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Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Titel: Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Entsetzt und ängstlich taumelten die Gäste auseinander. Die drei schwarzen Erscheinungen schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Für einige Sekunden herrschte atemlose Stille. Dann begannen die Stewards planlos auf und ab zu laufen. „Ruhe, meine Herrschaften. Bitte, Ruhe!“ Der Kapitän setzte alles daran, eine Panik zu vermeiden.
    „Los, kommt mit!“ zischte Lieselotte und packte Axel und Poppi an den Händen. „Wir müssen hinauf auf das Oberdeck, wo sich die Kuppelabdeckung befindet!“ Widerstrebend folgten die beiden Knickerbocker ihrer Freundin. Das Grauen über die Erscheinung saß ihnen tief in den Knochen.

 
     
Los, Emil!
    Auf dem Weg nach oben trug Lieselotte ihrer Freundin auf: „Poppi, hol sofort Emil aus der Kabine!“
    „Aber wenn ihn der Kapitän sieht... “ gab Poppi zu bedenken. „Der hat jetzt andere Sorgen“, meinte Lilo. Also machte Poppi einen Abstecher zur Suite, während Axel und das Superhirn den Aufgang zu dem Deck suchten, wo sich das Schutzglas der Kuppel befand.
    „Ich glaube, er ist in diesem protzigen Raum, wo die dicken Polstersessel stehen“, meinte Lieselotte. Sie haßte diese „Lounge“ (sprich: Laundsch), wie sie genannt wurde, da die Leute dort immer besonders hochnäsig und wichtigtuerisch waren. Aber sie hatte recht. Neben dem Eingang zur Lounge war eine Tür, hinter der ein Treppenhaus lag.
    Über die steile Stiege gelangten sie auf das recht kahle Oberdeck, wo nur wenige Holzbänke aufgestellt waren. Am Ende des Decks erhob sich eine Art Glashaus, das Schutzdach der Kuppel.
    Axel lief zurück zur Suite der Mädchen, um Poppi den Weg zu zeigen. Lilo näherte sich währenddessen zaghaft dem Glasbau. Noch immer fegten dicke Nebelfetzen über die „Titanic“. Für Sekunden nahmen sie dem Mädchen immer wieder die Sicht. Die Luft war eisig, und Lilo fror. An den Außenwänden der Deckaufbauten brannten mehrere Lampen, die die Umgebung schwach erhellten. Das Superhirn sah sich vor jedem Schritt mehrere Male um. Es wollte nichts übersehen. Es wurde das Gefühl nicht los, daß überall Gefahren lauerten.
    Lieselotte hatte den Glaskasten erreicht und betastete ihn. Er war fest und kalt und drei Meter hoch. In seinem Inneren erkannte das Mädchen die Umrisse der Kuppel und das Loch in ihrer Mitte. Von der Geistererscheinung war keine Spur geblieben. Wasser war auch keines zu entdecken. Wie konnte sich die Kuppel plötzlich unter Wasser befunden haben? Es war unmöglich, daß jemand Wasser in den Kasten gepumpt hatte. Das Wasser hätte erstens die Kleidung der drei schwarzen Gestalten durchnäßt und wäre zweitens durch das Loch in der Kuppel in die Halle gestürzt. Lilo schauderte. Je mehr sie darüber nachdachte, desto stärker glaubte auch sie daran, daß es sich um echte Geistererscheinungen handelte. Anders war das alles nicht mehr erklärbar. Doch Lieselotte sträubte sich gegen den Gedanken, es mit einem Spuk zu tun zu haben. Es mußte eine logische Lösung geben...
    Hinter ihr wurden Schritte hörbar. „Axel? Poppi? Seid ihr das?“ fragte die Junior-Detektivin ängstlich. Als sie nicht sofort Antwort erhielt, preßte sie sich gegen die Wand eines Deckaufbaus und verhielt sich ruhig. „Ja, wir sind’s!“ kam endlich die Antwort der Freunde. Das Mädchen und der Junge traten zu ihr. Poppi hielt Emil unter ihrer Jacke versteckt, die sie sich hastig übergeworfen hatte. Der Hund schnupperte gierig die frische Luft und strampelte, weil er nicht gehalten werden wollte.
    „Wieso brauchst du Emil?“ wollte Poppi wissen. Lieselotte erklärte es ihr: „Ich will eigentlich nicht daran glauben, daß wir es hier mit einem Besuch aus dem Jenseits zu tun haben. Vielleicht erlaubt sich jemand einen Scherz, um weitere böse Artikel in die Zeitungen zu bringen. Sie würden das endgültige Aus für die ,Titanic II’ bedeuten. Andere Schiffahrtslinien könnten sehr daran interessiert sein. Emil soll hier herumschnüffeln. Vielleicht findet er eine Spur, die uns zu den Geistern führt.“
    Poppi sagte nichts. Sie wollte Lilo die Hoffnung nicht nehmen. Emil war erst acht Monate alt und hielt alles für ein Spiel. Poppi hatte ihn verbotenerweise unter ihrer Jacke versteckt nach England geschmuggelt. Es war strengstens verboten, Tiere einfach über die Grenze ins Land zu bringen. Jeder Hund und jede Katze mußte mindestens ein halbes Jahr in eine Art Tierkrankenhaus, wo beobachtet wurde, ob das Tier auch bestimmt keine Tollwut hatte.
    Poppi setzte Emil zu Boden und

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