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Die Königin von Theben

Die Königin von Theben

Titel: Die Königin von Theben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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links und nach rechts, schlängelte sich dann um einen Papyrusstängel und verschwand.
    Ahotep fand sich allein auf ihrer Barke wieder. »Seqen, wo bist du? Antworte mir!«, rief sie.
    Das leichte Boot war auf eine kleine Insel im Herzen des Dickichts aufgefahren.
    Als der Pharao auf dem festen Boden Schutz suchen wollte, sah er zwei riesige Krokodile auf sich zukommen, vor denen es kein Entrinnen gab.
    »Leg dich auf den Boden, Seqen, und beweg dich nicht!«
    Der König befolgte den Rat seiner Frau, doch die beiden Echsen konnte er dadurch nicht aufhalten.
    Im sicheren Bewusstsein, von ihnen verschlungen zu werden, fixierte Seqen Ahoteps Gesicht und schloss dann die Augen.
    Die beiden Ungeheuer umringten den Monarchen, ihr Schlund berührte seinen Kopf. Sie legten ihre Vorderpranken auf seine Schultern und die hinteren Pranken auf seine Handgelenke und huldigten so dem König von Ägypten als einem der ihren, fähig, unvermittelt aus der Tiefe hervorzubrechen und den Gegner zu zermalmen.
    »Drei Richtungen sind offen«, stellte der Hohepriester von Karnak fest. »Osten, Westen und Süden. Aber der Norden ist immer noch verschlossen.«
    »Welche Prüfung müssen wir noch auf uns nehmen?«, fragte Ahotep.
    »Die Texte sagen nichts darüber, Majestät. Die Entscheidung darüber bleibt Euch überlassen.«
    »Wir müssen angreifen!«, rief Seqen.
    »Unsere Armee wird gen Norden ziehen«, sagte Ahotep, »aber der Norden verweigert uns seine Gunst.«
    »Was fordern die Götter also noch?«
    »Wir müssen es selbst herausfinden, Seqen. Wenn wir in dieser Hinsicht taub und blind bleiben, werden wir nicht hoffen können, den Sieg davonzutragen.«
    »Meine Leute zerren an der Leine. Wenn wir sie allzu straff gespannt halten, wird sie reißen.«
    Im Palast wurden sie von Emheb erwartet. Gewöhnlich war er ein ruhiger und bedächtiger Mann, aber jetzt stand ihm die Aufregung ins Gesicht geschrieben.
    »Ich habe gerade einen Befehl von Admiral Jannas erhalten, Majestät: Theben soll dem Erdboden gleichgemacht werden!«
    »Apophis hat seinem Gesandten also nicht geglaubt … Sind Eure Truppen bereit zu kämpfen?«
    »Sie werden schon ungeduldig.«
    Heray unterbrach das Gespräch. »Kommt und seht Euch das an, schnell!«
    Die Stimme des Aufsehers der Getreidespeicher ließ keinen Widerspruch zu, und so folgten ihm das königliche Paar und Emheb zum Nil.
    »Seht Euch diese Eier an!«
    »Die Enten haben gerade gelegt«, stellte Emheb fest. »Mindestens drei Wochen zu früh! Das heißt, dass die Flut früher einsetzen wird als gewöhnlich und dass wir unsere Schiffe erst dann auf den Weg bringen können, wenn sich die Raserei des Flusses gelegt hat.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Seqen seufzend, »wir können nicht sofort angreifen.«
    »Wir sollten uns die außerordentlichen Umstände zunutze machen«, schlug Ahotep vor. »Es ist unbedingt nötig, dass wir den Grund erfahren, warum der Norden uns noch immer feindlich gesinnt ist. Du, Emheb, berichte dem Hyksoskönig, was er hören will, sage ihm, dass du den Auftrag zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigt hast: Theben ist zerstört, Prinz und Prinzessin sind tot.«
    »Wird er mir glauben?«
    »Ja, wenn du ihm mein Diadem, mein Herrschaftsgewand und Seqens blutbefleckte Tunika schickst.«

57
    E in wertloses Diadem, ein armseliges Gewand, die Tunika eines Abtrünnigen … Die Reliquien des gewesenen Theben verdienen es nicht, dass man sie aufbewahrt«, entschied der König.
    »Der Bericht Emhebs ist äußerst erfreulich«, fügte Khamudi hinzu. »Seine Soldaten haben eine völlig eingeschüchterte Stadt in Brand gesetzt, die nicht einmal gewagt hat, sich zu verteidigen. Alles hat gebrannt, selbst die Leichen. Emheb schlägt vor, an der Stelle der Stadt Amuns eine Kaserne zu errichten.«
    »Ausgezeichneter Vorschlag. Schicke trotzdem einen Späher los, der den Bericht bestätigen soll. Und er soll diesen Emheb mitbringen … Ich wünsche, ihn persönlich kennen zu lernen und ihn zu beglückwünschen.«
    »Wir brauchen noch ein wenig Geduld, Majestät. Die Flut steigt dieses Jahr außerordentlich schnell, das Wasser ist reißend, und es werden eine Zeit lang keine Schiffe fahren können.«
    »Ich habe einen neuen Kandidaten für das Labyrinth«, flüsterte Apophis mit einem tückischen Grinsen.
    Apophis hatte seine Flasche aus blauem Steingut konsultiert und war zu dem Ergebnis gekommen, dass das erbarmungswürdige Theben Opfer eines Feuers geworden war.
    Zur Verblüffung der

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