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Die Knochenfrau

Die Knochenfrau

Titel: Die Knochenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Susami
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man immer brauchen.”
    Nadine verdrehte die Augen.
    „Lass die Sprüche, Lukas. Das ist 'ne ernste Angelegenheit. Du hast dich verdächtig verhalten.”
    „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich den Jungen umgebracht habe und dass ich am Tag danach diese „Der Mörder kehrt zum Tatort zurück”-Nummer abziehe. Wahrscheinlich war ich noch nicht einmal in Rothenbach, als das mit dem Jungen passiert ist. Glaubst du im Ernst, dass ich was damit zu tun habe?”
    „Ich glaube vorerst gar nichts”, antwortete Nadine. „Aber wenn jemand zwei Tage nach einem Mord mit einem Messer in der Hand und Isolierband im Rucksack an einem Tatort rumschleicht, dann ist das zumindest ungewöhnlich.”
    Lukas überlegte, einen Schluck Wasser zu nehmen, ließ es dann aber. Das Spiegelbild der Deckenlampe beruhigte sich allmählich.
    „Scheiße, Nadine. Was ist so schlimm an Isolierband? Ich hab das gestern gekauft und dann eben in den Rucksack gepackt. Ist doch egal, was ich mit mir rumschleppe.”
    „Jetzt nimm dich mal zusammen Lukas! Ich sitz hier als Polizistin und nicht als die Frau, mit der du mal im Bett warst. Wenn du patzige Antworten gibst, dann machst du dich am Ende noch wirklich verdächtig.”
    „Okay okay, also wie gesagt: Ich bin vorgestern Mittag erst hier in Rothenbach angekommen. Und nicht, weil ich jemanden ermorden wollte, sondern weil mich die Frau Schneider, meine ehemalige Nachbarin gebeten hat, auf ihr Haus aufzupassen. Ihr Mann ist gestorben und sie selbst ist in einer Pflegeeinrichtung, das kannst du alles nachprüfen … ich kann dir auch die Nummer von dem Pflegeheim geben. Und vorgestern bin ich dann zu der ehemaligen Putzfrau von den Schneiders und hab den Schlüssel abgeholt. Die müsste das auch bezeugen können. Und als ich denn endlich in dem Haus war, auf das ich eben aufpassen soll, da hab ich dann die Polizeisirenen gehört. Wie gesagt: Du kannst das alles gerne nachprüfen, ich kann auch gerne mit dir zu dieser Frau fahren, bei der ich den Schlüssel abgeholt habe.”
    „Okay, aber wieso rennst du zwei Tage nach dem Mord mit einem Messer im Wald rum?”
    „Ich kann dir das gerne mal erklären. Dann hältst du mich vielleicht für verrückt aber was soll's. Wichtig ist doch zunächst einmal nur, dass ich nicht in der Nähe von dem Jungen war, also als der umgebracht wurde. Und du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich was mit der Sache zu tun haben könnte. Ich bin nicht mal vorbestraft, ich habe in meinem ganzen Leben nie jemandem ernsthaft was getan.”
    „Der Vater von dem Jungen meint, dass du dich komisch verhalten hast. Er sagt, du bist ungefähr fünf Minuten mit dem Messer in der Hand dagestanden und hast den Boden angestarrt.”
    „Ich dachte, ich hätte was gesehen. Wirklich Nadine, bitte prüft nach, ob ich zu dem Mordzeitpunkt unterwegs war. Und wenn du willst, dann kann ich dir mal alles in Ruhe erzählen. Aber dazu würde ich mich gerne so mit dir treffen, also quasi privat. Und wahrscheinlich mach ich mich lächerlich dabei.”
    Lukas packte das Wasserglas und trank einen Schluck. Dann wischte er sich den Mund mit dem Ärmel.
    „Und apropos komisches Verhalten: Wenn sich einer komisch verhalten hat, dann der Vater. Der hat angefangen, mir was vom Gewichtheben zu erzählen. Der wollte wissen, was ich für Gewichte heben kann. Total wirres Zeug hat der geredet. Ich dachte echt, der dreht gleich durch, ich bin immer noch total nervös, ich kann nicht mal das scheiß Glas richtig halten.”
    Nadine lehnte sich zurück und kratzte sich am Kopf.
    „Ich weiß echt nicht, was ich von dir halten soll, Lukas.”
    „Wie gesagt, ich war mit dem Auto unterwegs, als das mit dem Jungen passiert ist. Und dann war ich bei dieser Putzfrau … also den Schlüssel abholen. Ich kann gerne mit einem von euch hinfahren, dann soll sie euch das bestätigen.”
    „Nee, muss nicht sein”, antwortete Nadine. „Aber schreib mir mal deine Telefonnummer auf … falls es noch Fragen gibt. Bleibst du erst einmal hier in Rothenbach?”
    „Ja, bleib ich. Habe es dieser Frau versprochen, die im Pflegeheim liegt, der Frau Schneider.”
    „Ja-ja, ich kenn die Frau Schneider.“
    Lukas nahm den kleinen, geknickten Block, den sie ihm hinhielt. Er notierte ihr seine Handynummer.
    „Kann ich jetzt gehen?”
    „Ja, hau ab du Spinner.”
    Das hatte sie früher auch manchmal zu ihm gesagt, aber damals klang es liebevoll. Auf dem Weg zur Tür drehte sich Lukas noch einmal um.
    „Nehmt bitte dem Typen das Gewehr

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