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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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haben nämlich die Überlebenden dieser unglückseligen Karawane ausführlich verhört. Trotzdem, irgendwie ist die Sache mysteriös, versteht Ihr, mysteriös, myst … Ah, mein lieber Vasall Jám!«
    Der Dasht von Rúz kam in den Raum geschossen, deutete flüchtig einen Kniefall vor dem König an und ging mit einem Wutschrei auf Hasselborg los, wobei er am Griff seines Schwerts zerrte. »Du Zeft! Ich werd dir zeigen, dich aus meinem Gefängnis herauszuschmieren!«
    Hasselborg, der von Konfrontationen dieser Art allmählich die Nase voll hatte, hielt verzweifelt nach einer Waffe Ausschau; sein Schwert hatte er abgeben müssen, bevor man ihn zum König vorgelassen hatte.
    Eqrar nahm die Sache jedoch selbst in die Hand. Er streifte sich blitzschnell einen seiner Ringe vom Finger, steckte ihn in den Mund und blies hindurch. Ein gellendes Pfeifen ertönte. Sofort flogen zwei unauffällige Türen in der Wand auf, und aus jeder sprangen zwei Wachtposten mit gespannten Armbrüsten.
    »Bleibt stehen, oder Ihr seid ein toter Vasall!« quiekte der König.
    Jam steckte widerstrebend sein Schwert wieder in die Scheide. »Eure Illumineszenz, ich bitte demütigst um Verzeihung für mein respektloses Eindringen. Aber bei Qondor und Hoi, es ist einfach unerträglich, dass dieser stinkende Haufen, der sich selbst als Maler bezeichnet, die Erde noch länger mit seiner abscheulichen Gegenwart belastet!«
    »Was hat er denn getan?«
    »Das will ich Euch sagen: Er kommt zu mir, gibt sich als Porträtmaler aus und wird aufgenommen wie ein alter Freund. Und was passiert dann? Gleich am nächsten Tag erfahre ich, dass er gar kein Maler ist, sondern ein Spion aus Mikardand, der geschickt worden ist, um mich umzubringen. Ich werfe ihn natürlich gleich ins Gefängnis, um ihn bei den heiligen Spielen gegen den Yeki antreten zu lassen. Und was macht dieser Kerl? Mit irgendeinem Zaubertrick verhext er den Yeki so, dass dieser ihn nicht fressen will, und gleich darauf verschwindet er mit Hilfe zweier Spießgesellen aus dem Gefängnis und setzt sich ab. Vermutlich hat er jemanden aus meinen Diensten bestochen; andernfalls wäre die ganze Sache nicht so glatt gegangen. Aber die verdammten Halunken schwören Stein und Bein, dass sie unschuldig sind, und ich kann sie doch nicht alle hängen lassen, nur um sicherzugehen, dass der Richtige dabei ist.«
    »Woher wisst Ihr, dass er ein Spion ist?« fragte der König.
    »Mein Freund Julio Góis aus Novorecife hat mich davon unterrichtet. Hier ist sein Brief, und da ist noch einer, den er diesem Kerl da mitgeschickt hat und der ihn gefälscht hat.«
    »Mit Verlaub, Eure Illumineszenz«, unterbrach Hasselborg den Dasht. »Ich bin kein Mikardandu, wie Ihr leicht feststellen könnt, wenn Ihr dort nachforscht. Ich habe lediglich auf dem Weg nach Novorecife einmal eine Nacht in Mishe verbracht und bin dann sofort weitergereist. Mikardand ist nämlich kein gutes Pflaster für einen Künstler. In Novorecife lernte ich Góis kennen und bat ihn, mir ein Empfehlungsschreiben an irgend jemanden in Rosíd mitzugeben; das ist alles, was ich darüber weiß. Der Dasht ist bloß deshalb so sauer, weil ich ihm die Tour vermasselt habe, als er die Lady Fouri von seiner Bande von Halsabschneidern kidnappen lassen wollte.«
    »Was höre ich da? Was höre ich da?« fragte Eqrar.
    »Ganz recht; genau das hatte er vor. Sie hat mir selbst gesagt, dass sie von Rosíd weg wollte, weil er sie nicht in Ruhe ließ; also ließ er sie wieder einfangen, und das bestimmt nicht, weil er einen Partner fürs Damespiel haben wollte.«
    »Was habt Ihr dazu zu sagen, mein guter Jám?« fragte der König.
    »Lügen, alles Lügen!« antwortete der Dasht. »Wo sind denn die Beweise?«
    »Ich habe gehört, wie die Räuber an ihrem Lagerfeuer darüber sprachen«, sagte Hasselborg. »Bringt ein paar von ihnen her, sie werden es Euch bestätigen.«
    »Wo sind diese Räuber denn jetzt?« wollte der König wissen.
    »Aufgeknüpft, alle miteinander!« brüllte Jám. »Ich bin zufällig auf sie gestoßen, als sie gerade dabei waren, die arme Frau zu verfolgen, und habe sie auf der Stelle verurteilt und hinrichten lassen.«
    »Weil sie sie nicht gekriegt hatten wie befohlen und damit sie nichts mehr ausplaudern konnten.«
    Der Dasht fing schon wieder an, Obszönitäten zu brüllen, als der König beschwichtigend die Arme hob. »Friede -Friede – Friede, alle beide! So, da haben wir ja wirklich ein echtes Rätsel. Ihr, Jám, sagt, Meister Kavir sei ein

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