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Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Titel: Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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sondern auch rotes Blut klebte. Jetzt war klar, daß es Eric war, der ihm gegenüberstand. Axel öffnete den Mund, um zu schreien, aber der Mann stürzte mit zwei großen Schritten auf ihn zu und drohte mit dem Rasiermesser. Er sah schaurig aus. Wangen und Kinn waren mit Schaum und Blut verschmiert und verliehen dem Gesicht einen besonders brutalen, grausamen Ausdruck. Auf norwegisch raunte er Axel etwas zu, das zweifellos „Still sein“ oder „Ruhe“ hieß. Er packte den Knickerbocker vorne am Hemd und hielt ihn fest. Der Junior-Detektiv sah die wilden Augen des Mannes, die tief in den Augenhöhlen lagen und ihn mit stechenden Blicken musterten. Eric schien zu überlegen, was er mit Axel machen sollte. Hastig wischte er das Rasiermesser an seiner Hose ab und drohte dem Jungen abermals. Axel spürte, wie sein Körper steif wie ein Brett wurde. Die Angst, der Schreck, lähmte jeden einzelnen seiner Muskeln, und er ging langsam in die Knie.
    Eric keuchte vor Aufregung und geriet in Panik. Für den Knickerbocker-Kumpel bestand allergrößte Gefahr. Menschen in Panik konnten die schlimmsten Dinge tun. Axel spürte, wie der Mann zu beben und zu schwitzen begann.
    „Bitte... bitte... ich... ich tu’ Ihnen ganz bestimmt... lassen Sie mich gehen!“ japste der Junge. „Bitte... bitte...!“
    Aber Eric lockerte seinen Griff nicht. Er drängte Axel immer weiter in sein Zimmer und schien fieberhaft zu überlegen. Das scharfe Rasiermesser hielt er dem Junior-Detektiv noch immer drohend vor das Gesicht. Verdammt, warum half ihm denn keiner? Die Mädchen schliefen, aber wo blieb Dominik? Axel kam ein schauriger Gedanke: Sein Kumpel hatte wahrscheinlich von alldem nichts mitbekommen. Schließlich war außer dem zerbrechenden Glas kein Geräusch gemacht worden. Die abgeputzte Schneide des Rasiermessers hüpfte vor Axels Augen auf und nieder.

 
     
Nicht!!!
    Eric öffnete seinen Mund und krächzte etwas, das Axel zuerst nicht verstand. Der Mann stieß es immer wieder hervor und verlieh seinen Worten mit einem heftigen Kopfschütteln Nachdruck. „Nicht... nicht!“ sagte er immer wieder „Nicht?... Was nicht?“ wimmerte Axel.
    Die Antwort konnte der Knickerbocker nicht mehr hören, denn Eric stöhnte auf und lockerte seinen Griff. Axel riß sich los, als er bemerkte, wie der Mann zu Boden sank. Hinter ihm tauchte Dominik auf, der ein Rentiergeweih in den Händen hielt. Geweihe dieser Art gab es mehrere im Haus. Sie hingen als Zierde an den Wänden. „Los, raus!“ keuchte Axel und stieß seinen Freund aus dem Zimmer. Er knallte die Tür hinter sich zu und hörte, wie Eric von innen absperrte. „Was... was hast du mit ihm gemacht?“ wollte Axel wissen.
    „Ich habe ihm mit dem Geweih in die Kniekehlen gestochen!“ gestand Dominik. „Hätte ich das nicht machen sollen?“
    Axel verdrehte die Augen. „Doch, natürlich! Aber wieso hast du dir so lange Zeit gelassen, Idiot?“
    Dominik wurde wütend. „Schimpf mich nicht Idiot! Ich habe dich gerettet!“
    Die Mädchen waren durch den Streit der Jungen munter geworden und öffneten verschlafen ihre Tür. „Ist was?“ fragte Lieselotte müde.
    „Eric ist im Nebenzimmer!“ schrie Axel völlig außer sich. „Das ist! Und er hat mich fast umgebracht! Das ist! Und nur weil ich den sechsten Sinn habe, konnten wir das entdecken, sonst hätte er uns allen vielleicht die Kehle durchgeschnitten!“
    Lieselotte war sofort hellwach. „Wo ist er jetzt?“ Ihr Kumpel deutete auf die vorletzte Zimmertür. „Dort... eingesperrt!“
    Lilo klopfte ihm auf die Schulter. „Gut gemacht!“ Da mußte Axel das kleine Mißverständnis aufklären: „Äh... nicht ich habe ihn eingesperrt, sondern er hat sich eingesperrt!“
    Das Oberhaupt der Bande erschrak. „Das heißt, er kann jederzeit heraus und sich auf uns stürzen. Björn!“ Lilo trommelte mit den Fäusten gegen die Zimmertür des Norwegers. Es dauerte reichlich lange, bis das zerknitterte Gesicht des Burschen auftauchte. Als Björn erfuhr, was geschehen war, schoß er sofort auf den Gang heraus und rannte hinunter zu der Wohnung der Motelbesitzerin. „Kinder, runter, hierher!“ schrie er. Das ließ sich die Knickerbocker-Bande nicht zweimal sagen. Die vier rannten die Treppe hinunter, und die Wirtin scheuchte sie in die Küche. Sie schlug die Tür hinter ihnen zu und bewaffnete sich mit einem dicken, schweren Nudelholz.
    Vor dem Haus wurde ein Wagen gestartet. Björn sprang erschrocken auf und raste zum Fenster. Stahl Eric

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