Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande  42 - 13 blaue Katzen

Die Knickerbocker Bande 42 - 13 blaue Katzen

Titel: Die Knickerbocker Bande 42 - 13 blaue Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
und hob sie hoch. Grob beförderte er sie auf ein Sofa, auf dem sich Schallplatten und Videokassetten türmten.
    „Jetzt reicht’s!“ zischte er und fuhr in seine rechte Hosentasche.
    „Der hat eine Pistole!“ keuchte Poppi.
    Und schon hatte Gordon Mitchell sie auf die Junior-Detektive gerichtet.
     
    Lieselotte fror und zitterte am ganzen Körper. Sie mußte sich eingestehen, daß sie Angst hatte. Obwohl sie noch nie in ihrem Leben an Geister geglaubt hatte jagte ihr die Dunkelheit und Stille des Spukhauses kalte Schauer über den Rücken.
    Die Schritte tappten näher.
    Lilo mußte sich verstecken, aber wo? Unvorsichtigerweise hatte sie ihre Taschenlampe nicht eingesteckt.
    Eine Tür quietschte leise. Die Schritte waren bereits im Nebenzimmer.
    Das Mädchen holte Luft und wollte schreien, aber aus ihrem Hals entwich kein Ton. Das Zittern wurde so schlimm, daß sie ihre Arme und Beine kaum noch unter Kontrolle hatte.
    Sie stieß gegen etwas, das nachgab und umfiel. Es klirrte, und augenblicklich war es mucksmäuschenstill.
    Nur ein paar Meter von Lieselotte entfernt flammten die Katzenaugen auf, von denen Dominik erzählt hatte. Sie blendeten das Superhirn, und ein lautes Fauchen schlug ihm entgegen.
    Schützend hielt sich Lilo die Hände vor das Gesicht. Sie versuchte, durch ihre Finger hindurchzuspähen, aber das grelle Licht tat zu weh.
    Das Fauchen steigerte sich, und die Gruselkatze schlug mit der Pfote nach ihr. Lilo spürte, wie die Krallen über ihren Arm kratzten.
    Dann ergriff das Tier die Flucht. Seine Augen verschwanden im Nebenzimmer, und Lieselotte hörte schnelle Schritte. Sie sprang hoch und nahm die Verfolgung auf. Jetzt, da sie ihren Gegner kannte, hatte sie neuen Mut und neue Kraft.
     
    Poppi und Axel konnten es nicht fassen. Gordon Mitchell bedrohte die beiden Freunde mit seinem bloßen Zeigefinger. Der Mann weidete sich an ihren entsetzten Gesichtern und brach in sein grunzendes Lachen aus.
    „Drangekriegt! Drangekriegt! Habe ich mir aus meiner Lieblingskrimiserie abgeguckt!“ gestand er glucksend.
    Axel und Poppi atmeten erleichtert auf.
    „Los, weg!“ flüsterte Axel.
    Die Junior-Detektive stimmten in das Lachen ein und schüttelten dem Mann die Hand. Dann stürmten sie auf die Straße und liefen bis zur nächsten Kreuzung. Keuchend blieben sie stehen.
    „Auf dem Foto... auf der Rückseite... da steht an der Stelle, an der Gordon in die Kamera grinst, der Name Jonathan Anastasi“, berichtete Poppi.
    „Das ist also sein richtiger Name. Nun lebt er als Gordon Mitchell in Las Vegas. Und er ist eines von Wilfred Wintrops Opfern. Was hat der reiche Knacker bloß mit ihm gemacht?“ überlegte Axel.
    Lieselotte hatte doch recht gehabt. Hinter dem Regal war eine Geheimtür. Dahinter lag ein Schacht, der senkrecht in die Tiefe führte. In ihm befand sich ein kleiner Lift, der nur aus einer Plattform bestand.
    Als Lilo das Nippeszimmer erreichte, war der Aufzug gerade nach unten gefahren, und ein Knacken zeigte an, daß er das Ziel erreicht hatte. Lieselotte beugte sich in den Schacht, konnte aber nichts erkennen. Es war zu dunkel.
    Hastig tastete das Mädchen die Wand ab und fand einen runden Knopf. Als es ihn drückte, kam der Lift leise surrend nach oben.
    „Ein echter Knickerbocker läßt niemals locker!“ sprach sich das Superhirn Mut zu. Es trat auf die Plattform, die sich sofort in Bewegung setzte.
    Als der Lift anhielt, tat sich vor Lilos Augen ein hoher Gang auf, der so schmal war, daß er gerade einer Person Platz bot. Alle paar Meter brannte eine schwache Messinglampe.
    Lieselotte lauschte. Im Gang war es völlig still! Entweder lauerte das Raubtier irgendwo auf sie, oder es war längst verschwunden.
    Dummerweise gab es nichts, was Lilo als Waffe hätte benutzen können. Daher rannte sie einfach los. Falls sich ihr jemand in den Weg stellte, würde sie ihn über den Haufen stoßen.
    Der Gang machte zwei leichte Biegungen und nahm kein Ende. Lilo lief und lief und lief. Ihre Sportschuhe erzeugten ein ziemlich lautes Geräusch, das schaurig widerhallte.
    Endstation.
    Lilo hatte einen weiteren Schacht erreicht und sah eine Plattform über sich. Sie fand auch den Schalter, mit dem sie den Aufzug rufen konnte.
    Die Plattform schnurrte nach unten, und Lilo stieg auf. Wo sie wohl landen würde?
    Als der Lift zum Stillstand kam, tastete Lieselotte über die Wand vor sich. Sie spürte einige Schrauben und Muttern und eine Art Kästchen. Es war ungefähr zehn Zentimeter lang und zwei

Weitere Kostenlose Bücher