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Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
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erwische, dann kann er was erleben!“ versprach der Mann. „Und was machen wir mit dem Kleinen?“ wollte die Frau wissen. Axel horchte auf. Normalerweise hätte er beim Wort „Kleiner“ geschäumt. Diesmal ließ es ihn aber völlig kalt. Ihn interessierte nur, was die zwei seltsamen Leute mit ihm vorhatten.
    „Keine Ahnung, er hat Igor gesehen und darf das natürlich keinem weiterquatschen“, meinte der Mann. „Das bedeutet, wir behalten ihn hier. Irgendwann lass’ ich ihn hinaus. Wenn er ohne Vorwarnung auf sie trifft, bekommt er einen Schock, der ihn zum Wahnsinn treiben wird. Danach können wir ihn freilassen, und keiner wird glauben, was er plappert. Jeder wird ihn für verrückt halten.“
    „Keine schlechte Idee, muß ich schon wieder zugeben“, meinte die Frau. Stühle wurden gerückt, Gläser klirrten, und Schritte entfernten sich. Eine Tür wurde geöffnet und wieder zugeschlagen. Die beiden waren gegangen.
    Axel nahm nun alle Kraft zusammen, um sich aufzurichten. Schmerzen spürte er fast keine mehr. Er fühlte nur noch die Verzweiflung, die ihm Kraft und Mut gab. Er mußte fort, bevor diese Verrückten ihr Vorhaben verwirklichen konnten. Wenn er nur wüßte, wo er sich befand?
    In seiner Erinnerung war zwar wieder der Rohbau, das nächtliche Versteckenspiel und das Ungeheuer aufgetaucht, aber danach herrschte gähnende Leere.
    Der Junge stand nun auf seinen Beinen und streckte die Arme aus. Wie ein Blinder wankte er durch den Raum und versuchte herauszubekommen, ob es hier ein Fenster gab. Er stieß gegen volle Regale, eine lange Anrichte, einen Herd und eine Spüle. Er entdeckte auch die Tür, durch die er das Gespräch belauscht hatte. Aber Fenster war keines hier.
    Selbstverständlich war die Tür abgeschlossen. Axel wagte es nicht, zu fest daran zu rütteln. Er hatte Angst, die beiden Leute dadurch aufmerksam zu machen.
    Völlig mutlos machte er ein paar Schritte zurück und ließ sich stöhnend auf den kühlen Steinboden sinken. Und was jetzt? Er saß tief in der Tinte. Ob einer seiner Knickerbocker-Freunde wußte, wo er hingebracht worden war? Suchten sie bereits nach ihm?
    Immer wieder spukte das Ungeheuer durch Axels Kopf: die drahtigen, fettigen Haare, das verzerrte Gesicht, die glotzenden Augen. War diese Fratze wild und blutrünstig? War sie gefährlich? Hatte sie versucht, den Jungen anzufallen und zu töten? Oder war das Monster selbst ein gejagtes Wesen? Axel wußte nur eines: Er wollte dem Ungeheuer nie wieder ohne Vorwarnung in der Dunkelheit begegnen. Der Schreck vom ersten Mal steckte ihm tief in den Knochen. Sein Herz schlug schneller und heftiger, wenn er nur daran dachte. Er war sich wie ein gejagtes Tier vorgekommen und hatte selten vorher so große Angst gehabt.
    Draußen im anderen Zimmer knarrte die Tür. Diesmal wurde sie nicht zugeschlagen, sondern langsam ins Schloß gezogen. Axel hörte Schritte. Auch sie waren bedächtig und zögernd. Wer kam da? Wurde er bereits geholt?
    Von außen wurde die Tür zur Küche aufgeschlossen.
    Anscheinend dient ein Vorhängeschloß als Absperrung. Es klickte, und Metall knirschte und quietschte. Axel hielt den Atem an. Sie kamen ihn holen. Vielleicht wollten sie ihm jetzt schon etwas antun. Der Junge robbte ein Stück weiter nach hinten, bis er schließlich die Schalter des Herdes im Rücken spürte. Die Klinke wurde niedergedrückt, und die Tür schwang langsam auf.
    Ein Dreieck aus Licht fiel durch den Türspalt, der langsam größer wurde. „Nein, nicht!“ keuchte Axel. Daraufhin wurde die Tür aufgestoßen, und der Junge erkannte eine sehr seltsame Gestalt. Sie stand im Gegenlicht, deshalb sah Axel nur ihren Schatten. Er war schlotternd und breit und wackelte. Als die Person bemerkte, daß der Junge nicht mehr bewußtlos war, hob sie blitzschnell eine Decke in die Höhe und versteckte sich dahinter. Wortlos stürzte sie auf Axel zu und warf ihm die Decke über den Kopf. Der Junge wollte sich wehren, kam aber nicht dazu, denn wieselflink war ihm ein Seil um die Arme geschlungen worden. Er war samt Decke gefesselt, konnte nichts mehr sehen und sich nicht bewegen. „Hilfe! Nicht! Hilfe!“ brüllte er. Gleich darauf spürte er etwas Feuchtes auf dem Stoff vor seinem Gesicht. Es roch stark nach Krankenhaus und lähmte ihn. Axel fiel in einen tiefen Schlaf. Er war mit Chlorophorm narkotisiert worden. Aber warum und wozu???

Erste Spuren
     
     
    Als Axel wieder erwachte, spürte er rund um sich Nässe. Sein Körper tat noch immer

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