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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Neues?«
    »Schrecklicher Fall oben im Krankenhaus.«
    »Mercer war bei uns. Er ist gerade auf dem Weg dorthin. Ich habe ihm gesagt, dass ich dich bitten würde, jemanden auf den Fall anzusetzen, aber du bist mir offenbar schon weit voraus.«
    »Ich habe den Namen und die Sozialversicherungsnummer überprüft, die der Kerl dem Floristen nannte, der ihn tageweise bezahlt. Sie stimmen nicht überein. Also haben wir keine Ahnung, wer der Kerl ist. Wir lassen die Unterkunft überwachen, aber er ist noch nicht lange dort gewesen, also erwarten wir nicht, dass er heute Abend dort aufkreuzt. Und jemand war hier im Büro; ich dachte, du solltest darüber Bescheid wissen. Eine neununddreißigjährige Frau, die behauptet, seit zwei Jahren eine SM-Beziehung zu einem Kerl zu haben. Ich tippe gerade einen Durchsuchungsbeschluss für seine Wohnung.«
    »Für die Ausrüstung?«
    »Peitschen, Ketten, einen versenkbaren Flaschenzug an der Decke mit Hand- und Fußschellen. Und Videokassetten.«
    »Was ist darauf zu sehen?«
    »Sie, während er sie auspeitscht. Ich glaube nicht, dass wir ein Sexualverbrechen haben, weil sie in alle sexuellen Handlungen eingewilligt hat. Aber die Anklage wegen Misshandlung wird durchkommen.« New Yorks höchstes Gericht hatte deutlich gemacht, dass man keine Einwilligung dazu geben konnte, misshandelt zu werden. »Sie hat überall auf ihrem Rücken und ihrem Hinterteil Narben und blaue Flecken. Es tut weh, ihren Körper bloß anzusehen.«
    »Brauchst du Hilfe?«
    »Hast du morgen früh Zeit, dir die Videobänder anzusehen, falls Lieutenant West bei der Durchsuchung welche sicherstellt?«
    »Ich werde mich gleich als Erstes darum kümmern.«
    »Ich will keine Verhaftung autorisieren, bis du grünes Licht gibst. Du hast beim letzten Mal so viel Kritik einstecken müssen. Was dich wirklich anekeln wird, ist, dass der Täter Anwalt ist. Jurastudium an der Brooklyn Law School, Master in Steuerrecht von der NYU.«
    Wir waren vor kurzem gerichtlich gegen einen Sadomasochisten vorgegangen, und trotz der Tatsache, dass er sein Opfer mit Holzstöcken geschlagen und heißes Kerzenwachs auf ihren Körper getropft hatte, hatte es ein für seinen übermäßigen Alkoholkonsum bekannter Revolverblattjournalist für angebracht gehalten, unsere Einheit und die Collegestudentin, die über Nacht in der Wohnung des Täters gefesselt gewesen war, zu kritisieren.
    »Bis morgen früh.«
    Es gab keinen Parkplatz an Central Park West. Das beeindruckende alte Museum, das aus dreiundzwanzig miteinander verbundenen Gebäuden bestand, war von Bussen umringt, die am Ende des Tages die Schüler abholten. Mike bog rechts in die Seventyseventh Street, parkte vor dem ursprünglichen Museumsgebäude und warf seinen Parkausweis hinter die Windschutzscheibe.
    Da es schon spät war, gingen wir zügig den Weg entlang und unter dem riesigen Torbogen hindurch, in den die Inschrift AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY eingemeißelt war.
    Das hier war wahrscheinlich die erste Institution, die jedes Kind, das in oder in der Nähe von New York City aufwuchs, besuchte. Indianische Artefakte, Dioramen mit Säugetieren aller Art, Fossilien, Skelette, Käfer, Weichtiere, Meteoriten, Mineralien, Edelsteine und neuerdings ein Saal für Artenvielfalt. Es war unterhaltsamer als jede andere riesige Sammlung von Dingen, und wahrscheinlich würde es jedes Kind als seinen Lieblingsort in der Stadt angeben.
    Als ich an dem Aufseher am Eingang vorbeieilte, streckte er den Arm aus, um mich aufzuhalten. »Wir schließen um Viertel vor sechs, junge Frau. Da bleibt Ihnen weniger als eine halbe Stunde.«
    Mike erkundigte sich am Informationsschalter nach der nächstgelegenen Garderobe. »Sind Sie Mitglied?«
    »Ich bin Polizist.« Er zückte seine Dienstmarke.
    Die ältliche ehrenamtliche Museumsmitarbeiterin wurde bleich. »Oh, nun, äh, folgen Sie einfach dem blauen Pfeil dort drüben auf der anderen Seite.«
    Die Wege innerhalb des Museums waren lang. Wir schlängelten uns durch Horden von Schülern und Pfadfindern, vorbei an dem ein Meter achtzig langen Kriegskanu mit den halb nackten Indianern aus Britisch-Kolumbien, die noch immer gegen denselben Strom anpaddelten, seit ich als Kleinkind das erste Mal hierher gekommen war.
    An der Garderobe war eine lange Schlange von ungeduldigen Kindern, die ihre Rucksäcke und Lunchboxes wiederhaben wollten. Mike hatte keine Geduld. Er hielt dem Mann, der die Sachen zurückgab, seinen Dienstausweis unter die Nase.
    »Zeigen

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