Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
des Benzins!“ Er verneigte sich tief und ließ die Kinder verdutzt zurück.
Es wurde ein festlicher und lustiger Abend im Burgrestaurant der Ruine Landskron. Die Knickerbocker-Bande wurde nämlich von Kellnern bedient, die alle mittelalterliche Trachten trugen.
Trotzdem ließen Axel und Lieselotte die Fragen nicht los: Wer war der Mann mit der Sonnenbrille? Warum hatte er sich als Reporter ausgegeben? Und wozu, um alles in der Welt, hatte er ein Funkgerät im Kasten versteckt?
Die Antworten darauf sollten sie schon bald bekommen. Allerdings unter gefährlichen Umständen!
Die erste Woche in Kärnten war wie im Flug vergangen. An einem Mittwoch waren die vier Knickerbocker-Banden-Mitglieder angekommen, und nun stand schon wieder Mittwoch auf dem großen, elektronischen Kalender in der Hotelhalle.
Als die vier an diesem Morgen die Frühstücksterrasse betraten, schauten sie sich verwundert um. Herr Klingmeier war nirgends zu entdecken. Es war auch keine Zeitung in Sicht, hinter der er sich vielleicht versteckt hatte.
„Äußerst verdächtig“, stellte Axel stirnrunzelnd fest, „dabei ist er doch ein Frühaufsteher Marke Superfrüh.“
Axel beschloß, einmal im Zimmer seines Vaters nachzusehen, und stapfte die Treppe hinauf. Bereits im ersten Stock kam ihm sein Herr Papa entgegen. Er war hochrot im Gesicht und schnaubte wie ein wütender Stier.
„Nicht einmal im Urlaub kann man seine Ruhe haben!“ schrie er Axel an. Der Bub zuckte zusammen. Blitzschnell erforschte er sein Gewissen, ob er vielleicht etwas angestellt hatte. Das Ergebnis lautete: Null-Negativ!
„Entschuldige“, knurrte Herr Klingmeier und fuhr seinem Sohn über den nichtfrisierten Kopf, „du kannst nichts dafür. Aber mein Büro hat mich gerade angerufen. Irgendein ,Heini’ aus den USA ist überraschend eingetroffen. Es geht um ein großes Geschäft. Und da sie sich hinten und vorne nicht auskennen, muß ich jetzt für ein bis zwei Tage nach Linz.“
Axel warf seinem Vater einen mitleidigen Blick zu. „Armer Papa“, sagte er sanft wie ein Engel. In seinem Hinterkopf ratterte es schon auf Hochtouren. Ohne das wachsame Auge der väterlichen Hoheit konnte die Knickerbocker-Bande wenigstens in aller Ruhe Nachforschungen anstellen.
„Ihr werdet wohl mitkommen müssen.“ Diese Worte ließen Axel aus seinen Überlegungen hochfahren. Mitfahren – das mußte verhindert werden!
„Aber Papa“, meinte Axel, „wir werden in den nächsten zwei Tagen weder verhungern noch erfrieren. Und deine Freundin, die Hoteldirektorin, hütet uns bestimmt gerne.“
Herr Klingmeier schaute seinen Sohn halb prüfend, halb zweifelnd an.
„Geht in Ordnung! Vorausgesetzt, Karoline ist einverstanden! Hol deine Freunde, wir gehen zu ihr und fragen sie.“
Wenige Minuten später betraten sie das Büro von Frau Fortano. Poppi setzte ihren treuherzigsten Blick auf. Lilo spielte ganz auf erwachsen und ernst. Dominik machte den Eindruck eines Musterschülers, und Axel stellte das Bravsein in Person dar. Als die vier so der Hoteldirektorin gegenüberstanden, konnte sie nicht anders, als ja sagen. Die vier durften bleiben.
Die Knickerbocker-Bande vollführte einen Freudentanz, und auch Herr Klingmeier atmete erleichtert auf. Eine halbe Stunde später stieg er unter Seufzen und Stöhnen in sein Auto und fuhr los.
Axel, Lilo, Poppi und Dominik winkten ihm nach. Aber kaum war er hinter der Kurve verschwunden, sagte Lilo: „Heute beginnen wir mit den Nachforschungen in Sachen ‚Lindwurm’!“ Es hatte sie das Spür- und Tüftelfieber gepackt. „Zuerst stellen wir einmal das Hotel auf den Kopf. Vielleicht finden wir diese geheimnisvolle Lindwurmfigur doch noch irgendwo.“
„Wie wäre es denn heute mit einer Rodelpartie? Oder wollt ihr lieber in eine Schule aus dem vorigen Jahrhundert gehen?“ fragte da eine Stimme hinter ihnen. Erschrocken drehten sich die Kinder um. Hatte sie jemand belauscht?
Knallhofer & Co., aber wo???
Herr Selibor war von hinten zu den Kindern getreten und weidete sich an den verblüfften Gesichtern.
„Der spinnt!“ zischte Dominik Poppi zwischen den Zähnen zu.
„Nein, das tut er nicht!“ kam prompt die Antwort von dem Versicherungsdetektiv, der wirklich ein überaus gutes Gehör haben mußte. „Die Rodelbahn befindet sich auf der Baumgartner Höhe in der Nähe des Faaker Sees. Es handelt sich natürlich um eine Sommerrodelbahn! Und in Schloß Porcia in Spittal an der Dräu ist im Heimatmuseum ein altes Klassenzimmer zu
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