschimpfst mich als Verräter!“ rief die andere Stimme, die zweifellos dem Professor gehörte.
    Axel hob den Kopf, um zu orten, wo er sich befand. Aber es gelang ihm nicht. Er mußte irgendwo im Schilf sitzen - wie er allerdings dort hingekommen war, blieb dem Jungen ein Rätsel.
    „Kopf einziehen!“ zischte Lutz. „Die beiden drehen total durch!“
    „Durch Zufall habe ich dich und Lothar in der Nacht vor dem Überfall belauscht. Ihr habt beschlossen, mich nach dem Raub der Polizei auszuliefern. Damit ihr nur durch zwei teilen müßt. Aber ich bin euch zuvorgekommen!“ lachte der Professor.
    „Lothar ...“, schnaubte Erkatz verächtlich, „der Mistkerl hat die ganzen sechzehn Jahre mit mir kein Wort geredet. Er scheint auf das Platin völlig vergessen zu haben. Aber mir soll das nur recht sein. Nun habe ich es für mich allein!“
    Sixtus Witzmann war da anderer Meinung. „Du träumst wohl, Heinz! Ich lasse dich doch nicht damit entkommen.“
    Ein heiseres, böses Lachen war die Antwort. „Nein, nein, ich gehe auch nicht allein! Du wirst mich begleiten!“ rief der Ganove. „Oder soll ich mir eines der Kinder als Geisel mitnehmen?“
    „Nein!“ schrie der Professor entsetzt. „Ich komme zu dir.“ Lilo blickte langsam auf und sah, daß sich Erkatz in seinem Ruderboot erhoben hatte. Wie immer trug er einen langen Mantel und ragte wie ein Mast in den Nachthimmel. Hektisch fuchtelte er mit der Pistole durch die Luft. Er war verwirrt. Von welcher Seite würde Sixtus auftauchen?
    „Die Nische im Schilf!“ flüsterte Axel. „Ich glaube, dahinter liegt ein kleiner Kanal. Vielleicht .“
    In diesem Moment war ein leises Plätschern von jener Seite des Schilfes zu hören, die dem versteckten Wasserweg gegenüberlag.
    Heinz Erkatz fuhr herum und starrte gehetzt in die Nacht.
    Wie ein Pfeil schoß nun hinter seinem Rücken ein schmales Paddelboot zwischen den hohen Halmen hervor und krachte mit voller Wucht gegen das Ruderboot.
    Erkatz hatte den Angreifer weder gesehen noch gehört. Er war so überrascht, daß er taumelte und das Gleichgewicht verlor. Mit einem Schrei landete er im Wasser.
    Prustend tauchte er aus dem See auf. „Das wirst du bezahlen!“ drohte er. „Bitter bezahlen!“
    „Mach den Mund zu, sonst schlüpft dir noch ein Aal hinein!“ sagte Sixtus Witzmann mit ruhiger Stimme. „Und jetzt hau ab! Ich will weder dich noch das Platin je wiedersehen!“
    Unter lauten Flüchen versuchte der Gauner in das Boot zu klettern. Schließlich schaffte er es und ruderte

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