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Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Titel: Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Dominik und Axel blieben stehen. Die Vorstellung, zu der Stelle zurückzukehren, an der ein Mensch verbrannt worden war, gefiel ihnen gar nicht. „Ihr Jammerlappen, dort ist nicht geschehen, was ihr denkt!“ zischte das Mädchen. „Kapiert ihr noch immer nicht? Hier wurde ein Theater inszeniert, um einige kluge Leute zu bewegen, schreckliche Dinge auszuführen. Aber ich will endlich wissen, wer das war und wie er es gemacht hat!“ - „Häää?“ Die Jungen kamen im Augenblick nicht mit.
    Lieselotte fragte nicht mehr lange, sondern ging langsam, Schritt für Schritt weiter. Laru holte seinen Mungo unter dem Stoff seines Gewandes hervor und setzte ihn auf den Boden. „Falls Schlange, Riki Tiki wird sie töten“, erklärte er stolz.
    Lilo konnte nicht leugnen, daß die Reste des Tempels etwas Bedrohliches und Furchteinflößendes hatten. An einigen Stellen waren sie noch hoch und mächtig, und in der Dunkelheit erschien es dem Mädchen so, als könnte jede Sekunde das Gemäuer zusammenstürzen und sie begraben. Die Steine sahen aus, als lägen sie locker und ohne Halt aufeinander. Man hatte das Gefühl, daß ein leichter Lufthauch schon genügte, um sie herabfallen zu lassen.
    Das Oberhaupt der Bande zog den Kopf zwischen die Schultern und setzte ihren Weg fort. Da. da war die Stelle, wo das Holz aufgestapelt gelegen hatte. Jetzt war nur noch ein Haufen grauer Asche übrig. Dazwischen lagen einige Brocken schwarze Holzkohle. Noch viel mehr interessierten das Mädchen aber vier dünne Metallrohre, die aus dem Boden ragten. Sie waren kniehoch und am Ende nach außen geknickt. Das Feuer hatte ihnen zugesetzt, aber Lieselotte war sicher, daß es sich um Kupferrohre handelte. Sie schnüffelte an allen Öffnungen und beim dritten Rohr konnte sie etwas feststellen.
    „Riech einmal, Axel!“ forderte sie ihren Kumpel auf. Er tat es und verzog die Nase. „Riecht nach Gas. erinnert mich an einen Kocher, den man beim Camping verwendet!“ Lilo nickte. Sie hatte denselben Gedanken gehabt. Hastig begann sie mit den Händen die Asche beiseite zu schieben. Sie interessierte sich vor allem für den Mittelpunkt des Platzes, an dem sich der Holzhaufen befunden hatte. „Hat jemand einen Stock?“ fragte sie über die Schulter. Lara rannte los und kehrte sofort mit einem abgerissenen Zweig zurück. Lilo stocherte damit in dem Aschenberg und stach immer wieder fest nach unten.
    Ein dumpfes, hohles Geräusch ertönte. „Das. das habe ich mir gedacht“, flüsterte sie. „Denk nicht, sondern rede mit uns!“ verlangte Dominik. „Laß uns nicht blöd verkommen!“ Lieselotte gab den Jungen ein Zeichen, ihr beim Wegräumen der Asche zu helfen. „Darunter ist etwas, das uns weiterhelfen wird“, kündigte sie an.
    „Du bist genauso doof wie eine Fernsehansagerin, die immer erzählt, wie spannend ein Film werden wird. Aber sie erzählt den Film nur bis zu einer besonders aufregenden Stelle und lächelt dann dämlich, damit man sich den Streifen ansehen muß!“ quasselte Dominik, der sich seine
    Anspannung von der Seele reden mußte. „Quatsch nicht, grab!“ knurrte Lieselotte zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Poppi konnte nicht schlafen. Unruhig wälzte sie sich auf dem kurzen Bett hin und her. Es war ein altes Bett und Dominik hatte ihr erklärt, wieso es so klein war. „Bei einem Krieger ragten die Knöchel immer über den Bettrand. Im Notfall konnte er so schneller auf die Beine kommen!“
    Das jüngste Mitglied der Bande sah zwar keinen Notfall, wollte aber trotzdem aufstehen. Sie hielt es nicht mehr aus. Ihr Herz raste, und sie schwitzte schauderhaft. Das Mädchen trat an eine der Türen. Es öffnete die Läden und blickte in die Nacht hinaus.
    Am anderen Ufer des Sees erhob sich eine langgestreckte Hügelkette, die im Mondlicht wie der Rücken eines schlafenden Ungeheuers aussah.
    Halt, was war das? Poppi stutzte, kniff die Augen fest zusammen und riß sie danach wieder weit auf. Nein, sie hatte sich nicht verschaut. Auf der Spitze eines Hügels blinkte ein Licht. Es mußte sich um eine besonders starke Lampe handeln, die in bestimmten Abständen erlosch und wieder aufleuchtete. Das war kein Zufall. Es handelte sich auch nicht um ein Auto, das eine Bergstraße hinauffuhr. Das waren Blinkzeichen.
    Poppi lief schnell zu ihrem Bett: neben dem Telefon lagen Block und Bleistift. Aber als die Juniordetektivin zur Tür zurückkehrte, war das Licht erloschen. „Zu dumm!“ dachte Poppi aufgeregt. Sie wagte sich drei

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