Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
sprechen?«, fragte Dag, nachdem sich die Heiterkeit wieder gelegt hatte.
    »Das darfst du«, stimmte Anghas zu. »Du hast dir die Anerkennung und den Respekt des Roten Clans verdient. Was also hast du uns zu sagen?«
    »Ich möchte Euch danken«, entgegnete Dag langsam, der Mühe hatte, in seinem durchgeschüttelten Kopf die richtigen Worte zu finden. »Für die Gelegenheit, mich zu bewähren – und dafür, dass Ihr meinen treuen Freund Alured und die Kämpfer Ansuns in den Schutz Eurer Burg aufgenommen habt«, kam Dag wieder auf das zu sprechen, was er eigentlich schon vorhin hatte sagen wollen. »Sie waren auf der Flucht vor den Häschern des Zwergenkönigs und haben bei Euch nicht nur einen Unterschlupf gefunden, sondern eine Heimat. Dafür danke ich Euch von ganzem Herzen.«
    »Keine Ursache, junger Freund«, entgegnete Anghas. »Der Rote Clan hat nicht viel übrig für die Zwerge.«
    »Dann haben wir etwas gemeinsam«, folgerte Dag. »Und dies ist der Grund, warum ich zu Euch gekommen bin – um Euch um Hilfe zu bitten im Kampf gegen den gemeinsamen Gegner!«
    Dag konnte Lord Anghas’ Gesicht nicht sehen, aber aus seinem Zögern schloss Dag, dass der Clansherr ziemlich verblüfft dreinblicken musste. »Dein Schützling spricht große Worte aus, Druide«, sagte er zu Dwethan.
    »Ich habe Euch gesagt, dass er ein Mann der Tat ist«, stimmte der Alte zu, »wenn auch anders als sein Vater.«
    »Ich habe den Herzog von Ansun stets geachtet«, entgegnete Anghas. »Seine Tapferkeit und der Starrsinn, mit dem er sich gegen Tirgaslan behauptet hat, haben mir Respekt und Anerkennung abgerungen.«
    »Das ist wahr«, gab Dag unumwunden zu, »mein Vater ist ein Mann von großer Tapferkeit gewesen und von unbeugsamem Stolz. Aber auch seine Macht hatte Grenzen. Deshalb stehe ich hier und heute vor Euch, Lord Anghas, um Euch um Hilfe zu bitten.«
    »Und du wählst dafür den kurzen Weg und nicht die weitschweifigen Worte, derer sich die Westmenschen sonst so gerne bedienen«, anerkannte der Häuptling.
    »In der Tat«, bekräftigte Dag, beflügelt von seinem Sieg. »Ich habe ohnehin schon zu viel Zeit verschwendet, deshalb sage ich Euch genau, was ich will: Ich will nach Tirgaslan gehen, wo der falsche König Lavan regiert, und ich will mein Weib und mein Kind aus seinen verräterischen Händen befreien – und dazu erbitte ich die Hilfe Eures Clans.«
    »Ich verstehe«, sagte Anghas. »Und was bringt dich auf den Gedanken, dass wir dir bei dieser Unternehmung helfen könnten?«
    »Zum einen der Ruf, der Euch vorauseilt«, entgegnete Dag mit einer Geistesgegenwart, die ihn nach allem, was er eingesteckt hatte, selbst überraschte. »Es heißt, dass der Rote Clan das Unrecht hasst, und es ist ein schweres Unrecht, das hier geschehen ist. Zum anderen«, fügte er leiser hinzu, »weil ich mir keinen anderen Rat weiß.«
    »Wieder bist du ehrlich und wagst ein offenes Wort. Ich weiß das zu schätzen.«
    »Und ich will auch weiter ehrlich zu Euch sein«, versicherte Dag. »Die Frau, von der ich sprach, meine Geliebte, ist keine andere als Aryanwen, die Königin von Tirgaslan!«
    Die Enthüllung sorgte für lautes Gemurmel an der Tafel. Obwohl Dag nicht verstand, was gesprochen wurde, bekam er mit, dass hier und dort Unmut geäußert wurde. Aber es waren auch ruhigere, zustimmende Töne zu vernehmen.
    »Ich beginne zu verstehen, warum du so dringend unsere Hilfe brauchst«, sagte Anghas schließlich, nachdem sich die Stimmung wieder ein wenig beruhigt hatte. »Und das Kind?«, wollte er wissen.
    »Ist nicht Lavans, sondern mein eigen Fleisch und Blut«, eröffnete Dag, »ein kleines Mädchen, dessen Leben in Gefahr ist, solange es sich in Reichweite des falschen Königs befindet.«
    Wieder gab es Gemurmel. Als Anghas sich wieder zu Wort meldete, klang er zögerlich. »Wir verstehen dein Ansinnen, Daghan«, versicherte er, »jedoch …«
    »Begreift Ihr denn nicht? Der Zwergenkönig nahm mir das Augenlicht, damit ich ihm niemals gefährlich werden könnte. In Gestalt meiner Tochter jedoch ist ihm ein neuer Gegner erwachsen, von dem er noch nichts weiß! In ihr lebt die Flamme des Widerstands weiter, und mit ihr die Hoffnung für die Völker Erdwelts auf ein Leben in Freiheit, ohne die Tyrannei der Zwerge!«
    Stille trat ein, nicht nur Anghas, auch seine Krieger schienen nachdenklich geworden zu sein. »Unser Freund Dwethan«, sagte der Clansherr dann, »dem es bisweilen gegeben ist, Dinge zu sehen, die kommen werden, hatte

Weitere Kostenlose Bücher