Die Kohlenhydrat-Luege
mg/dl zurückgesenkt haben. Bei Werten von 140–200 mg/dl liegt bereits ein latenter Diabetes mellitus (Typ II) vor, bei Werten darüber ein manifester. Je schlechter der Wert, desto notwendiger sind diätetischeMaßnahmen und ärztliche Betreuung.
FALLBEISPIEL
Essdisziplin bringt Lebensqualität
Baumeister, 54 Jahre, 98 kg, 175 cm groß, mit kugelförmigem Gasbauch. Er leidet seit 2 Jahren an Angina-pectoris-Anfällen. Trotz Klinikaufenthalts und mehrerer Medikamente häufen sich die Anfälle von Herzschmerzen mit tödlichem Vernichtungsgefühl. Durch eine 3-wöchige Fasten-Diät-Kur nach F.X. Mayr verliert er seinen das Herz belastenden Zwerchfellhochstand, 12 kg Gewicht und seinen allzu mächtigen Bauchumfang. Anfälle treten zunächst nicht mehr auf. Sie kommen aber nach einem halben Jahr wieder, nachdem er, leichtsinnig geworden, durch Weihnachtsbäckereien, Eierlikör und andere Kohlenhydratbomben wieder in die Kohlenhydratmast mit gesteigertem Appetit und Heißhunger geschlittert ist. Sein Gewicht steigt in der Folge bald wieder auf die alte Marke, der Jo-Jo-Effekt ist auch bei den Herzattacken wieder da.
Durch den plötzlichen Tod seines Geschäftspartners alarmiert, flüchtet er sofort wieder in das Mayr-Sanatorium. Bald geht es ihm wieder besser, er verliert an Gewicht. Aber dieses Mal wird er noch energischer und eindringlicher auf die Vier-Stufen-Kost eingestellt. »Sie haben eine Stoffwechselerkrankung, die mit dem Zuckerhaushalt zusammenhängt. Sie müssen so leben, als wären Sie zuckerkrank. Dann kommen die Herz anfälle nicht mehr wieder und Sie werden noch mehr zu Ihrem Vorteil abnehmen.«
Nach 2 Jahren kommt er zur Kontrolle. Er wiegt jetzt 80 kg (18 kg weniger), zeigt einen guten Herzbefund, tadellose Laborwerte und fühlt sich »rundum erneuert«. »Ich hätte nie gedacht, dass allein mehr Essdisziplin so viel mehr Lebensqualität bringt!«
Der Diabetes Typ II wird immer häufiger festgestellt, er ist auf der ganzen Welt – vor allem dank falscher Ernährungsweise – im Vormarsch und gilt als viel zu selten erkannte »Killerkrankheit«. Er hängt meist eng zusammen mit dem Überkonsum ungünstiger Kohlenhydrate. Hier hilft die Mayr-Therapie mit anschließender Einhaltung unserer Ernährungsrichtlinien und Beachtung des Glyx überzeugend und langfristig. Antidiabetische Medikamente werden dann sehr oft nicht mehr benötigt.
Diese und viele andere Erkrankungen, die kohlenhydratbedingt oder -mitbedingt sind, lassen sich mit der Mayr-Therapie und der anschließenden Vermeidung der Kohlenhydrate mit hohem (und zunächst auch mit mittelhohem) Index – je nach Fall und Dauer – meist überzeugend und langfristig kurieren. Nicht selten ist dies auch ohne Mayr-Therapie möglich, dauert dannaber entsprechend länger. Entscheidend ist, dass mit der Zeit der Überreizungszustand der Inselzellen durch Vermeidung einer zu hohen Inanspruchnahme völlig verschwindet. Dazu sind auch die Empfehlungen der nächsten Kapitel wichtig.
FALLBEISPIEL
»Das Kind isst doch sehr brav«
Petra, ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen von 5 Jahren, zeigt seit Monaten zunehmend öfter ein verstörtes Verhalten. Sie ist plötzlich wie abwesend, starrt unbeweglich in die Luft und reagiert auf keinen Zuruf. Dabei treten kurze, krampfartige Anfälle auf. Die medikamentöse Behandlung durch den Kinderarzt bringt keine Besserung. Schließlich wird Petra mit der Diagnose Epilepsie in eine Fachklinik für Kinderneurologie eingewiesen. Als man dort die Rückenmarkflüssigkeit punktieren will, bekommen die Eltern Angst und verweigern die dazu erforderliche Zustimmung. Daraufhin wird Petra entlassen und kommt mit der Mutter in meine Sprechstunde.
Die Untersuchung nach Mayr ergibt einen hochentzündlichen Gasbauch und eine Leberschwellung. Auf die Frage nach Petras Essgewohnheiten erklärt die Mutter, sie esse sehr brav, vor allem Obst, wonach sie geradezu süchtig sei. Ohne 2–3 Äpfel oder Orangen gehe sie abends nie zu Bett. Außerdem liebe sie Pommes frites mit Ketchup, die sie sich fast täglich wünsche. Ohne Zweifel haben das viele Obst und die hochglykämische Ladung Pommes mit Ketchup zu einer massiven Darmgärung mit Bildung von Gärungssäuren und alkoholischen Fuseln zu einer Art Alkoholvergiftung geführt. Daher besteht die Therapie allein aus dem sofortigen Verbot von Obst und allen hochglykämischen Kohlenhydraten. Die heftigen Proteste des Kindes bleiben erfolglos, sie muss gehorchen. Schon nach wenigen
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