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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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schlechter Stimmung.«
    »Eine langweilige Vorstellung!« grunzte der andere zurück. »Die Leute sagen, der Dasht wäre in der letzten Zeit viel zu stark mit seinem Liebesleben beschäftigt, um sich angemessen um die Spiele zu kümmern.«
    Danach kehrte wieder Schweigen ein. Hasselborg entfachte eine krishnanische Zigarre und bot den beiden Wärtern ebenfalls eine an. Sie nahmen sie mit einem Grunzen des Danks entgegen und rauchten schweigend.
    Die Warterei zog sich hin.
    Schließlich steckte ein Mann den Kopf zur Tür herein und rief: »Es ist soweit!«
    Die Wärter nickten Hasselborg zu, und einer sagte: »Eure Jacke müsst Ihr hier lassen. Hebt die Arme, damit wir Euch durchsuchen können.« Als sie damit fertig waren, führten sie ihn in einen der Tunnel, die die Umkleideräume mit der Arena verbanden.
    Am Ende des Tunnels befand sich ein schweres Gittertor aus Eisen. Der Pförtner sprang dienstbeflissen herbei und öffnete es, als die drei anrückten. Hasselborg warf einen Blick über die Schulter. Die beiden Wärter hielten ihre Hellebarden stoßbereit umklammert; offenbar befürchteten sie, dass er im letzten Moment noch versuchen würde zu türmen.
    Hasselborg, der keine Alternative sah, steckte die Daumen in den Gürtel und schlenderte mit gespielter Gleichgültigkeit in die Kampfbahn.
    Sie erinnerte ihn ein wenig an die Stadien, in denen er früher, in seiner Collegezeit, Football gespielt hatte; er hatte damals Fullback gespielt. Diese Arena war jedoch ein bisschen zu klein für Football; sie war eher eine Art Stierkampfarena als eine nordamerikanische Football-Bowl. Die Sitzreihen fielen steil ab; die Kampfbahn selbst lag gut sechs Meter unterhalb der untersten Sitzreihe, so dass die Möglichkeit, sich gegebenenfalls mit einem mächtigen Satz ins Publikum zu retten, von vornherein ausgeschlossen war. Vor den ersten beiden Sitzreihen patrouillierten bewaffnete Wächter auf einem hölzernen Steg. Sollte er versuchen, sich eine der Hellebarden zu schnappen und sich per Stabhochsprung auf den Steg zu retten? Ziemlich abwegiger Gedanke, zumal für jemanden, der – wenngleich früher ein passabler Leichtathlet – noch nie Stabhochsprung trainiert hatte.
    Der Himmel war wolkenbedeckt, und ein nasskalter Wind peitschte die Wimpel gegen die Fahnenstangen, die ringsherum die Tribünen zierten. Der Dasht saß in seiner Loge, eingehüllt in seinen Mantel. Hasselborg blickte zu ihm hinauf, vermochte jedoch aufgrund der Entfernung nicht zu erkennen, welche Miene seine Hoheit aufgesetzt hatte.
    Als das Tor krächzend hinter ihm zufiel, sah er, wie das Tor auf der gegenüberliegenden Seite aufging und sein Freund, der Yeki, hereinspaziert kam.
    Ein gedämpftes »Oh« erhob sich von der Tribüne, Hasselborg beschloss, erst einmal nichts zu tun und völlig reglos in seiner Ecke stehenzubleiben. Wenn Yeshram wirklich so eine tolle Idee gehabt hatte, dann sollte sie jetzt ihre Wirkung zeigen!
    Der Yeki tapste langsam vorwärts, blieb stehen und schaute sich um. Erst blickte er Hasselborg an, dann ließ er seinen Blick über die Menge auf den Tribünen schweifen. Er stieß ein behagliches Grunzen aus, drehte sich langsam ein paar Mal im Kreis, legte sich in den Sand, gähnte und schloss die Augen.
    Hasselborg stand unbeweglich da.
    Ein Murren ging durch die Menge, wurde lauter, steigerte sich zum Tumult. Hasselborg schnappte die ersten Missfallensäußerungen auf, etwa: »Eintrittsgeld zurück!« oder: »Brennt dem Mistviech eins drüber!« Die ersten Sitzkissen flogen; ein Krug kullerte nicht weit neben ihm durch den Staub der Arena.
    Irgendwo begannen zwei Gozashtandouma aufeinander einzuprügeln wie die Kesselflicker. Zwei andere warfen Gemüse in Richtung der Loge des Dasht. Ein paar schubsten einen der Wächter von dem Holzsteg herunter. Er plumpste mit lautem Geklirr in den Sand, und mit einer Behändigkeit, die erstaunlich war für einen Gepanzerten, sprang er auf und rannte zum nächstbesten Ausgang, obwohl der Yeki lediglich einmal müde mit einem Auge blinzelte und es gleich darauf wieder schloss. Ein anderer Wächter erwehrte sich mit der Hellebarde einer wütenden Gruppe von Jugendlichen, die versuchte, ihn ebenfalls von dem Steg zu drängen. Ein Teil des Publikums hatte inzwischen ein paar der Bänke herausgerissen und ein munteres Feuerchen entfacht.
    »Meister Kavir!« gellte eine Stimme über das Getöse. »Hierher!«
    Hasselborg fuhr herum und sah, dass das Tor hinter ihm einen Spaltbreit offen stand. Ohne

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