Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke
Gürtel von Familie Ming hingelegt. Damit sie bestimmt nicht verdächtigt wird. Als sie aber von unserem Unglück erfahren hat, da packte sie das schlechte Gewissen. Sie wollte uns helfen und den Drachen zurückbekommen. Deshalb hat sie in Shanghai angerufen ... im Zirkus und mit Pingpong geredet. Er hat ihr gesagt, daß er den Jadedrachen an einen Mann verkauft hat, den er aber nicht kennt. Er wird Roter Drache genannt und wohnt auf einer Dschunke. Einem chinesischen Boot. Da er viele Drachen sammelt, wird das Boot auch Drachen-Dschunke genannt. Die Leute behaupten, daß die Drachen in der Nacht zum Leben erwachen und auf dem Boot herumkriechen. Aber ob das stimmt oder nicht, weiß niemand. Pingpong ist mißtrauisch geworden, wieso Li das alles wissen will. Er hat sich geärgert, daß er ihr die Wahrheit gesagt hat, und ist in den Zirkus nach Peking gekommen. Als Li ihn gesehen hat, wollte sie uns die Nachricht geheim auf der Seide zukommen lassen. Aber ihr habt sie gefangen. Pingpong ist wild geworden, und was er dann getan hat, wißt ihr. Er wollte Li zum Schweigen bringen.“
Lieselotte war von diesem Bericht nicht sehr überrascht. Sie
hatte sich vieles bereits zusammengereimt. „Li wird alles Vater Tang erzählen müssen!“ meinte das Superhirn. Kwan-Ling verzog den Mund. „Ich hoffe, er glaubt ihr. Aber ich fürchte, nein. Er denkt nur, daß Familie Ming den Drachen gestohlen hat. Wenn er diese Geschichte hört und erfährt, daß Jun und ich heiraten wollen, hält er alles für eine Lüge. Er wird trotzdem nicht zulassen, daß wir miteinander leben dürfen. Dazu muß der Drache wieder dort stehen, wo er hingehört.“
Die Verbindungstür zum Nebenraum wurde geöffnet, und Cousine Li trat ein. Dir Gesicht war tränenüberströmt. Sie sagte etwas zu Kwan-Ling, was diese sehr zu freuen schien. „Li will nach Shanghai reisen und versuchen, den Drachen zurückzukaufen. Vielleicht ist der Rote Drache nur ein Sammler .“ „Klar“, Poppi fand die Idee großartig. „Bestimmt kann sie mit ihm reden und erklären, was alles auf dem Spiel steht.“ Lieselotte winkte ab: „Bestimmt nicht! Dieser Rote Drache ist bestimmt kein gewöhnlicher Sammler. Sonst würde doch Pingpong nicht so wild darauf sein, daß das Geheimnis rund um die Drachen-Dschunke unbedingt verborgen bleibt. Da steckt mehr dahinter. Li begibt sich in größte Gefahr, wenn sie allein nach Shanghai reist.“
Kwan-Ling beschloß etwas: „Ich werde sie begleiten, und Jun kommt bestimmt auch mit. Wir müssen den Drachen zurückbekommen!“
Lieselotte warf den anderen einen fragenden Blick zu. „Und wir?“ sagte sie langgezogen. „Und wir . kommen auch mit!“ verkündeten die Junior-Detektive im Chor. „Wir haben schon viele Rätsel gelöst. Vielleicht können wir euch auch in diesem Fall helfen.“
Ankunft in Shanghai
Mit dem Zug begannen die Junior-Detektive, Li, Kwan-Ling und Jun am nächsten Tag die Reise in die Hafenstadt, die weiter südlich lag. 22 Stunden saßen sie im Waggon und hatten genügend Zeit, sich den Kopf über die weiteren Schritte zu zerbrechen. „Ist Shanghai groß?“ fragte Lieselotte. Kwan-Ling brach in schallendes Gelächter aus. „Es ist die größte Stadt des Landes. Dort leben elf Millionen Menschen!“ - „Oh“, Lilo grinste verlegen.
Es gab bei diesem Fall eine große Schwierigkeit. Li hatte von Pingpong einige Details erfahren. Allerdings waren das alles nur Namen. Wie sollten sie in einer Stadt mit elf Millionen Menschen jemanden finden, der sich hinter dem Decknamen „Roter Drache“ verbarg? Und wo sollte seine DrachenDschunke sein? Natürlich war es logisch, im Hafen zu suchen zu beginnen. Aber der Hafen von Shanghai war riesig. Außerdem gab es nicht nur einen Hafen!
Das Superhirn der Bande ängstigte etwas. Dieser Pingpong schien nicht nur ein Lieferant, sondern auch ein Verbündeter des Roten Drachen zu sein. Er war sehr auf die Geheimhaltung seines Herrn und von dessen Versteck bedacht. Deshalb hatte er Li wie ein Tier gejagt und verfolgt, um sie zum Schweigen zu bringen. Aber was war der Grund? Welches große Geheimnis befand sich an Bord der Drachen-Dschunke? Echte Drachen, die lebendig wurden? Das war lächerlich. Es mußte sich um etwas anderes handeln, aber was?
Kurz vor ihrer Ankunft in Shanghai hatte Lieselotte einen Plan in ihrem Kopf zusammengebastelt. Es war neun Uhr am Morgen, als sie ihn den übrigen Mitreisenden vorstellte. „Li, du hast gesagt, du hättest eine
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