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Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Titel: Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Freundin zu Hilfe kam, würden die Gauner das nutzen und sich auf sie stürzen. Aber sie konnte nicht einfach zulassen, daß Poppi ertränkt wurde. Die linke Hand des jüngsten KnickerbockerMitglieds war bereits von der Reling gelöst. Nur noch fünf Finger, dann würde Poppi über Bord gehen.
    Lieselotte holte mit dem Fuß aus und traf den bewußtlosen Mister Herman, der aufstöhnte. Als die Frau bemerkte, was das Mädchen vorhatte, richtete sie die Waffe auf Lilo. Das Superhirn erstarrte. „Poppi... nicht... nein!“ schrie die KnickerbockerDetektivin, so laut sie konnte. Sie zitterte am ganzen Körper.
    Emil war bisher still gewesen. Nun begann er wie wild zu kläffen. Er war verwirrt. Sollte er in ein Bein beißen, und wenn ja, in welches? Emil bellte und bellte, und Lilo hoffte, daß jemand sein Bellen hören würde. Aber das Rauschen des Meeres verschluckte wahrscheinlich jedes Geräusch, bevor es noch an ein menschliches Ohr drang.
    Der Lord hatte es geschafft. Er riß Poppis zweite Hand von der Reling. Endlich konnte er sich dieser Plage entledigen.
    „Lieselotte, hilf mir doch! Hilf mir! Bittteeeeeee!“ schrie Poppi.

 
     
Ein Schuß auf Emil
    Der schwarze Lord und sein Sohn hoben Poppi auf und hatten größte Mühe, das sich in Todesangst windende Mädchen zu bändigen. Emil schien genau zu verstehen, was mit seinem Frauchen geschah. Plötzlich hörte er zu bellen auf. Für zwei Sekunden war er völlig still. Danach ließ er ein neues, noch lauteres und durchdringenderes Gekläffe ertönen.
    Der angeblichen Lady Windmir riß die Geduld. Die Frau im Trauergewand drehte sich entnervt um und richtete die Pistole auf Emil. „Nein!“ brüllte Lieselotte.
    Danach geschah alles gleichzeitig. Ein Schuß knallte, und die Frau stürzte zu Boden. Neben Lieselotte tauchte eine weitere Gestalt auf und mischte sich in den Kampf zwischen Poppi und den Männern ein. Schmerzensschreie ließen Lilo aufhorchen. Die Frau erhob sich und sah sich suchend nach der Pistole um. Das Superhirn hatte sie schneller entdeckt und sprang mit einem mächtigen Satz auf sie zu. Sie landete bei der Waffe und ergriff sie mit beiden Händen. Als die Frau mitbekam, daß sie verloren hatte, hastete sie zu der Luke zurück. Sie ließ sich auch von Lilos Halt-Rufen nicht stoppen.
    Wieder polterte jemand auf das harte Holzdeck. Es war Poppi, die sich wie ein Wiesel in Sicherheit brachte. Ein Mann schrie auf und prallte gegen Lieselotte. Das Mädchen stieß ihn weg und erkannte, daß es sich um Mister Forsyth-Herman handelte. Aber wo waren die Geister? Das Superhirn bekam gerade noch mit, wie der Lord und sein Sohn ebenfalls in der Luke verschwanden und sie zuknallten. Das Klicken und Knirschen eines Schlosses war zu hören, und dann herrschte Ruhe an Bord.
    „Emil... sie hat meinen Emil erschossen!“ wimmerte Poppi. Lilo half ihrer Freundin auf die Beine. „Aber du bist am Leben, Poppi. Das ist das Wichtigste. Diese Wahnsinnigen hätten dich fast ins Meer geworfen!“
    Der Engländer stolperte auf die Luke zu und rüttelte daran. Er mußte es gewesen sein, der die Frau zu Boden gestoßen hatte. Der Mann trat gegen die Tür und versuchte sie einzudrücken, aber sie war aus Metall und hielt auch größeren Belastungen stand. Wutschnaubend rannte er davon, ohne auch nur ein Wort mit den beiden Mädchen gesprochen zu haben.
    „He, Sie... hallo! Hallo!“ rief ihm Lieselotte nach, aber er drehte sich nicht einmal um. „Komm schnell!“ meinte das Superhirn und zog Poppi an der Hand zur Treppe. Das Mädchen schluchzte aus Trauer über seinen Hund.
    „Ich... ich lasse ihn nicht einfach da liegen. Niemals!“ weinte Poppi. Sie bückte sich und tastete mit den Händen über die Schiffsplanken. Die Stelle, wo sie den Hund vermutet hatte, war leer. Poppi ging auf die Knie und rutschte über das Deck. „Wo bist du, Emil?“ jammerte sie. „Emil?“ Hinter einer der Tauwinden war ein klägliches Winseln zu hören. Auf dem Bauch und völlig verängstigt kroch der Strubbelhund hervor und robbte zu seinem Frauchen. „Emil!“ jubelte Poppi und drückte den vierbeinigen Freund an sich. Die Kugel hatte ihn verfehlt: er war unverletzt. Freudig leckte ihr Emil das Gesicht und kuschelte sich eng an sie. Lieselotte atmete erleichtert auf. Aber jetzt nichts wie weg! Wer wußte, ob die Geister nicht zurückkehrten?
    Als Herr Schroll von den Ereignissen erfuhr, beschloß er, auf der Stelle mit dem Kapitän zu reden. Er telefonierte mit dem Steward, der für

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