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Die Königin von Theben

Die Königin von Theben

Titel: Die Königin von Theben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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sich zu Füßen des Baumes nieder.
    »Endlich«, flüsterte sie ihm ins Ohr, »endlich bin ich wieder schwanger.«
    Großschatzmeister Khamudi war noch dicker geworden, und es bereitete ihm immer mehr Schwierigkeiten, sich in seine alten Kleider zu zwängen. Da er jede Art von Verschwendung hasste, trug er sie, bis sie auseinander fielen, bevor er sich vom besten Weber der Hauptstadt – der gehalten war, die wahren Körpermaße seines berühmten Kunden nicht bekannt zu geben – neue Stoffe kommen ließ.
    Heute ließ es sich Khamudi nicht nehmen, einen schönen Krapfen mit Kreuzkümmel zum Frühstück zu essen, denn es war ein Feiertag für die Herrschenden in Auaris. Der König hatte versprochen, einen neuen Festtag einzuführen, die Armee hatte Beifall bekundet, und Khamudi hatte ihm nur ausgezeichnete Neuigkeiten zu überbringen. Nubien und Ägypten lagen vor ihrem Herrscher im Staub, jede Form des Widerstands war ausgelöscht. Und der thebanische Minister für Landwirtschaft bestätigte regelmäßig, dass die kleine und immer unbedeutender werdende Stadt nur noch ein einziges rühmliches Ziel kannte: Apophis pünktlich seine Steuern und Abgaben zu zahlen.
    Einzig ein kleines, allerdings nicht leicht zu lösendes Problem gab es noch: die Angriffe auf die Karawanen, ausgeführt von Räuberbanden, die zwar zahlenmäßig bedeutungslos, doch sehr beweglich schienen. Auf der Straße zum Wadi Toumilat, zwischen dem östlichen Delta und dem Roten Meer, war es Khamudis Häschern endlich gelungen, etwa zwanzig Beduinen zu fangen, und sie waren von den Hyksos mit besonderer Sorgfalt gefoltert und gepfählt worden. Ihr Tod würde allen anderen eine Lehre sein.
    »Reiß dich von deinen Berichten los«, verkündete Yima, seine Frau, »der König ruft nach dir!«
    Khamudi beendete sofort seine Geschäfte und begab sich, ohne sich im Mindesten um seine beleibte Gattin zu kümmern, zu seinem von Leibwachen umgebenen Herrn und Meister.
    Aus Sicherheitsgründen, aber auch, weil er den Kontakt mit dem Pöbel vermeiden wollte, verließ der Herrscher selten die Zitadelle. Sobald er in den Straßen von Auaris auftauchte, würde eine jubelnde Menge sich um ihn versammeln, die von Khamudi sorgfältig zusammengestellt worden war. Wer dabei ertappt wurde, dass er den Namen des Pharao Apophis nicht laut hinausschrie, wurde in die Kupferminen geschickt.
    Der König blieb vor dem Garten eines ägyptischen Kollaborateurs stehen. Der Anblick all dieser Kornblumen, Schwertlilien, Malven, Chrysanthemen und des herrlichen Rittersporns war bezaubernd.
    »Das Grundstück wird zerstört«, sagte Apophis mit einer wegwerfenden Geste.
    »Jetzt gleich, Majestät?«
    »Ich liebe es nicht, mich zu wiederholen, mein Bester.«
    Der Großschatzmeister rief die Männer seines Gefolges, die die Blumen zertrampelten und die jungen Triebe erbarmungslos herausrissen.
    »Ich will keinen Garten mehr in meiner Hauptstadt sehen«, befahl Apophis, »außer dem in der Zitadelle, für die meine Gemahlin eine Sondererlaubnis erhält. Der Anblick von Blumen macht träge.«
    »Wenn Eure Majestät bitte eintreten wollen …«
    Yima hatte mit Einverständnis von Apophis' Gattin Tani einen Empfang im Harem zu Ehren des Königs ausgerichtet. Obwohl sie diese unansehnliche und vulgäre Xanthippe gründlich hasste, hörte Yima nicht auf, sie zu loben und zu umschmeicheln, weil sie wusste, wie gefährlich ihre Zornesausbrüche sein konnten. Mit oder ohne Erlaubnis ihres Gatten kannte Tani kein Zögern, wenn es darum ging, missliebige Personen zu beseitigen, und Aberia, die Mörderin, war stets begeistert, wenn sie wieder einmal einen Wehrlosen erdrosseln durfte.
    Zum Glück störte nichts die Eintracht zwischen ihrem Mann und dem König, und Yima fühlte sich wohlbeschützt. Nichtsdestoweniger vergaß sie nie, der grässlichen Tani nach dem Mund zu reden, damit ihr ihre Gunst erhalten blieb.
    Yima und Khamudi leisteten sich noch immer die ausgeklügeltsten Perversionen; sie wussten, dass Apophis es nicht wagen würde, ihnen Verbote aufzuerlegen, umso mehr, als sie sich am liebsten mit Ägypterinnen vergnügten, die die Arena ihrer sadistischen Spiele niemals lebend verließen.
    Apophis musterte den großen Empfangssaal mit seinem Wasserbecken und den bequemen Sesseln. »Wir haben einen schönen Harem hier, Yima.«
    »Dafür verdient Eure Gattin das größte Lob, Majestät!«
    »Was habt Ihr mir Außergewöhnliches zu zeigen?«
    »Einen Tanz, Majestät. Einen lasziven Tanz,

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