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Die Koenigin der Wolle

Die Koenigin der Wolle

Titel: Die Koenigin der Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Nitzsche
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größte Mühe gab, alles richtig zu machen.
    „Heute sind einfache Muster dran. Wenn du magst, kannst du oben im Gästezimmer übernachten.”
    Er zögerte. „Ich weiß nicht... vielleicht. Darf ich denn?”
    „Sicher, sonst hätte ich es nicht angeboten. Wir haben umgeräumt. Das Arbeitszimmer ist jetzt ein Kinderzimmer, die Abstellkammer ein Gästezimmer und ein Teil vom Lager ist zur Abstellkammer geworden. Es ist genug Platz da oben.” Wieder dieses Lächeln.
     
    Der Kurs lief wie immer. Janice kümmerte sich um die restlichen Teilnehmer, Rosalind war zumeist bei Alexander zu finden. Danach entschädigten Tee und Rosalinds berühmte Mandeltarte für die Mühen.

Wieder gefunden
     
     
    Später an diesem Abend wieder in ihrer Wohnung zu sein, fühlte sich für Alex einen Moment lang seltsam an. Er war wieder der Fremde, der sie in seiner ersten Nacht an diesem Ort verführt hatte.
    „So, da wären wir. Es sieht zwar alles etwas anders aus, aber sei unbesorgt, das Chaos ist noch das gleiche.” Rose stand mitten in ihrem Wohnzimmer und rieb sich mit einer Hand das Genick.
    „Hast du Nackenschmerzen?”
    „Ich habe überall meine Zipperlein, aber mein Genick bringt mich heute fast um.”
    „Dann setz’ dich auf den Boden. Ich massiere dich”, forderte Alexander sie auf.
    „Einen Versuch ist es wert.” Seufzend ließ sie sich auf dem flauschigen Teppichboden nieder.
    Er nahm direkt hinter ihr Platz und öffnete den Reißverschluss ihres Kleides. An diesem Tag war es eins aus besticktem weißen Leinen. Der Stoff glitt über ihre Schultern und gab ihre helle Haut frei. Sie trug keinen BH. Alexander gab sich Mühe, nicht auf ihre Brüste zu schielen, die durch die Schwangerschaft voller und runder geworden waren. Seine Hände kneteten mit sanftem Druck die verspannten Muskeln in ihrem Nacken, strichen zart über ihre Wirbelsäule, streichelten sie am Haaransatz. Nach einer Weile merkte er, wie Rose ihre aufrechte Haltung aufgab und entspannt in sich zusammensackte. Mit einer langsamen Bewegung beugte er sich zu ihr und hauchte einen Kuss auf ihren Nacken. Sie wich nicht zurück, also küsste er sie ein weiteres Mal. Rosalind machte auch nach diesem Kuss keine Anstalten, Alexander zurückzuweisen, sondern neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite und ließ ihn gewähren. Immer wieder küsste er ihr Genick und ihren Hals, saugte an ihrem Ohrläppchen und ließ seine Hände über ihr Dekolleté gleiten. Er wusste, dass er diese Frau anbeten sollte wie eine Heilige, eine Madonna - andächtig und aus der Ferne. Schließlich trug sie sein Kind in sich. Stattdessen erregte ihn ihr Körper so wie er es vom ersten Moment an getan hatte.
    Rosalind wusste, dass es sinnlos war, sich zu wehren. Jede Faser ihres Körpers schrie danach, von diesem Mann berührt und geküsst zu werden. Weshalb sollte sie sich gegen die Gefühle stemmen, die Alexander immer noch in ihr auslöste? Falscher Stolz wäre völlig unsinnig gewesen - immerhin war dieser Mann ein Teil von ihr. Ein Teil, den sie monatelang unglaublich vermisst hatte.
    „Alex?”, flüsterte sie.
    „Hm?”, raunte er in ihr Ohr.
    „Bist du hart geworden?”
    „Wie Granit. Und du?”
    „Feucht wie das Nildelta.”
    Beide mussten lachen. Die gegenseitige Anziehung war immer noch da.
    „Ein schlechter Zeitpunkt. Ich bin mir nicht sicher, dass das Kind einen Kopulationsversuch seiner Eltern mit Wohlwollen sehen würde.”
    Er vergrub seine Nase in ihrem Haar. „Es wird wieder abebben. Unter Schmerzen. Aber es geht vorbei. Glaub’ mir, ich habe seit Monaten Übung darin, es abebben zu lassen.” Ein weiterer Kuss, dann stöhnte er: „Du hast mir so wahnsinnig gefehlt. Ich glaube, es gibt in keiner Sprache der Welt Worte dafür, wie dumm ich war.”
    „Oh ja, du warst unglaublich dumm. Du hast dadurch Heulkrämpfe und wochenlange Übelkeit verpasst. Die Stimmungsschwankungen sind dir auch entgangen. Das alles hast du aufgegeben für Spaziergänge am Strand, laue Nächte mit dem Duft der Meeresbrise und fangfrischen Fisch zum Lunch.” Sie kicherte. „Abgesehen davon kenne ich diesen Schmerz. Ich dachte erst, es wäre dein Kind, das Sehnsucht nach dir hat. Dann habe ich gemerkt, dass du nicht dem Mini, sondern mir fehlst. Der Sex hat mir unglaublich gefehlt. Dieser Drang musste oft abebben und hat verdammt geschmerzt.”
    „Es ist wirklich ein Drang, stimmt’s? Das mit uns beiden, meine ich. Wie zwei Magnete. Ich möchte nicht mehr weg von dir. Nicht heute Nacht

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