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Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Titel: Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Hände gekommen, mit dem die Truhe geöffnet worden war. Er hatte es an sich gepreßt und versteckt.
    Kurze Zeit nachdem die Seeleute den Frachtraum verlassen hatten, war es den Knickerbockern bereits gelungen, den Deckel zu heben und sich zu befreien. Damit ihre Flucht nicht auffiel, hatten sie schwere Säcke in die Kiste gelegt und sie wieder verschlossen.
    „Der Steuermann hat eine Karte, auf der eingezeichnet ist, wo Wale gesichtet wurden. Laut dieser Karte müßte demnächst einer auftauchen.“ Poppi begann am ganzen Körper zu zittern. Vor diesem Augenblick hatte sie die meiste Angst. Sie konnte doch nicht tatenlos zusehen, wenn dieser blutgierige Schweizer einen Wal nur zum Spaß tötete!
    Die Stunden krochen dahin wie Tage. Das Versteck der Bande war nicht sehr gut, deshalb schlichen sie noch vor Tagesanbruch auf das untere Deck, wo sich der Kran befand. Hier entdeckten sie einen kleinen Abstellraum, der bis auf einen Stapel Bierkisten leer war. In der Tür war eine kleine Luke, durch die sie genau beobachten konnten, was draußen vor sich ging. Sollte sich jemand dem Raum nähern, bot der Bierkistenstapel ein hervorragendes Versteck.
    Es war halb zehn am Vormittag, und die Knickerbocker-Bande schlief. Nicht tief, aber ein wenig. Das langgezogene Tuten der Schiffssirene ließ die vier erschreckt in die Höhe schießen. Axel und Poppi tappten zur Luke und spähten nach draußen. Kam vielleicht schon ein Schiff, das ihnen helfen würde?
    „Wal, Steuerbord voraus!“ meldete der Erste Offizier. Poppi schnürte es die Kehle zu. Der Mann stand neben dem Kran und deutete mit einer kleinen Flagge nach links. Das Mädchen stellte sich auf die Zehenspitzen und konnte nun auf das Meer hinaus blicken.
    Tatsächlich! Eine hohe Wasserfontäne zeigte an, daß ein Wal unter den Wellen schwamm.
    Aus der Richtung der Kommandobrücke kam ein kleiner, drahtiger Mann geschossen. Er war nicht einmal so groß wie Axel – und das wollte was heißen – trug eine weiße Hose, ein Kapitäns-Jackett und eine Kapitänsmütze. „Ich sehe die Bestie!“ schrie er. „Und ich sage ihr den Kampf an!“
    Poppi ballte ihre Hände zu Fäusten und hätte am liebsten auf den Mann eingedroschen. Doch sie war in der Abstellkammer gefangen. Sich zu zeigen, hätte unweigerlich geheißen, über Bord geworfen zu werden. Der Wal schlug einen Haken und kam direkt auf das Schiff zugeschwommen. Sein unglaublich langer, schwarzer Rücken tauchte über der Wasseroberfläche auf. Poppi erschien das Tier wie eine Lokomotive, die unter Wasser fuhr und immer wieder hinaufkam, um ihren Dampf abzulassen. Aus ihren Tierbüchern wußte sie, daß der Wal zu den Säugetieren zählte, also auch Lungen besaß. Die Luft, die er einatmete, stieß er durch das Loch in seinem Schädel wieder aus. Meistens war sie mit Schaum und Wasser vermischt und bildete eine weiße Fontäne.
    Die beiden Matrosen kamen und schleppten eine riesige Waffe mit sich. Sie schraubten sie im Boden und an der Reling fest und legten einen langen Speer mit Widerhaken ein. Am Ende des Metallpflocks war ein Seil befestigt. „Die Harpune“, dachte Poppi und würgte an dem Kloß in ihrem Hals. „Ich mache das! Ich!“ kreischte das Männchen und packte das Gerät. Geduldig zeigte der Erste Offizier, wie er damit umgehen sollte, doch der Schweizer war viel zu ungeduldig. Er stieß den Seemann zur Seite, fuchtelte mit der Harpune wild herum und drückte ab. Die Waffe versetzte ihm einen Rückstoß, der ihn zu Boden schleuderte. Der Speer zischte durch die Luft und zog das weiße Seil hinter sich her.
    „Daneben!“ tobte der Hobby-Walfänger. Poppis Herz machte vor Freude einen Luftsprung. Die Matrosen holten die Leine mit dem Metallspeer wieder ein. „Diesmal ziele ich besser!“ versprach der blutdurstige Jäger. „Diese feige Sau muß sich hier selbst bestätigen und dafür ein Tier, das ohnehin schon so selten ist, abknallen!“ knurrte Axel.
    Nachdem die Harpune wieder vorbereitet war, half der Erste Offizier dem Schweizer beim Zielen. Der Mann schien außer sich vor Erregung und legte aufgeregt die Hand auf den Abzug. „Nein, nicht!“ wimmerte Poppi.

Die Rettung
     
     
    Axel weiß bis heute nicht, was damals in ihn gefahren ist. Obwohl es für die Knickerbocker-Bande den Tod bedeuten konnte, stürzte er ins Freie und rannte – so schnell er nur konnte – auf den Schweizer zu. Er versetzte ihm einen so festen Tritt, daß dieser ins Taumeln geriet und vor Schreck die Orientierung

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