Die Kohlenhydrat-Luege
meist einhergehenden kohlenhydratbedingten chronischen Säurebelastung dar.
Schätzungsweise besteht auch bei über 20–30 Prozent der normalgewichtigen Bevölkerung eine Insulinresistenz. Daher können auch bei sehr schlanken Personen Hochdruck und erhöhte Blutfettwerte auftreten.Die Möglichkeit, daran zu erkranken, ist aber bei Übergewichtigen wesentlich höher. (Der Konsum von schlechten Nahrungsfetten belastet zusätzlich, siehe später.)
Bleibt alles beim Alten, dann wird noch mehr Insulin produziert, um die Insulinresistenz zu überwinden; der Körper versucht, die Zellen zur Insulinaufnahme zu zwingen. Dies geht aber nur so lange, bisdie Inselzellen erschöpfen und fast kein Insulin mehr produzieren können. Damit ist die Zuckerkrankheit, der Diabetes mellitus, manifest geworden.
FALLBEISPIEL
»Der unordentliche Fresser«
Universitätsprofessor, 58 Jahre, Großtrommelträgerhaltung mit kugelförmigem Gasbauch, 105 kg schwer, 178 cm groß, klagt über Atemnot und Herzbeschwerden. Wegen Diabetes Typ II nimmt er seit 3 Jahren Antidiabetika ein sowie Medikamente für das Herz, gegen Bluthochdruck, überhöhte Blutfett- und Harnsäurewerte. Er führt ambulant eine Milch-Diät-Kur nach F.X. Mayr durch. Nach 6 Wochen hat er 12 kg abgenommen, sämtliche Blutwerte, auch die des Blutzuckers, normalisiert, den Blutdruck verbessert und die Herz- und Atembeschwerden verloren. Er nimmt keine Medikamente mehr ein. Für eine Nachkur erhält er die Richtlinien:
Erlaubt sind alle Kohlenhydrate bis zum Glyx 50 und alle günstigen Fette und Proteine (siehe nächstes Kapitel).
Verboten sind damit alle Nahrungsmittel über Glyx 50, insbesondere Zucker und zuckerhaltige Speisen, Weißgebäck und sonstige Auszugsmehlprodukte, wie Teigwaren, Knödel, Spätzle oder Pizza sowie Fruchtsäfte, Industriegetränke und Bier. Verboten sind auch Wurstwaren, die Mehl oder Kartoffelstärke enthalten; Leberkäse ist also auch nicht erlaubt.
Für seine Lieblingsgerichte erhält er die Tipps:
statt poliertem Reis nur Wild- oder parboiled Reis
statt Kartoffeln nur Gemüse und Salate, beispielsweise zu Fleisch- oder Fischgerichten
statt weißer Nudeln nur Spiralnudeln (43)
statt Cornflakes oder Fertigmüsli nur Quinoa-Müsli (siehe Rezeptteil)
Zusätzlich wird ihm dringend mehr und regelmäßige Bewegung empfohlen, und was besonders allen Übergewichtigen, die fast immer Schnellesser bis »Schlinger« sind, nicht dringlich genug eingebläut werden kann: immer bewusst und langsam essen und jeden Bissen gründlichst kauen!
Nach 1 Jahr kommt der Professor zur Wiederholungskur. Die Blutwerte sind normal geblieben, sein Gewicht um weitere 2 kg verringert. Da er vor der Kur ein gieriger Schnellesser war, der seither die Esskultur nach Mayr gewissenhaft pflegt, unterzeichnet er ein Dankschreiben mit offiziellem Titel
Dr. XY, ordentlicher Professor vormals unordentlicher Fresser
wichtig
Erhöhte Werte von Cholesterin und Triglyceriden sowie Komplikationen an Herz und Blutdruck sind sehr häufig Folgen der Insulinresistenz! Kohlenhydratarme Kostformen verringern nachweisbar – unabhängig von ihrem Fettgehalt – die erhöhten Blutfettwerte und verbessern außerdem die von ihnen hervorgerufenen Komplikationen.
Aber schon lange Zeit davor stellen sich häufig zwei warnende Symptombilder ein: Es zeigen sich einerseits charakteristische Veränderungen der Körperhaltung, der Figur, insbesondere der Bauchform: Es entsteht der sogenannte Gasbauch (nach F.X. Mayr). Andererseits kann auch das Symptombild der Unterzuckerung auftreten. Die Bildung von Gasbäuchen und das Auftreten von Blähungen und Blähungszuständen sprechen für Gärungsprozesse im Bauchraum, die in erster Linie durch saure Gärungsvorgänge eines zu reichlichen Kohlenhydratkonsums verursacht werden.
Dies gilt auch für zu viel günstige Kohlenhydrate. Rohkost, Kompotte und Fruchtsäfte können bei hoher Dosierung im Darm rasch in Gärung übergehen. Besonders abends, wenn der Darm schon müde ist, sollte gärungsfreudige Kost vermieden werden, vor allem Fruchtsäfte. Man kann sie nicht einspeicheln und in der Mundhöhle vorverdauen.
Wie kommt es zur Unterzuckerung?
Wir wissen bereits, dass der Verzehr zu vieler ungünstiger Kohlenhydrate bei Normal-, Über- und Untergewichtigen einen Hyperinsulinismus hervorrufen kann. Wenn dabei besonders hohe und mehrmalige Insulinausschüttungen stattfinden, kann der Blutzuckerspiegel unter die Ausgangsposition und mitunter sogar unter einen
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