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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Detective Wallace war deinetwegen sehr überzeugend.« Wir waren auf dem Highway in die Stadt.
    »Val, wir setzen dich in deinem Büro ab und fahren dann zum Naturkundemuseum.«
    »In Ordnung«, sagte Val. »Irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Das gesamte Dezernat und die Sonderkommission für Sexualverbrechen haben sich übers Wochenende die Vorstrafenregister der Museumsangestellten beider Museen angesehen.«
    »Irgendwelche Überraschungen?«, fragte ich.
    »Nicht viele. Anna Friedrichs ist die Einzige von unseren Leuten, die schon einmal verhaftet wurde. Ungebührliches Verhalten, vor ungefähr acht Jahren. Sieht nach zivilem Ungehorsam aus. Eine Demonstration in irgendeiner afrikanischen Angelegenheit vor den Vereinten Nationen.«
    Sieh an! Die unauffällige Anthropologin wirkte überhaupt nicht wie eine Radikale.
    »Und von Erik Poste existieren Fingerabdrücke. Keine Vorstrafen.«
    »Warum?«
    »Routineantrag auf einen Waffenschein vor fünf Jahren.
    Er muss es sich anders überlegt haben, weil er die Waffe nie bekommen beziehungsweise den Antrag nicht gestellt hat.«
    »Wahrscheinlich Sohn-des-großen-weißen-Jägers-Syndrom oder so.«
    »Der Rest ist wie zu erwarten. Sehr wenige mit Vorstrafen. Ein paar junge Mitarbeiter mit Drogendelikten. Aber pass auf, unter Deck. Ein Schlosser am Met mit einem langen Vorstrafenregister wegen Einbruchs, eine Hand voll Jungs mit Kleindiebstählen und in beiden Häusern ungefähr fünf tätliche Bedrohungen. Wir werden mit allen reden, aber nichts davon scheint eine offensichtliche Verbindung abzugeben.«
    Kurz vor Vals Büro ging mein Pieper los. Ich erkannte Mc-Kinneys Durchwahl auf dem Display und holte mein Handy aus der Tasche, um ihn zurückzurufen.
    »Ist dein Büro heute nicht geschlossen?«, fragte Val.
    »Ja, aber wenn McKinney zu Hause bei seiner Frau und den Kindern hockt«, erklärte Mike, »kann ihm seine dämliche Freundin nicht unterm Schreibtisch einen blasen. Ich habe gehört, dass man für Gunsher eine neue Position geschaffen hat.«
    Ich wählte die Nummer. »Ja, sie ist noch nutzloser als die Personenfahndungseinheit, die nie jemanden fasste. Hier ist ein Akronym für dich: GRIP. Gun Recovery Information Program. Waffenhandel und so Zeug.«
    »Ist das nicht Sache des Bundesstaatsanwalts? Kümmern sich nicht die Bundesfritzen darum?«, fragte Val.
    »Ja, besser als alle anderen. Es soll ja auch nur etwas sein, um Gunsher bei Laune zu halten. Sie hat einen Titel, aber keine Arbeit. Die Cops beschlagnahmen eine Waffe von einem Täter, und sie ruft die Bundesfritzen an und bittet sie, das gute Stück zurückzuverfolgen. Ein Schimpanse könnte ihre Arbeit machen.«
    »Vielleicht nicht das Blas -«
    »Sie sitzt den ganzen Tag in McKinneys Büro und erzählt ihm, was für ein Genie er ist. Jedes Mal, wenn sie hochkommt, um Luft zu holen. Hey, Pat, was gibt’s?«
    »Wo sind Sie?«
    »Unterwegs zu einer Zeugenvernehmung.« Ich erkannte am überraschten Ton seiner Stimme, dass er nicht erwartet hatte, mich in der Stadt anzutreffen.
    »Ich möchte nur ungern den Eindruck erwecken, Ihnen das Leben schwer zu machen, wenn Sie ohnehin so viel zu tun haben. Wie läuft’s mit der Mordermittlung?«
    »Ich wusste nicht, dass in dem Grooten-Fall eine Waffe involviert ist. Warum würden Sie sich sonst dafür interessieren?«
    »Ich möchte, dass Sie sofort ins Waldorf-Astoria fahren. Fragen Sie nach dem Leiter des Sicherheitsdienstes - Rocco Bronzini. Eine Ihrer Freundinnen übernachtet in dem Hotel und verursacht ihm erhebliche Kopfschmerzen. Klären Sie die Sache, bevor Sie die Staatsanwaltschaft in Ihre Privatangelegenheiten mit hineinziehen.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Ich kenne niemanden, der -«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, nehmen Sie sich die zehn Minuten und fahren Sie zum Hotel!«
    Ich klappte das Handy zu, um die Unterhaltung zu beenden. »Kleiner Umweg, Mike. Val, wir setzen dich ab und fahren dann zum Waldorf. Hatten wir Vollmond? Ist mir gar nicht aufgefallen.«
    Um Viertel nach neun warteten wir am Empfangsschalter des alten Hotels auf Rocco. Er führte uns zu einem freien Tisch in der Peacock-Alley-Bar und breitete seine Papiere aus.
    »Wir sind um fünfundzwanzig Riesen betrogen worden.
    Das ist schon das dritte Mal. Sieht so aus, als ob das Weibsstück eine Freundin von Ihnen ist.«
    Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach.
    »Schwer zu glauben. Rufen Sie sie nicht zurück? Sie hinterlässt Ihnen haufenweise Nachrichten.«
    »Ich würde Ihnen

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