Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
Paläopathologen und Ägyptologen, um über alte und neue Mumien zu diskutieren. Sie halten Referate, studieren Techniken, vergleichen Hieroglyphen, wandeln wie die alten Ägypter. Dinge in der Art.«
    »Ernsthafte Themen?«
    »DANN bei Mumien, Menschenopfer im Hochgebirge der Anden, Parasiten, die mumifizierte Leichen befallen.«
    »Kann Gaylord nicht eine Sitzung auslassen? Oder sie über Satellit verfolgen? Wenn Alan Dershowitz schon CNN Interviews vom Nacktbadestrand auf Martha’s Vineyard gibt, bin ich mir sicher, dass auch Gaylord geholfen werden kann.«
    »Er hält dieses Wochenende den Hauptvortrag zum Thema >Ethische Überlegungen beim Studium antiker Leichen<. Anscheinend hat er die besten Referenzen in diesem Bereich. Drexler sagt, dass das in der Museumsarbeit ein wichtiges Thema sei. Dinge, die man vor fünfzig oder hundert Jahren toleriert hat, wie zum Beispiel das Öffnen geheiligter Gräber, sind jetzt tabu.«
    »Warum Chile?«
    »Eine Region namens Atacama, so ziemlich die verlassenste Wüstengegend der Welt.«
    »Du kennst sie?« Dort musste einmal eine Schlacht stattgefunden haben.
    »Nie davon gehört. Ms. Effizienz ist meine Verbindung zum Mumienmann. Ich weiß, dass es in Nordchile eine kleine Stadt namens Arica gibt, nahe der Wüste. Peru hat sie nach dem Salpeterkrieg an Chile abgetreten. Friedensvertrag von Ancön, 1883.«
    »Du weißt über Kriege Bescheid, von denen ich nicht einmal weiß, dass es sie gegeben hat.«
    »Was ich nicht gewusst habe, ist, dass es in der Atacama-Region so trocken ist, dass eine Langzeitkonservierung des menschlichen Körpers praktisch garantiert ist. Ein wahres Mumienparadies. Wahrscheinlich gibt es dort mehr Mumien als im gesamten Niltal.«
    »Fliegt Gaylord dorthin, weil er etwas weiß oder weil er etwas lernen will?«
    »Mir erscheint es offensichtlich, dass er diesen Termin nicht einhalten müsste, wenn er unser Mörder wäre. Wer auch immer Ms. Grooten eingewickelt hat, muss den Kurs bereits absolviert haben. Können wir ihn aufhalten, nur um sicherzugehen?«, fragte Mike.
    »Auf welcher Grundlage? Wir haben nichts in der Hand. Deutet irgendetwas darauf hin, dass er nicht zurückkommen wird?«
    »Eve Drexler sagt, dass er ab Dienstag wieder im Büro sein wird.«
    »Ich mache mir mehr Gedanken über Pierre Thibodaux.«
    »Sie packt gerade seine Sachen. Willst du ihre DANN? Ich wette mit dir, dass überall Tränenspuren sind. Eve würde Pierre sicher gerne nach Paris folgen.«
    Als wir in Dr. Kestenbaums Büro eintrafen, war auch er vom Tatort der Messerstecherei in Chelsea zurückgekehrt und zog sich gerade den Kittel an, den er den Rest des Tages im Obduktionssaal tragen würde.
    »Also, was wissen Sie beide über Gift?«
    »Fangen Sie ganz von vorne an, Doc. Wir sind Anfänger.«
    »Katrina Grooten starb an einer Arsenvergiftung. Ich habe alle Gewebe- und Haarproben für eine toxikologische und mitochondriale DANN-Analyse eingereicht, aber wie Sie wissen, wird es ein Weilchen dauern, bis wir die Resultate haben.«
    »Gestern haben Sie nur geraten. Aber heute sind Sie sich sicher?«
    »Einige klare Anzeichen, Alex. Die Mees-Streifen auf ihren Fingernägeln waren sehr verräterisch.«
    »Die was?«
    »Weiße Linien, die quer über die Nägel verlaufen und auf einen toxischen Arsengehalt im Körper hindeuten. Dann dieser kräftige Geruch, den Sie beim Anheben des Sargdeckels gerochen haben. Erinnern Sie sich, dass ich Sie fragte, ob es Sie an etwas erinnerte, und Sie sagten, dass es ein beißender Geruch sei? Ich dachte sofort an Knoblauch. Die Alopezie, das heißt, der Haarausfall am Kopf und an den Augenlidern - all diese Spuren decken sich mit einer erhöhten Arsenaufnahme. Ich werde Ihnen bis Anfang nächster Woche den kompletten Bericht tippen, aber das waren meine Beobachtungen, noch ehe wir überhaupt zu schneiden angefangen hatten.«
    »Haben Sie schon jemals einen so gut erhaltenen Leichnam gesehen, Doc?«
    »Nein. Nicht auf natürliche Weise. Ich habe mich vergewissert, dass keinerlei chirurgische Eingriffe stattgefunden haben.«
    »Also müssen wir herausfinden, ob der Mörder wusste, was er tat, als er die Leiche versteckte, oder ob es ein Zufall war auf Grund der klimatischen Bedingungen in ihrem Versteck, richtig?«
    »Ich möchte nur so viel sagen, Mike: Wenn ich die toxikologischen Ergebnisse bekomme, werden wir vermutlich sehen, dass Ms. Grootens Mörder nichts getan hat, um die Tatsache zu verschleiern, dass sie zu viel Arsen intus

Weitere Kostenlose Bücher