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Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan

Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan

Titel: Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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keine Grenzen. Der Mann mit dem Turban stand mit dem Rücken zu ihr und redete weiter auf Sermin ein. Lilo nutzte die Gelegenheit, packte den Wasserkrug, schwang ihn in die Höhe und ließ ihn mit voller Wucht auf den Kopf des Sultans niederdonnern.
    Der Mann verstummte augenblicklich, taumelte leicht, suchte nach einem Halt und drehte sich langsam um. Dem Knickerbocker-Mädchen blieb fast das Herz stehen, als es sein Gesicht erblickte. Es war blutleer und glatt und glich einer Maske. „Das ist eine Maske, eine Gummimaske, wie sie die Flugzeugentführer getragen haben“, schoß es Lilo durch den Kopf. Mutig streckte sie die Hand aus und packte den falschen Sultan an der Nase. Ihre Finger ertasteten Gummi, doch als sie anziehen wollte, stieß der Mann einen wütenden Schrei aus und schlug mit beiden Fäusten und voller Wucht auf sie ein. Damit hatte Lilo nicht gerechnet. Sie zog augenblicklich die Arme an und versuchte sich zu schützen. Der geheimnisvolle Orientale nutzte diese Schocksekunden und stieß sie mit dem Fuß nach hinten. Dann stürzte er zur Tür und raste hinaus. Lieselotte rappelte sich auf, schüttelte schnaubend den Kopf, mit dem sie gegen die Ziegelwand geprallt war, und nahm sofort die Verfolgung auf. Doch der Vorsprung des Sultans war groß. Hinter der Tür, durch die der Mann verschwunden war, erstreckte sich ein weiterer, langer Gang. In der Ferne hörte das Mädchen eine weitere Tür schlagen, und danach herrschte wieder Stille in dem unterirdischen Gewölbe.

Jussufs Entscheidung
     
     
    In dieser Nacht wurde im Hause Alinak ein Fest gefeiert. Mit einem lauten Jubelschrei hatte die kleine Sermin alle Familienmitglieder aus dem Schlaf gerissen, und nun saßen sie im Wohnzimmer, tranken Limo oder Wein und knabberten Pistazien.
    Immer wieder drückte Frau Alinak ihre kleine Tochter an sich und weinte. „Er ist einmal in der Nacht plötzlich vor meinen Bett gestanden“, übersetzte Jussuf die Erzählung seiner Schwester. „Der Sultan hat mir gedroht, daß er meinen Teddy aufschlitzt und das gleiche mit Jussuf macht, wenn ich ihm nicht gehorche. Er hat mich in das Zimmer unter der Treppe gebracht und gesagt, ich muß hierbleiben und darf nicht hinaus. Aber heute habe ich herausgefunden, wie man die Geheimtür öffnet.“
    „Halt“, Lieselotte unterbrach Sermins Redefluß und wandet sich an Jussuf. „Frag sie, ob der Sultan meistens durch die Geheimtür unter der Treppe gekommen ist, oder durch die Tür, die er heute benutzt hat. Der Gang dahinter führt zur Straße, das steht fest.“
    Jussuf redete mit Sermin und erklärte dann: „Er hat immer nur die Tür zur Straße benutzt.“ Onkel Mohammed rang die Hände. „Jemand hält das Kind in unserem Haus versteckt, und wir bemerken es nicht. Aber wieso hast du uns kein Zeichen gegeben, Sermin?“
    Das Mädchen schluckte und meinte: „Ich hatte zu große Angst. Der Sultan war so böse, und heute wollte er mich schlagen, als er bemerkt hat, daß ich mir Limonade geholt habe!“ In Lilos Kopf rotierten alle Gehirnzellen wieder einmal auf Hochtouren. „Das Mädchen ist nur zu einem Zweck versteckt worden“, dachte sie. „Die Familie Alinak sollte eingeschüchtert werden. Das hat der Entführer auch geschafft. Die drei Erwachsenen und Jussuf sind mit ihren Nerven am Ende.“
    Das schrille Klingeln des Telefons ließ die Knickerbocker und die Familie Alinak aufschrecken. Langsam und mit zitternden Fingern griff Jussufs Vater zum Hörer.
    Er hob ab und meldete sich. Danach lauschte er eine Weile, murmelte danach einige Worte und reichte den Hörer an Lieselotte weiter. „Hallo, hallo, ich bin es! Axel!“ rief eine Stimme. „Axel, wo steckst du? Geht es dir gut?“ fragte das Superhirn seinen Knickerbocker-Kumpel. „Nicht gerade gut, aber es wird mir nichts getan. Stahlzahn bewacht mich. Er glaubt mir endlich, daß ich nicht Jussuf bin. Um mich zu befreien, muß Jussuf das Zombie-Schwert aus dem Gang holen. Ihr... ihr könnt ihm dabei helfen. Wenn das Schwert übergeben wird, lassen sie mich frei. Bitte, bitte tut es!“ Am anderen Ende wurde aufgelegt, und auch Lilo ließ im Zeitlupentempo den Hörer sinken.
    „Ich werde selbstverständlich versuchen, dieses Schwert zu holen“, verkündete Jussuf mit feierlicher Stimme. „Und falls ihr mir dabei helfen wollt, wäre ich euch sehr dankbar, Lieselotte, Poppi und Dominik. Axel hat mir oft von eurem Mut und euren Erlebnissen erzählt, die die Knickerbocker-Bande gehabt

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