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Die Königin ist tot: Roman (German Edition)

Die Königin ist tot: Roman (German Edition)

Titel: Die Königin ist tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Flor
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ungläubig grinst und den Blick senkt, ungläubig, denke ich, angesichts der Plumpheit des Manövers, ein verhuschtes Lächeln; jedes Unsicherheitseinsprengsel sitzt, ich bin stolz auf mich und greife nach Alexanders Hand, die der mir aber entzieht, in gespielter Empörung, denke ich, über meine Enthüllung, perfekt! Das entringt mir doch ein kleines zufriedenes Grinsen, das ich mit einem schnell hervorgepressten Hüsteln überdecke. Deshalb die Dusche, soll das heißen, das hätten wir dem Ermittlungsteam schließlich nicht zumuten können, unseren postorgasmischen Geruch, angstschweißscharf, in Wahrheit. Das wird sich sicherlich prüfen lassen, sagt der Polizist, nun schon etwas ermattet, und dass er uns natürlich bitten müsse, uns für die entsprechenden Untersuchungen bereit zu halten. Aber immer doch. (Ein wenig fürchte ich, dass der Angstschweißgeruch in der Zwischenzeit längst nachgereift ist; riechen kann ich nichts, doch das kann daran liegen, dass ich ihn ebenso verströme wie mein Mann. Zeitverschwendung, darüber nachzudenken.)
    Dort auf dem milchweißen Sofa, unter den Augen der Staatsmacht, deren forensische Abteilung in der Zwischenzeit die halbe Wohnung in Beschlag nimmt, begreife ich, was für ein schönes Paar wir sind. Wir sind soweit: wir ergänzen uns zu einem Bild perfekter Harmonie. Seine unantastbare Hochglanzerscheinung und meine glasklare Entschlossenheit. Der Erfolg sickert uns aus den Poren und gibt uns Recht. Ich strecke meine schmale Hand nach seiner aus, und diesmal erwidert er den Griff mit verbindlichem Druck.

Das Hauptschlafzimmer
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    Die Nacht dauert schon viel zu lang (ich führe Alexanders Hand zu meinem Hals, er zeigt die Schnittführung im Fall des Aug-in-Auge-gegenüber-Stehens, er ritzt den Hals mit einem Kugelschreiber, den wohl der Polizist vergessen hat, links oben nach rechts unten, nicht umgekehrt, wie ich vermutet hätte); seeseitig wird der Nachthimmel fahl. Ich könnte mich wieder an den Rand des Wohntabletts stellen, auf dem wir uns gerne präsentieren, und wieder den Blick herabfallen lassen, der so nah wie möglich an der Gebäudekante entlang nach unten streift – nicht seeseitig, stadtseitig. Die Menge von dunklen Punkten im grell erleuchteten Einfahrtsoval ließe sich beobachten (tatsächlich ein Oval, wie man von hier aus eindeutig feststellen kann), die sich dort seit der Verbreitung der Todesnachricht auf allen Kanälen angesammelt hat: Duncan würde sich freuen. Und wer hätte gedacht, dass auch um diese Tageszeit noch so reges Publikumsinteresse besteht? (Die Medien reagieren schnell: keiner will hintanstehen beim Verbreiten der Todesnachricht, und dass die unmittelbar auf die frohe Geschenkbotschaft folgen muss, macht die Sache um so aufwühlender.) Das stille und erwartungsvolle Ausharren der ständig dichter werdenden Ansammlung, der plötzliche Aufruhr, als die Punktmenge ameisengleiches Strömungsverhalten ausbildet, das Kesseltreiben zum Eingang hin, wo das Vordach sie verdeckt und ich nichts erkennen kann außer den Ausläufern eines Handgemenges, bis ein dunkler Kern zurück zur Mitte schwärmt, und dieses Schwärmen hat was von der Bösartigkeit eines Wespenvolkes: die Beute (zwei Epizentren der Punktbewegung) wird am Baum ausgestellt, nachdem man sie den Einsatzkräften abgejagt hat, das sehe ich nicht, die Einsatzwagen stehen halb unter dem Vordach, das kann man nur ahnen, und dass die Einsatzkräfte dem Geschehen zusehen, ebenso, dem längeren Prozess des Aufhängens der beiden zum Beispiel, von dem man aus unserer Perspektive nicht viel mehr erkennen kann als eine dunkle Traube im Wintergeäst des Baumes. Ein Anblick, dessen Einzelheiten ich mir ersparen kann; was Schwarze betrifft, die man einer solchen Tat bezichtigt, wird nicht lang gefackelt, das war schon immer so, das hat Tradition, und uns kann es recht sein, das sagt mein Verstand, aber mein Gefühl wehrt sich noch; Weiße, die mit Schwarzen gemeinsame Sache machen, dürfen keine andere Behandlung erwarten, das versteht sich, und in diesem Fall habe ich auch keine emotionalen Probleme. Wir können nur hoffen, dass es nicht die Falschen getroffen hat, doch das lässt sich von hier oben trotz beeindruckender Zoomleistungen nicht sagen. Die Videomitschnitte, die wir schon aus Selbstschutz anfertigen, und schließlich, von welchem anderen Punkt aus hätte man die Dinge besser im Blick? bekommt einer der Sender, die nun Alexander zu verwalten hat, und Alexander ist auch gleich bei

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