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Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Titel: Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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lachte, aber sie wußte, daß mit solchen Drohungen viele leicht einzuschüchtern waren. Die anderen Erstplazierten würden sicher schweigen.
    „Wir müssen Augen und Ohren weit offenhalten!“ lautete Lilos Beschluß, dem sich die anderen anschlossen. Axel und Dominik blieben noch eine Weile, um mit Lollo zu spielen, und wünschten den Mädchen dann eine „Gute Nacht“.
    Gut sollte sie allerdings nicht werden...

Schreckliche Entdeckungen
    Es war eine sternenklare, kalte Spätherbstnacht am Rhein. Wie ein breites, schwarzes Band zog sich der Fluß durch die Landschaft und floß - wie seit hunderten Jahren - zwischen den hoch aufragenden Felsen und den sanft ansteigenden Hängen hindurch.
    Auch der Vollmond war hinter dem Berg aufgegangen und warf sein silbernes Licht auf die dunkle Wasseroberfläche.
    Gegen elf Uhr erhob sich ein gedrungener Mann und fuhr mit der Hand über seinen Stoppelbart. Er kroch aus dem Bett, knipste die zerschlissene Deckenlampe an und warf einen mißtrauischen Blick in den Rasierspiegel. „Auch wenn ich dich nicht kenne, putze ich dir die Zähne“, murmelte er sich selbst zu und begann mit einer flüchtigen Körperreinigung.
    Das Zimmer war ungeheizt und daher ungemütlich kalt und feucht. Der Mann schauderte, während er sich mit dem Rasiermesser über die Bartstoppeln fuhr, und schnitt sich dabei tief in die Wange. Fluchend tupfte er das Blut ab und tastete mit den Fingern über die tiefen Furchen, die sich über sein Gesicht zogen. „So etwas nennt man wohl vom Leben gezeichnet“, überlegte er, während er zitternd in seine schmutzigen Kleider schlüpfte.
    Ein schneller Blick auf die Uhr sagte ihm, daß er sich beeilen mußte. Er hastete aus dem Zimmer und eilte eine knarrende Holztreppe hinunter. Offenbar befand er sich in einem kleinen Landgasthof, denn nun lief er an einer alten Empfangstheke vorbei durch die Gaststube in die Küche. Mit der Faust trommelte er gegen die fleckige Metalltür, die in das Kühlhaus führte. Früher einmal hatte der Küchenjunge die Pflicht, sie jeden Samstag auf Hochglanz zu polieren. Heute hingegen waren darauf große Rostflecken und tiefe Dellen zu sehen.
    Die Tür schwenkte einen winzigen Spalt breit auf, und eine Stimme fragte: „Was ist, Erwin?“
    „Ich... ich wollte nur melden, daß ich aufbreche“, sagte der Mann mit einer leichten Verneigung.
    „Na und? Deshalb stören Sie mich bei meinen wissenschaftlichen Experimenten?“ brauste die Stimme auf. Es war nicht genau festzustellen, ob sie einem Mann oder einer Frau gehörte.
    „Verzeihen Sie mir, Doktor Franka, aber... aber es ist nur... vor vier Tagen... Sie wissen schon... die Bombe... Ich würde es für besser halten aufzuhören. Ehrlich!“
    „Das können Sie ruhig mir überlassen. Ich rate Ihnen, zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf“, sagte die Stimme ruhig, bestimmt und mit einem Hauch von Drohung.
    „Was machen Sie, wenn ich abspringe?“ rief der Mann, über diese Ruhe aufgebracht.
    „Dann“, eine Hand in einem weißen Ärmel wurde herausgestreckt und winkte mit einer kleinen Dose, „dann sehe ich mich gezwungen, diese kleinen Pillen für mich zu behalten.
    Sie wissen, ich habe in Ihre Backenzähne Plomben eingesetzt, die Gift abgeben. Nur mit diesen Tabletten kann das Gift neutralisiert werden.“
    „Ich werde die Plomben herausreißen lassen... samt den Zähnen!“ drohte Erwin.
    Dr. Franka beeindruckte das nicht im geringsten. „Das können Sie ohne weiteres tun. Dabei würden aber weitere kleine Giftkapseln geöffnet werden, die in Ihrer Zahnwurzel liegen. Sie bedeuten Ihren sicheren Tod.“
    Erwin ließ mutlos die Schultern sinken.
    „Sie haben keine Chance, nicht die geringste. Denken Sie, ich nehme einen entflohenen Sträfling in meinem Haus auf, damit er mich arm frißt? Wirklich nicht. Und da ich weiß, daß ihr alle Betrüger, Lügner und Ganoven seid, habe ich mich gezwungen gesehen, Sie ein wenig an mich zu - sagen wir - ,binden’! Aber nun verschwinden Sie. Ihr Auftrag ist Ihnen bekannt“, befahl die Person, die sich hinter der Tür befand.
    Erwins Mut, den er sich den ganzen Nachmittag lang zugesprochen hatte, war wieder verschwunden. Es gab keinen Ausweg für
    = zerstört und unschädlich gemacht ihn. Sein Leben lag in Dr. Frankas Hand, oder besser gesagt, in der Pillendose.
    Die Eisschranktür wurde von innen zugeschlagen und verriegelt. Der Helfer ging einige Schritte weiter und betrat durch eine schief in den Angeln hängende Holztür einen

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