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Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Titel: Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Axel. Er knipste sie an und leuchtete unter dem Türschlitz durch. Doch er sah nur Holzbretter und den Rand eines Teppichs, der im Gang aufgelegt war. Anschließend holte der Junge ein Glas, das zum Zähneputzen auf das Nachtkästchen gestellt war. Er drückte es fest an die Tür und preßte sein Ohr dagegen. Mit Hilfe dieses Tricks war es möglich, auch sehr leise Geräusche zu hören, die in einem Nebenraum gemacht wurden.
    „Und?“ Dominik blickte seinen Kumpel fragend an.
    Axel schüttelte den Kopf. Die Luft schien rein zu sein. Dummerweise lag im Nebenzimmer Björn. Erst dann kam das Zimmer der Mädchen. Deshalb konnten die Jungen ihnen keine Klopfzeichen geben.
    Axel drehte den Schlüssel und versuchte, dabei kein Geräusch zu verursachen. Im Zeitlupentempo drückte er die Klinke hinunter und zog die Tür auf. Er streckte seinen Kopf auf den Gang hinaus und schaute zuerst zum Stiegenhaus und dann zum anderen Ende des Ganges. Hastig zog er den Kopf wieder ein.
    „Was ist?“ flüsterte Dominik.
    „Die vorletzte Zimmertür... steht offen... und aus dem Badezimmer kommt Licht. Die Tür ist nicht ganz zu“, berichtete Axel.
    Die Zimmer des kleinen Motels hatten ein gemeinsames Bad, das genau gegenüber der Tür des vorletzten Zimmers lag. Aus der halboffenen Tür fiel ein schwacher Lichtschimmer, der den hinteren Teil des Ganges schwach beleuchtete. An den dunklen Schatten, die sich in diesem Lichtkeil bewegten, erkannten die Jungen, daß sich jemand im Badezimmer aufhielt.
    Axel überlegte: „Das ist die Gelegenheit herauszufinden, ob mein Verdacht richtig ist oder nicht. Aber die Mädchen alarmieren kann ich nicht. Das würde Eric - falls es Eric ist - bemerken. Ich muß mich bis zum Badezimmer wagen und selbst schauen.“ Der Junge erschauderte, wenn er daran dachte, was ihm jetzt bevorstand. Noch dazu war ihm klar, daß er allein gehen mußte. Der Holzboden knarrte entsetzlich, bei vier Füßen natürlich noch viel lauter als bei zweien.
    Axel deutete Dominik zu warten. „Wenn was passiert... dann... dann... mußt du... eingreifen!“ schärfte er ihm noch ein. Anschließend machte sich der Junge auf den Weg. Er hatte die Schuhe ausgezogen und schlich in Socken den Gang entlang. Schritt für Schritt näherte er sich dem Badezimmer. Aus dem Raum drang ein Klirren und das Plätschern von Wasser. Dummerweise stand der nächtliche Badegast so, daß Axel ihn durch den Türspalt nicht sehen konnte. Mist! Was jetzt? Der Junge beschloß, die
    Gelegenheit zu nutzen und einen Blick in das Zimmer zu werfen. Vielleicht war etwas Verräterisches zu entdecken.
    Auf Zehenspitzen tappte Axel weiter. Er machte einen Bogen um die Badezimmertür und steuerte auf das Zimmer zu. Langsam knipste er seine Taschenlampe an und leuchtete den kleinen Raum ab. Das Bett war zerwühlt. Daneben lagen ein zottiger, alter, zerschlissener Fellmantel, ein paar schmutzige Hosen und ein Wollpulli, der auch schon bessere Tage gesehen hatte. Von einem Koffer oder einer Reisetasche war nichts zu sehen. Der JuniorDetektiv hatte einen Plan. Es gab eine gute Möglichkeit, herauszufinden, ob tatsächlich Eric in diesem Raum geschlafen hatte. Axel näherte sich dem Kopfkissen, das weiß bezogen war, und musterte es. Im Schlaf verloren viele Leute Haare. Lagen rote Haare auf dem Kissen, war die Möglichkeit groß, daß Eric sich im Badezimmer befand. Der Knickerbocker holte sein Taschenmesser heraus, das sogar eine Lupe besaß, und klappte diese heraus. Er untersuchte durch das Glas Zentimeter für Zentimeter des Stoffes. Die Muskeln des Knickerbockers krampften sich zusammen, als er das erste rote, gekräuselte Barthaar fand. Ein Stück weiter sah er mehrere dünne rote Kopfhaare. Klarer konnte die Sache nicht sein. Jetzt so schnell wie möglich raus aus dem Zimmer! Axel richtete sich hastig auf und drehte sich zur Tür. Dabei streifte er mit dem linken Oberschenkel das Nachtkästchen, auf dem ein gehäkeltes Deckchen lag. Er zog es mit und riß dabei das Zahnputzglas, das darauf stand, zu Boden. Klirrend fiel es herab. Axel sprang vor Schreck in die Höhe und starrte mit weit aufgerissenen Augen zur Badezimmertür. Die Person im Bad schien gehört zu haben, daß sich etwas in ihrem Zimmer tat. Sie bewegte sich auf die Tür zu und stieß sie auf.
    Im Gegenlicht erkannte der Junge einen sehr großen Mann in schlotternden Klamotten, der ein Messer in der rechten Hand hielt. Es war ein aufgeklapptes Rasiermesser, an dem nicht nur weißer Schaum,

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