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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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auf die Kreuzung Columbus Avenue und West Seventyseventh Street. Dutzende von Streifenwagen blockierten die Kreuzung, und einige Großfahrzeuge der Emergency Service Unit standen vor der alten Granitfassade. Sirenen verkündeten die Ankunft weiterer Polizisten, und das Rotlicht auf schwarzen Zivilfahrzeugen signalisierte die Anwesenheit von Detectives und Polizeichefs.
    Anna Friedrichs machte einen total verängstigten Eindruck, als sie ins Zimmer kam. »Geht es Clem gut? Haben Sie sie gefunden?«
    Ich sagte ihr, wie sie verschwunden war. »Haben Sie heute Clems E-Mails gelesen? Wussten Sie, dass sie nach New York kommen würde?«
    »Am Abend wussten wir alle, dass sie in die Stadt kommen würde, um mit der Polizei zu sprechen. Aber ich dachte, sie käme erst gegen Ende der Woche. Zimm sagte mir nur, dass sie angedeutet hätte, bereits heute Abend hier zu sein.«
    »Er hat das gesagt? Wann?«
    »Jetzt. Soeben. Ich vermute, sie vertraute ihm. Sie schrieb, dass sie nachsehen würde, ob sein Licht brannte, wenn sie ins Museum kam. Er ging davon aus, dass sie von heute Abend sprach.«
    »Er soll sofort heraufkommen.« Ich winkte mit der Hand in Mamdoubas Richtung. »Wenn Sie ihn telefonisch nicht erreichen können, schicken Sie zwei Ihrer Männer nach unten, die ihn auf der Stelle hierher bringen sollen. Wissen Sie, wem er noch davon erzählt hat?«, fragte ich, wieder an Friedrichs gewandt.
    »Er macht sich solche Vorwürfe, dass er ganz durcheinander ist. Er weiß, dass er es Erik Poste und Hiram Bellinger gesagt hat. Er ist sich nicht sicher, wer noch dabei war.«
    Ich reichte ihr die Liste mit den Sammlungen und den Namen der Mäzene. »Wie gut kennen Sie dieses Museum - ich meine, das Gebäude?«
    »Ich, äh . ich weiß nur über einige der Pendants zu meinen Stücken Bescheid.«
    Als Met-Kuratorin für Afrika, Ozeanien und die amerikanischen Kontinente hatte sie mit den meisten primitiven Gesellschaften zu tun, mit denen Clem Katrina bekannt gemacht hatte. »Menschenknochen, Skelette, Dinge in der Art. Können Sie uns zeigen, wo man sie aufbewahrt?«
    Sie sah Mamdouba Hilfe suchend an. »Oben? Haben Sie die Kammern im vierten Stock gesehen?«
    »Sarge, geben Sie mir zwei Männer! Ich möchte über den Hauptaufgang nach oben gehen und Chapman einholen. Würden Sie bitte weitersuchen, Ms. Friedrichs? Irgendwelche Namen, irgendetwas, das uns einen Hinweis geben könnte - ein bestimmter Lagerraum, ein spezieller Ort, ein wertvoller Ausstellungsgegenstand, den Katrina Grooten nicht finden sollte. Sobald Socarides kommt -«
    »Ich bin bereit, Ms. Cooper.« Er stand mit einer Taschenlampe in der Tür. »Anna, lassen Sie mich diese Listen ansehen.«
    Ich folgte den beiden Polizisten hinaus auf den Flur, weil ich mich bei der Suche nützlich machen wollte. »Ich glaube, es ist wichtiger, dass Sie mit mir kommen. Ms. Friedrichs kann sich die Papiere ansehen. Ich habe sie auf alle Ihre Namen hin untersucht - Sie drei, außerdem Bellinger, Poste, Thibodaux, Drexler. Ich weiß nicht, wonach ich noch suchen soll.«
    Socarides überflog die Papiere, als würde er die Namen mit den anwesenden Personen vergleichen. Die Sammlungen, die sich auf Eingeborenenartefakte bezogen, sowie viele der afrikanischen und pazifischen Inselgruppen waren eingeringelt.
    »Sie haben einen übersehen«, sagte er und schlug mit seiner Taschenlampe auf die Papiere. »Verdammt noch mal, Sie haben Willem übersehen. Lassen Sie uns zuerst dorthin gehen.«
    Socarides ging an uns vorbei und lief die riesige Treppe hinauf in den vierten Stock. Ich blieb ein paar Sekunden wie angewurzelt stehen; ich war der festen Überzeugung, jeden Namen in meinem Fallordner überprüft zu haben.
    Dann folgte ich ihm, wobei ich zwei der flachen Marmorstufen auf einmal nahm und mich an dem glänzenden Messinggeländer hochzog, das sich deutlich von den schmutzig-grauen Wänden und der vergipsten Decke abhob.
    Als Socarides zur Orientierung auf dem Treppenabsatz stehen blieb, holte ich ihn ein. Ich erinnerte mich daran, was uns Ruth Gerst erzählt hatte. Postes Vater Willem war ein großer Afrikaforscher und Abenteurer gewesen. Jemand hatte erwähnt, dass Erik ein Experte für Museumsgeschichte sei und praktisch in Museen aufgewachsen war. Nach dem Tod seines Vaters war er zu seiner Mutter in die Vereinigten Staaten gekommen.
    »Wohin gehen wir? Mir ist ganz übel, weil ich nicht die richtige Verbindung hergestellt habe.«
    Er stakste langbeinig den Flur hinab. »Niemand

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