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Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan

Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan

Titel: Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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schmutzigen Kammer schlafen, die neben der Küche lag und in der normalerweise Essenvorräte aufbewahrt wurden.
    Dreimal am Tag ließ ihn Boris heraus, damit ihm der Junge bei der Küchenarbeit half. Das Stahlgebiß arbeitete nämlich nicht nur als Wächter im Haus von Kara Mustafa, sondern auch als Koch. Axel, der von den verschiedenen Speisen kosten durfte, hatte bereits festgestellt, daß Boris ganz vorzüglich kochen konnte.
    Es war der Morgen des Tages, an dem Jussuf seinen 14. Geburtstag feierte. In der vorhergehenden Nacht hatte Axel endlich wieder die Stimme seiner Knickerbocker-Freundin Lilo am Telefon gehört. Er war unglaublich erleichtert, daß seine Kumpels wohlauf waren, und wußte, sie würden Jussuf bei seiner schwierigen Aufgabe helfen.
    Normalerweise sperrte Boris den Jungen immer ein, bevor er seinem Meister das Tablett mit dem Frühstück brachte. Diesmal war er aber sehr zerstreut, unausgeschlafen und unaufmerksam und vergaß es deshalb. Kaum hatte das Monster im weißen Anzug die Küche verlassen, rutschte Axel vom Sessel und hastete zur Tür. Kam Boris zurück oder war ihm wirklich nicht aufgefallen, daß der Junge frei war?
    Nein, die Schritte des Mannes mit den Stahlzähnen entfernten sich. Axel lief aufgeregt in der Küche auf und ab. Was würde Kara Mustafa mit ihm tun? Ließ er ihn wirklich frei, sobald er das Zombie-Schwert in Händen hielt, oder war das nur eine Lüge gewesen?
    „Ich muß es versuchen“, beschloß der Junge und huschte aus der Tür. Er wollte zur Terrasse schleichen, auf der Kara Mustafa das Frühstück zu sich nahm, und horchen, ob er Boris irgendwelche Anweisungen gab. Schnell hatte Axel die Säulenhalle durchquert und war die breite Steintreppe in den ersten Stock gehastet. Er bog nach links ab, lief durch einen kleinen Gang und stand nun vor dem Schlafzimmer des Hausbesitzers. Die Tür war nur angelehnt, und so konnte er jedes Wort verstehen, das draußen auf der Terrasse gesprochen wurde, die an das Zimmer angrenzte.
    „Heute wird unser Goldvögelchen also das Schwert besorgen“, sagte Kara Mustafa kauend, und Boris gab dazu einen bejahenden Laut ab. „Du wirst ihn beim Ausgang des Ganges abpassen und ihn samt Schwert mitnehmen. Es darf uns niemand zuvorkommen“, ordnete sein Chef an. „Danach fliegst du mit ihm in das Taurusgebirge, damit er seine Erbschaft antritt. Und sobald er Besitzer des Landes ist, wirst du ihn mit deinen hübschen Beißerchen dazu bringen, daß er mir das Gebiet verkauft. Sagen wir – um 100 Türkische Lira ( = 0,32 öS oder 0,05 DM ).“
    Boris brach in heiseres Gelächter aus. „Aber was geschieht mit dem Doppelgänger von Jussuf?“ erkundigte er sich. Axel horchte auf. „Du kannst ihn freilassen oder an die Schlangen verfüttern. Mach wie du glaubst!“
    Der Junge schluckte. Er war nun also auf Gedeih und Verderb Boris ausgeliefert. Er sollte das Monster in den nächsten Stunden besser nicht reizen. Axel machte kehrt und wollte zurück zur Küche, damit Boris nicht bemerkte, daß er ihm nachgeschlichen war. Doch dann schnappte er noch die nächsten Worte auf, die Kara Mustafa zu seinem ‚Mitarbeiter’ sagte. Axel stockte der Atem. Hatte er sich verhört, oder meinte der Mann das ernst? Als Kara Mustafa das Wort immer wieder gebrauchte, wußte Axel, daß er es mehr als ernst meinte. Der Junge war außer sich. Er mußte sofort die Polizei verständigen. Das durfte unter keinen Umständen geschehen. Kara Mustafa war wahnsinnig. Wenn er seinen Plan verwirklichen konnte, schwebten Tausende, vielleicht sogar Millionen Menschen in Lebensgefahr.
    Axel war mit einem Schlag klar, wieso das Land im Taurusgebirge so wertvoll war, und warum weder vor Entführungen noch vor Bombenanschlägen zurückgeschreckt wurde, um an das Gebiet heranzukommen.
    Die Knie des Jungen wankten, als er zurück zur Küche hastete und sich freiwillig in seine Zelle in der Speisekammer begab. Jetzt nur nicht auffallen. Axel durfte keinen Fehler machen. Aber er mußte auch unbedingt Kontakt zur Außenwelt knüpfen. Oder er schaffte etwas anderes...
     
    „Der Vergleich mit der Mondlandschaft ist gut“, stellte Lilo fest, als sie in Kappadokien eintrafen. Tatsächlich glich dieses Natur- und Bauwerk-Wunder einer Kraterlandschaft. Überall ragten dicke Säulen, Kegel und Pyramiden aus dem Boden, die von Wind und Wetter und von Menschen bearbeitet worden waren. Manche der alten Behausungen wirkten wie Lehmklumpen, in die jemand mit den Fingern Schornsteine,

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