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Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Titel: Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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leer war. Die Kellner und Köche bereiteten in der Küche das Abendessen vor und waren sehr damit beschäftigt, die Speisen zu bewachen. Ein Vorfall wie beim Frühstück durfte nicht mehr geschehen.
    Die Knickerbocker durchquerten den langgestreckten Raum, dessen rechte Mauer von vielen Bogenfenstern durchbrochen war und den Blick auf den See freigab. Über sieben Stufen erreichten sie die rote Tür und drückten sanft dagegen. Sie schwang tatsächlich auf, und die Juniordetektive betraten ein weiß getünchtes Treppenhaus. Eine kunstvoll geschnitzte Stiege aus schwarzem Holz führte in das obere Stockwerk. „Sollen wir?“ flüsterte Lilo, so leise sie nur konnte. Dominik hob ratlos die Schultern.
    Lieselotte fragte nicht weiter, sondern trat einfach auf die erste Stufe. Dominik folgte ihr dicht auf den Fersen. Obwohl sie mindestens schon zwanzig Stufen erklommen hatten, war noch immer kein Ende der Treppe in Sicht.
    Das Superhirn ging so nahe wie möglich an der Mauer, da das Holz dort am wenigsten knarrte. „Lilo. ich glaube, wir sollten kehrtmachen!“ meinte Dominik, aber dazu war das Mädchen nicht bereit. Es hatte den Blick starr nach oben gerichtet und sah deshalb auch nicht die dünne Latte, die ungefähr einen halben Zentimeter aus dem Brett einer Stufe herausragte. Lieselotte setzte den Schuh genau darauf und zuckte in der nächsten Sekunde zurück. Aus der Wand klappten unter lautem Klirren viele scharfe Schwerter, die ihnen den Weg versperrten. Sie waren so raffiniert angeordnet, daß ein Weitergehen unmöglich war. „Umdrehen, weg!“ kommandierte Lilo. Aber als sie sich umdrehte, klirrte es auch hinter ihnen. Wie oben waren auch dort blitzende Metallschwerter aus der Wand gekommen, die sie wie in einem Käfig einsperrten.
    „Gratuliere, Frau Superschlau!“ fauchte Dominik. „Was. was wird jetzt mit uns geschehen?“ Dominik gingen sofort die schlimmsten Sachen durch den Kopf, von denen er gelesen hatte. Wurden sie ausgepeitscht, weil sie sich in die Räume des Maharadschas gewagt hatten? Oder würde man ihnen Salz auf die Fußsohlen streichen, das dann von Ziegen abgeleckt wurde? Bei dieser Strafe waren schon Leute vor Lachen erstickt!
    Lieselotte ballte die Hände zu Fäusten und wartete, was geschehen würde. Sie rechnete mit Wächtern, die sie schnappen und dem Herrscher vorführen würden. Wie sich dieser bei seiner morgendlichen Ansprache benommen hatte, verlangte er wahrscheinlich, daß sie sich zu seinen Füßen auf den Boden warfen. Aber das kam für die stolze Lilo nicht in Frage.
    Als über ihnen Schritte ertönten, preßten sich die Knickerbocker gegen die Wand. Nur im Bereich der beiden
    Stufen, auf denen sie standen, waren die kalten Waffen in der Mauer geblieben und ließen ihnen Platz.
    Die Juniordetektive hörten, wie von oben ein Schwert nach dem anderen wieder zurückgeschoben wurde und jemand langsam die Treppe herunterkam.
Weitere Katastrophen
    Lilo und Dominik warteten starr, was nun geschehen würde. Die Treppe mußte ein Stück weiter oben einen Knick machen. Obwohl die beiden Knickerbocker genau hörten, wie jemand herunterkam, konnten sie noch immer niemanden sehen.
    Das Klicken der mechanischen Schwerter wurde lauter und heller. Ein orangefarbenes Tuch blitzte auf, und Lieselotte kam ein Gedanke. Ihr Verdacht wurde gleich darauf bestätigt. Von oben kam die jüngere der beiden Frauen, die den Maharadscha begleitet hatten. Sie hatte den Schleier etwas gelüftet, und Lilo konnte daher mehr von ihrem Gesicht sehen. Es war ein besonders schönes, gleichmäßiges Antlitz. Die Frau hatte einen schwarzen Punkt auf die Stirn geschminkt und trug einen brillantenbesetzten Knopf im Nasenflügel. Zwischen ihren Lippen strahlten regelmäßige, weiße Zähne.
    „Was habt ihr hier zu suchen?“ sprach sie die beiden Knickerbocker in fließendem Englisch an. Lieselotte schluckte und antwortete: „Wir. wir wollten den
    Maharadscha sprechen. Wir müssen ihm etwas Wichtiges sagen!“ Die junge Frau legte den Finger auf die Lippen und hauchte: „Still, es darf uns niemand hören. Wenn euch die Wachen erwischen, ergeht es euch schlimm.“ Sie zeigte Dominik und Lieselotte, auf welche der geschnitzten Figuren am Handlauf der Treppe sie drücken mußten, um die Schwerter wieder einklappen zu lassen, und begleitete sie nach unten. Sie deutete den beiden, ihr zu folgen, und fragte mit gesenkter Stimme: „Was ist es, das ihr dem Maharadscha mitteilen möchtet?“
    Lilo preßte die Lippen

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