Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
die Anzeige aufgenommen und den Papierkram erledigt und dann die Ermittlungen an die Detectives der Sonderkommission für Sexualverbrechen weitergeleitet.
    Wenn der Fall ohne eine Verhaftung geschlossen worden war, müsste der Grund dafür in den Papieren zu finden sein.
    »Sollen wir anfangen?« Erik Poste ging mit Mike aus dem Zimmer, ich folgte mit Anna Friedrichs, und Lissen bildete die Nachhut.
    »Jede Abteilung hat ihren eigenen Lagerraum, Hunderte von Quadratmetern hier im Untergeschoss des Museums.«
    »Territorialstreitigkeiten?«
    »Natürlich, Detective. Mr. Gaylords ägyptische Ausstellungsräume sind die Publikumsattraktion, schon immer gewesen. Seine Ausstellungen nehmen enorm viel Platz ein. Riesige Steinskulpturen und echte Tempel- und Grabmalteile. Der Tempel von Dendur, sechshundertundzweiundachtzig riesige Steinbrocken, wurde von Assuan herübergeschafft und in jeder noch so kleinen Nische zwischengelagert, bis er so, wie man ihn heute sehen kann, wieder aufgebaut wurde.«
    Erik Poste blieb vor einer Tür stehen, suchte am Schlüsselbund nach dem richtigen Schlüssel und schloss auf. Vor uns waren auf beiden Seiten endlose Reihen von Grabobjekten, darunter bemalte Figurinen und Jaspistiere, manche noch halb verpackt. Viele Objekte waren mit Plastikplanen zugedeckt, während Hunderte andere Staub anzogen.
    »Ich glaube, von Mr. Gaylords Sammlung sind ungefähr sechsunddreißigtausend Objekte ausgestellt. Falls Sie raten wollen, wie viele noch hier unten sind, nehme ich gerne Ihre Wetten entgegen.«
    Mike ging zwischen den Reihen auf und ab, um zu sehen, was auf den Etiketten und Schildchen stand. Er rief Poste und Friedrichs zu: »Aber die ägyptischen Sachen sind alle hier drinnen, richtig?«
    »Nicht ganz. Der Platz hier reicht nicht, vor allem, weil viele der Stücke Übergröße haben. Die werden dann in unsere weniger vollen Bereiche verlegt.«
    »Und welche wären das?«
    »Islamische Kunst, zum Beispiel. Das ist eine unserer kleineren Abteilungen. Artefakte, Miniaturen, Keramikfliesen. Die Stücke sind nicht so sperrig und nehmen nicht viel Platz ein. Das Gleiche gilt für die Musikinstrumentensammlung. Es ist nicht ungewöhnlich, dass größere Stücke - ob ägyptische Relikte oder amerikanische Stilmöbel - aus Platzgründen verlegt werden.«
    »Sind die anderen Kuratoren verärgert darüber, dass Gaylord so viel Platz beansprucht?«
    »Natürlich nicht. Außerdem ist er nicht der Einzige, der das tut. Ich habe Tausende von Gemälden in meiner Abteilung. Und ich brauche Platz für die Restaurierungen. Viele der Stücke sind ziemlich groß, und die Leinwände müssen wochenlang ausgebreitet werden, während sie bearbeitet werden. Man wendet sich an einen freundlichen Nachbarn, sieht sich die Räumlichkeiten an und erbittet irgendwie den Platz, den man braucht.«
    Mike kam wieder zu uns zurück. »Diese Sachen hier sind nicht einmal in numerischer Reihenfolge. Alles ist total durcheinander.«
    »Deshalb haben wir Studenten und Wissenschaftler, Detective. Eifrige junge Praktikanten, die nichts lieber tun, als über diesen alten Schätzen zu brüten, um diesen Heureka-Moment zu erleben, wenn sie ein verschollenes Meisterwerk in den Händen halten. Ich kann Ihnen versichern, dass alle diese Objekte sorgfältig katalogisiert sind. Sie können alle zurückverfolgt werden. Zumindest sind wir bisher immer davon ausgegangen.«
    »Wissen Sie irgendetwas über den Sarkophag, in dem Ms. Grooten gefunden wurde?«
    Friedrichs antwortete: »Mr. Gaylord hat uns erst kurz vor Ihrem Eintreffen darüber informiert.«
    »Warum kann uns niemand sagen, wo er gelagert gewesen ist?«
    »Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ms. Cooper. Wir gehen davon aus, dass wir sie innerhalb einer Woche eingrenzen können.« Erik Poste spielte mit dem Schlüsselring.
    »Dieser Lagerraum ist einer davon. Aber Mr. Lissen und Ms. Drexler gehen alle Unterlagen durch.«
    »Das ist, als wolle man eine Nadel in einem Heuhaufen finden«, sagte Chapman, während er versuchte, den Grundriss in seinem Notizblock zu skizzieren.
    »Ich zeige Ihnen auch einige der anderen Räume, wo die ägyptischen Stücke normalerweise untergebracht werden. Sie werden uns jetzt vermutlich alle auf die Suche nach der verschollenen Mumie schicken, Detective, richtig?«, sagte Poste, während er wieder zur Tür ging.
    »Konnten Sie sich den Sarkophag gut ansehen?«, fragte Friedrichs. »Falls man ihn für die Bestiariumsausstellung in Betracht gezogen hat, ist

Weitere Kostenlose Bücher