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Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Titel: Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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die Luxus-Suite zuständig war, und bat ihn, Mister Gray zu alarmieren. Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis an der Kabinentür geklopft wurde. Der Kapitän trat ein und sah noch gelangweilter aus als sonst. Zum Glück sprach er Deutsch, so daß ihm Lilo und Poppi schnell schildern konnten, was sie erlebt hatten.
    „Ich hatte euch verboten, den Hund an Deck zu bringen!“ waren die ersten Worte des Kapitäns, als die zwei Knickerbocker ihren Bericht beendet hatten. „He, hören Sie, wir wissen, daß diese Spukgestalten in Wirklichkeit Leute sind, die auf Ihrem Schiff sind, weil sie die Passagiere ängstigen wollen. Wir wurden beinahe von ihnen über Bord geworfen. Wir haben verhindert, daß ein anderer äußerst seltsamer Passagier ertränkt wurde, und können Ihnen sogar beweisen, daß mit diesem Mann etwas nicht stimmt! Er scheint unter falschem Namen zu reisen, unter dem Namen eines Mannes, der seit drei Monaten tot ist! Und Sie spielen sich auf, weil ein harmloser kleiner Hund, der noch dazu großen Mut bewiesen hat, sich nicht in diesem Verlies, sondern hier bei seinem Frauchen befindet, wo er hingehört! Was soll das?“ empörte sich das Superhirn.
    Der Steward schien in seiner weißen Smokingjacke immer kleiner zu werden. So durfte keiner mit dem Kapitän sprechen! Noch dazu mit Kapitän Gray, der ohnehin ein überaus stolzer Mensch war. Aus diesem Grund hielt es der Steward für angebracht, Lieselotte zurechtzuweisen.
    „Sie halten sich da gefälligst raus!“ schnauzte ihn das Superhirn an. Kapitän Gray riß die Geduld. „Ich verbiete dir, in diesem Ton mit meinen Untergebenen zu reden!“ sagte er scharf. „Außerdem bin ich euch zu keinerlei Dank verpflichtet. Ihr habt eine strafbare Tat nach der anderen begangen und könnt von Glück reden, wenn ich euch nicht anzeige. Oder wißt ihr etwa nicht, daß es verboten ist, in fremde Kabinen einzudringen?“
    Lilo schwieg. Soviel Unverständnis war ihr noch nie untergekommen. Jetzt waren Axel, Poppi und sie die Schuldigen! „Ich werde mich um die Sache kümmern, aber euch verbiete ich jede weitere Einmischung!“ lautete der Befehl des Kapitäns. „Was heißt Einmischung, ich untersage euch dieses lächerliche Detektivspiel. Der Hund kann bleiben, aber wehe, ich sehe ihn einmal tagsüber an Deck. Dann muß er wieder in den Frachtraum zurück.“ Mit diesen Worten verließ der Kapitän mit seinem Steward die Suite.
    Lilo und Poppi ließen sich auf die Betten plumpsen und starrten zur Decke. Sie verstanden überhaupt nichts mehr. Auch Herr Schroll war über den Ton und die Aussagen des Kapitäns mehr als überrascht. Allerdings war es nicht seine Art, sich gegen

jemanden zur Wehr zu setzen, der wortgewandter war als er. Deshalb hatte er geschwiegen.
    Zu sehr viel Schlaf kamen die Knickerbocker in dieser Nacht nicht mehr. Sie waren aufgekratzt und überdreht. Lieselotte lag auf dem Rücken und ging die Erlebnisse der vergangenen Stunden immer wieder durch. Poppi hatte Emil zu sich ins Bett genommen und streichelte ihn unaufhörlich.
    Lilos grübelte vor sich hin: „Wenn die drei Gespenster von lebendigen Menschen gespielt werden, dann müssen sich diese auch an Bord befinden. Es kann sich nur um Passagiere oder um Mitglieder der Besatzung handeln.“ Aber sie hatte keine Familie mit einem Sohn gesehen. Daher glaubte sie nicht, daß die drei schwarzen Gestalten unter den Passagieren zu suchen waren. Doch wie sollte sie eine Spur bei der Schiffsmannschaft finden, die fast tausend Leute umfaßte?
    Poppi kraulte Emil immer wieder am Hals, weil er das am liebsten hatte. Plötzlich stutzte sie. Was war das? Ihr Hund hatte etwas Rauhes in der Schnauze. Poppi stellte fest, daß es sich um ein Stück Stoff handelte. Emil hielt es mit den Zähnen eisern fest. Nur mühsam gelang es ihr, ihm den Fetzen zu entreißen. Er war schwarz wie das Fell des Hundes. Deshalb war er ihr bisher nicht aufgefallen.
    „Pssst, Lilo“, flüsterte sie zum anderen Bett. Als sich ihre Freundin umdrehte, zeigte ihr Poppi den Stoff. „Er muß aus dem Kleid der Frau oder von einem Hosenbein stammen“, vermutete Poppi.
    Für Lilo tat sich eine Möglichkeit auf, den Geistern auf die Schliche zu kommen. Sie besprach sie mit Poppi, die Zweifel hatte. Doch ein Versuch konnte nicht schaden! Nein, die Knickerbocker-Bande würde sich nicht von einem mürrischen Kapitän abschrecken lassen. An Bord stimmte etwas nicht, und die JuniorDetektive mußten herausfinden, was es war...

 
     
Ein

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