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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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angekündigt, dass du ein Anliegen von großer Tragweite vorbringen würdest und dass dein Auftauchen im Roten Turm einen Wendepunkt in der Geschichte des Hügelvolks bedeuten könnte. Nun beginne ich zu verstehen, was er meinte – jedoch kann ich deiner Bitte um Hilfe nicht entsprechen, Daghan.«
    »So nennt mir den Grund dafür.«
    »Nehmen wir an, wir helfen dir, dein Kind und die Frau, die du liebst, aus Tirgaslan zu befreien – glaubst du, Lavan würde es einfach so hinnehmen, wenn ihm das Weib vor der Nase weggestohlen wird?«
    Dag zögerte mit der Antwort.
    »Nein«, musste er dann zugeben.
    »Nein«, wiederholte Lord Anghas. »Er wird winselnd zu Winmar rennen und ihn um Unterstützung bitten, und der Zwerg wird nur zu gerne bereit sein, ihm ein Heer seiner Orks und Kaldronen zu schicken. Der Anlass mag nichtig sein, aber er vermag einen Sturm auszulösen, der uns alle hinwegzufegen droht. Ein Sturm, der sich bereits angekündigt hat durch die Invasion der Zwerge und durch jene schwarzen Kreaturen am Himmel, von denen Dwethan uns berichtet. Und wenn dieser Sturm einsetzt, so will ich ihm nicht alleine trotzen müssen. Deshalb habe ich auf Anraten des Druiden Vorkehrungen getroffen.«
    »Welcher Art?«, wollte Dag wissen.
    »Mit deinem Anliegen, Daghan, hast du dich an den tapfersten aller Hügelclans gewandt. Doch der Kampf gegen den Zwergenkönig und seine Schergen ist keine Aufgabe, die ein Clan allein, und wären seine Krieger noch so mutig, bewältigen kann. Deshalb habe ich die Häuptlinge der anderen Clans zu einer Versammlung gebeten, die beim nächsten Vollmond am Elfenkreis stattfinden wird. Diese Versammlung bietet erstmals seit den Tagen des großen Königs Corwyn wieder die Gelegenheit, die Clans des Ostens zu einen – zumindest jene, die noch frei sind und sich der Macht des Zwergenkönigs nicht gebeugt haben.«
    »Dann lasst mich auf der Versammlung der Stämme sprechen«, bat Dag. »Ich werde versuchen, sie davon zu überzeugen, dass wir nur gemeinsam …«
    »Nein«, wehrte Anghas ab. »Unsere Anerkennung magst du errungen haben, die der anderen Clansherren jedoch noch lange nicht – und einen weiteren Kampf überstehst du nicht. Oder willst du das bezweifeln?«
    »Nein«, gab Dag zu.
    »Nur einen gibt es, der bei den Stämmen genügend Ansehen genießt und dessen Wort ausreichend Gewicht besäße, um die Clanlords zu einem Bündnis zu bewegen – und das ist dein Vater. Dem Herzog von Ansun würden sie Gehör schenken.«
    »Damit mögt Ihr recht haben«, gestand Dag, »doch auf ein Wort meines Vaters werden die Clansherren vergeblich warten, denn er ist tot. Er starb in Winmars dunklen Kerkern, schon vor vielen Monaten.«
    »Nein, mein Freund«, widersprach Anghas entschieden, »da irrst du dich. Dein Vater ist noch am Leben.«
    »Was?« Dag sog scharf nach Luft. »Woher wisst Ihr …?«
    »Der Häuptling hat recht«, ließ sich Dwethan unmittelbar neben ihm vernehmen. »Der Herzog lebt. Wir wissen es aus zuverlässiger Quelle.«
    Dags Gedanken rasten.
    Gewiss, Winmar hatte versprochen, seinen Vater am Leben zu lassen, jedoch hatte er auch angekündigt, ihn in den dunkelsten Kerker von Gorta Ruun zu werfen. Und da Dag selbst dort gefangen gewesen war und wusste, dass man in den kalten und rattenverseuchten Verliesen der Festung dem Tod näher war als dem Leben, hatte er alle Hoffnung, sein Vater könnte noch am Leben sein, fahren lassen. Zu Unrecht?
    »Ich weiß, dass du den kurzen Weg nehmen willst, mein Freund«, versicherte Lord Anghas. »Bisweilen jedoch muss auch der tapferste Krieger einen Umweg in Kauf nehmen, um zu seinem Ziel zu gelangen. Wenn du willst, dass wir dir helfen, Frau und Kind zu befreien, so suche das Bündnis mit den anderen Clans. Doch wenn du dieses Bündnis willst, so gehe zuerst nach Gorta Ruun und befreie deinen Vater – denn nur der Herzog vermag die Clans zu einen.«

11
    E rneut saßen sie in dem Saal zusammen, in dem vor undenklich langer Zeit bereits die Elfenkönige Gesandtschaften empfangen und sich mit ihren Kanzlern beraten hatten. Das Feuer im Kamin flackerte und verbreitete unstetes Licht, und einmal mehr hatte Lavan die Wachen nach draußen geschickt, damit das, was zwischen ihm und seinem Gast besprochen wurde, innerhalb dieser Wände blieb. Man hätte den Eindruck gewinnen können, dass sich seit ihrer letzten Begegnung nichts verändert hatte.
    Aber das war ein Irrtum.
    Das Gespür, das sich Vigor im Lauf unzähliger Vernehmungen und

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