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Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Titel: Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Flecken und holte sich außerdem blutige Hände. Schluchzend sank sie schließlich nieder.
    Nun bekam Dominik einen Tobsuchtsanfall. Dummerweise krachte er dabei mit dem Kopf so fest gegen den Kistendeckel, daß er ohnmächtig zusammensackte. Es gab keine Hoffnung mehr. Ohne fremde Hilfe kamen sie aus der Kiste nicht heraus, und wenn die Matrosen sie tatsächlich über Bord werfen wollten, war alles aus! Alles!
    Dieser Gedanke machte die Bande völlig unfähig, etwas zu unternehmen. Es war keine Angst mehr, die sie lähmte. Es war eine kilometerhohe Mauer, vor der sie standen und über die keiner klettern konnte. Doch eines stand fest: Die Mauer würde schon bald niederkrachen und die Knickerbocker unter ihren Trümmern begraben.
    Es gab keinen Zweifel, die Truhe sollte der Sarg der Knickerbocker-Bande werden.
    Zwei Stunden später kehrten die Matrosen zurück. Ächzend und stöhnend schoben sie die Kiste ein Stück weiter zu einem hohen Schacht. Am oberen Ende wurde eine Luke geöffnet, und unter lautem Surren und knatterndem Motorenlärm kam ein Seil herunter. Wieder stöhnten die Männer, als sie die Kiste mehrere Male aufheben mußten, um das Tau herumzuschlingen. Dann riefen sie etwas, worauf der Kran die Truhe nach oben beförderte.
    Mittlerweile war draußen die Dunkelheit hereingebrochen. Die Holzkiste, in der normalerweise Frachtgut transportiert wurde, schaukelte an dem eisernen Kranarm. Der Kapitän höchstpersönlich stand am Schaltpult. Von der Kommandobrücke aus verfolgte der Erste Offizier mit schreckgeweiteten Augen den Vorgang.
    Der Kapitän legte einen Hebel um, worauf der Kran die Kiste über die Reling zum Meer hinausschwenkte. „Adios!“ murmelte der Seemann und tippte mit dem Zeigefinger an den Rand seiner Kappe, bevor er einen weiteren Hebel betätigte. Die Kiste wurde ausgeklinkt und landete mit einem lauten Platsch im Wasser.
    Entsetzt beobachtete der Erste Offizier, wie sie auf den Wellen schaukelte. Er wußte, daß es nicht lange dauern würde, bis sie mit Wasser vollgelaufen war und versank. Auf dem Meeresgrund sollten die vier Kinder ihr Grab finden. Die Geldgier des Kapitäns schreckte auch vor vierfachem Mord nicht zurück.

Die Qual des Wals
     
     
    Es war ein Uhr in der Früh. Der Dreiviertel-Mond stand über dem Meer und spiegelte sich silbern auf den Spitzen der Wellen.
    Auf der Kommandobrücke herrschte Ruhe. Nur der Steuermann war wach. Er saß auf einem Sessel und hatte die Beine auf das Steuerrad gelegt. Das Schiff war nämlich in den späten Abendstunden vor Anker gegangen und lag nun ruhig im Wasser. Eigentlich war der Steuermann arbeitslos. Seine Aufgabe war es, Wache zu halten und vor allem auch nach der Spritzwasser-Fontäne von Walen Ausschau zu halten.
    Der Seemann war müde. Er hatte den Job nur angenommen, weil er einen Haufen Geld brachte. Sonst widerte ihn diese Reise an. Heftig gähnend beschloß er, sich eine Flasche Whisky aus der Kombüse zu holen, und verließ dazu die Kommandobrücke.
    Kaum war er gegangen, huschte ein kleiner, dunkler Schatten hinter einer Truhe hervor, in der Taue und Schwimmwesten verstaut waren. Der Schatten wieselte auf die Kommandobrücke und blickte sich suchend um. Schnell hatte er gefunden, wonach er suchte: Das Funkgerät Er schaltete es ein und nahm das Mikrophon. „Hilfe! SOS!“ funkte er. „Hilfe! SOS!“ Als nur Rauschen und Pieptöne aus dem Lautsprecher kamen, wurde der Wellensuchknopf weitergedreht. Da! Es gab eine Position, da herrschte Stille. „Hilfe! SOS!“ wurde der Notruf wiederholt. „Unsere Position...?“ Der Schatten zögerte und beäugte die verschiedenen Meßinstrumente. Verdammt, wieso kannte er sich damit nicht aus? Noch heuer mußte er mehr über die Seefahrt lernen.
    Ein Zufall kam zu Hilfe. Der Steuermann hatte die Position nämlich auf einer Seekarte eingetragen. Diese Position las der Schatten ab und flüsterte sie in das Funkgerät. „SOS!“ wiederholte er, und wartete auf eine Antwort. Vergeblich! Nach einer Minute gab er auf und verschwand wieder hinter der Kiste.
    Dort wurde er bereits ungeduldig von Lilo, Poppi und Dominik erwartet. „Und? Hast du es geschafft?“ Axel zuckte mit den Schultern. Er wußte es nicht. Ihm verdankte die Bande, daß sie noch am Leben war und nicht auf dem Meeresgrund lag. Axel hatte eiskalten Mut und Verstand bewiesen. Als die Matrosen ihn und Lilo vor der Kiste auf dem Boden liegengelassen hatten, um Poppi und Dominik hochzuheben, war Axel das Brecheisen in die

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