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Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Titel: Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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kam, und die Blinde ersuchte es, Tee zu kochen und Sandwiches zu reichen. „Das Häuschen im Garten ist eine Falle“, erklärte sie. „Eine Falle für Leute, die sich auf das Grundstück schleichen und zu neugierig sind. Der Mann, dem das Gebäude vor zweihundert Jahren gehört hat, hat sie bauen lassen. Aber jetzt will ich wissen, was ihr hier macht? Wer hat die Falle überhaupt ausgelöst? Was ist geschehen?“
    Gespannt lauschte sie dem Bericht der vier Juniordetektive. Die Knickerbocker-Freunde erzählten auch von ihren früheren Abenteuern und gelösten Fällen.
    „Kennst du den Regenwurmmann?“ wollte Lieselotte schließlich wissen. Virginie nickte.
     

 
     
Ein seltsames Vermächtnis
    „Das ist sicher mein Bruder Neiko!“ erklärte Virginie und lächelte entschuldigend. „Ich wäre sehr froh, wenn ich euch jetzt auch einiges erzählen dürfte. Ich denke, ihr könnt mir helfen!“
    Die Bande setzte sich bequemer hin und wartete gespannt. „Neiko, Ramen und ich sind hier auf Mauritius geboren. Neiko kennt ihr bereits, Ramen ist mein zweiter Bruder, er ist der Älteste von uns dreien. Ich bin die Jüngste und erst 25 Jahre alt.
    Tante Marie-Louise ist die Schwester meines Vaters. Sie, ihr Mann Pierre und mein Papa haben hier auf Mauritius als Meeresbiologen gearbeitet. Sie haben eine UnterwasserBeobachtungsstation eingerichtet und viele wissenschaftliche Arbeiten verfaßt.
    Als ich fünf Jahre alt war, starb meine Mutter und mein Vater zerstritt sich mit meinem Onkel. Papa wollte nicht mehr auf Mauritius bleiben. Er nahm die Einladung an, als Professor an einer Pariser Universität zu unterrichten.
    Deshalb verkaufte er das Haus, das wir hier bewohnt hatten, und ließ die gesamte Einrichtung auf ein Schiff verladen.
    Damals muß etwas geschehen sein, von dem keiner von uns weiß. Als die Möbel weggeschafft wurden, stieß mein Vater einen Jubelschrei aus und rief uns Kinder zu sich. Ramen war damals 18, Neiko 17 und ich - wie gesagt - fünf. Vater verkündete uns, daß wir uns später einmal nicht sorgen würden müssen. Mehr verriet er uns damals aber nicht.“
    Die Juniordetektive hörten aufgeregt zu. „Und . hat er euch einmal erzählt, warum?“ fragte Lilo. Virginie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich weiß nur, daß sein Anwalt nach seinem Tod vor drei Jahren noch in seinem Auftrag nach Mauritius reisen mußte, aber er durfte uns nicht sagen, was der Grund war. Der Verlust meines Vaters hat mich sehr getroffen, und ich wollte nicht in Paris bleiben. Daher bin ich auf die Insel gekommen und zu Tante Marie-Louise und Onkel Pierre gezogen. Ich fühle mich hier wohl, da das Klima für meine Gesundheit gut ist, aber die Atmosphäre in diesem Haus jagt mir oft Angst ein.“
    „Wieso?“ wollte Axel erfahren.
    „Ich spüre, daß etwas geschehen ist, aber ich kann nicht sagen, was“, sagte Virginie etwas ratlos. „Onkel Pierre verläßt sein Zimmer nur sehr selten und spricht kaum ein Wort mit mir. Tante Marie-Louise habt ihr ja selbst kennengelernt.“
    Poppi verstand etwas nicht. „Wieso gehst du nicht einfach weg, wenn hier alle spinnen?“
    „Weil das nicht so einfach ist. Mein Vater hat mir nämlich nichts . absolut nichts hinterlassen. Nicht einen französischen Franc oder eine mauritische Rupie. Nichts. Ich habe lange Zeit nicht die Notwendigkeit gesehen, einen Beruf zu erlernen. Papa hat mich stets verwöhnt und mir jeden Wunsch erfüllt. Und jetzt ... jetzt ist es zu spät.“ Virginie senkte den Kopf und sagte leise: „Papa hat mich immer wie ein kleines Kind behandelt, weil ich blind bin. Aber das war falsch. Er hätte mir beibringen sollen, auf eigenen Beinen zu stehen.“
    Die Juniordetektive schwiegen betroffen. Sie wußten nicht, was sie sagen sollten. „Und deine Brüder . sind die auch wieder nach Mauritius gezogen?“ fragte Dominik nach einer Weile.
    „Nein“, erwiderte Virginie, „meine Brüder . nun ja . aus beiden ist nicht geworden, was sich mein Vater erhofft hatte. Sie . sie waren dauernd in dunkle Geschäfte verwickelt. Beide waren auch schon im Gefängnis. Ich weiß, daß Neiko hier ist, aber von Ramen habe ich seit
    Jahren nichts gehört.“
    „Was macht Neiko hier? Kannst du dir vorstellen, warum er sich vor einem Chinesen namens Lai Min fürchtet?“ fragte Lieselotte. Virginie zuckte ahnungslos mit den Schultern.
    „Und kannst du dir denken, was er mit zwei Safeschlüsseln zu tun haben könnte?“ fragte Lilo weiter. Virginie horchte auf. „Safeschlüssel?

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