Die Kohlenhydrat-Luege
kritischen Wert fallen. Es entsteht eine Unterzuckerung (Hypoglykämie). Die Betroffenen, die diesen unangenehmen Zustand kennen, bezeichnen ihn kurz als »Hypo«.
Anzeichen für Unterzuckerung
Die Hypoglykämie wird als »unentdeckte Volkskrankheit« bezeichnet, da ihre Symptome einesteils sehr verbreitet, anderenteils häufig nicht erkannt und als »psychisch bedingt« abgetan werden. Beim Hypo besteht eine Mangelversorgung des Gehirns mit dem Brennstoff Glukose. Das kann sich auf sehr verschiedene Art bemerkbar machen:
Schwäche, Zittern, Platzangst, Koordinationsstörung
Verwirrtheit, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit
Stimmungsschwankungen, G ereiztheit, Depressionen, Ängste
Schwitzen, Kopfschmerzen, Sehstörungen
Hunger bis Heißhunger, Verlangen nach Süßem, auch Kaffee, Alkohol, Schokolade
Nicht mehr aufhören können beim Naschen von Snacks und Süßigkeiten
Auftreten von Hunger und Gereiztheit oder sogar von Fressanfällen 2–3 Stunden nach einem kohlenhydratreichen Essen. Der Hunger nach einem ausreichenden Kohlenhydrat-Frühstück kann am Vormittag stärker auftreten, als wenn nur etwas Kaffee oder Tee getrunken wurde.
Müdigkeit und Niedergeschlagenheit morgens nach dem Aufstehen, auch nach langem Schlaf. Nachmittagsschläfrigkeit, die einen übermannt, sodass man die Augen kaum mehr offen halten kann, oder unwillkürliches Einschlafen beim Fernsehen oder im Büro. Müdigkeit 2–3 Stunden nach größeren, insbesondere kohlenhydratreichen Mahlzeiten.
In krassen Fällen der Unterzuckerung kann sogar Bewusstlosigkeit eintreten.
Blutzuckerkurve mit Anstieg und Abfall bei zu hoher Insulinausschüttung mit Hyperglykämie- und Hypoglykämie-Spitzen (Abfall des Blutzuckers bis unter 50–60 mg/dl).
Zu kohlenhydratreiche Kost führt zu Süßhunger
Wenn Sie beispielsweise regelmäßig zum Frühstück eine ordentliche Portion Cornflakes oder Fertigmüsli und auch mittags und abends andere fettarme kohlenhydratreiche Kost, womöglich ohne Proteine, verzehren, dann erzeugen Sie dadurch regelmäßig einen starken Insulinstoß. Zunächst stecken Sie das problemlos weg – vielleicht über Jahre hinweg. Eines Tages werden vielleicht aber Ihre Inselzellen überempfindlich und produzieren dann zu viel Insulin. Sie geraten dann in den Hypo undfühlen sich geschwächt, matt, nervös, zittrig, bekommen nasse Hände. Ihr Hirn ruft nach Brennstoff und sie verspüren ein Verlangen, einen Heißhunger nach Süßem – und Sie essen Süßes. Ihr Gehirn wird damit beruhigt und Sie fühlen sich rasch wieder wohl. Aber der auf das Süße nachfolgende starke Insulinstoß senkt bald wieder den Blutzuckerspiegel und das Spiel beginnt von vorn.
Viele haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie regelrechte Fressanfälle bekommen oder immer wieder Heißhunger auf ungünstige Kohlenhydrate haben, vor allem auf Süßigkeiten.
Kurzfristig kann Basenpulver (siehe → S. 78 ) helfen. Langfristig ist nun eine Schonphase der überreizten Inselzellen nötig, am besten zunächst durch eine Fasten-Diät-Kur und danach durch eine langfristige, strenge Vermeidung ungünstiger Kohlenhydrate. Damit ersparen Sie sich ein möglicherweise vorprogrammiertes Schicksal mit Gasbauch, Gärungs-Übersäuerungsfolgen oder Übergewicht, Fettzunahme und Risikofaktoren.
wichtig
Ein übermäßiges Essbedürfnis ist meist nicht auf eine Charakterschwäche zurückzuführen, sondern auf eine Stoffwechselstörung, hervorgerufen durch die Überproduktion von Insulin. Man spricht von einer gestörten Glukosetoleranz, die zum Hypo, also zur Unterzuckerung führt.
Ist Ihre Glukosetoleranz gestört?
Beobachten Sie, ob Sie einige der genannten Symptome bei sich feststellen können:
Kennen Sie das Auftreten von Heißhungerattacken?
Haben Sie mitunter ein unstillbares Verlangen nach Brot oder Kuchen, Süßigkeiten oder Schokolade?
Haben Sie bei längeren körperlichen oder geistigen Anstrengungen zu wenig Durchhaltevermögen?
Haben Sie Probleme mit Ihrem Gewicht, schlechte Cholesterin- oder andere erhöhte Blutfett- oder Blutdruckwerte?
Wenn ja, dann sollten Sie eine Mayr-Kur oder zumindest Ihre Ernährungsweise im Sinne unserer Vier-Stufen-Kost mit Vermeidung aller ungünstigen Kohlenhydrate durchführen.
In jedem medizinischen Labor können Sie einen oralen Glukosetoleranz-Test durchführen lassen. Dabei werden Ihre Blutzuckerwerte vor dem Trinken einer Glukoselösung und zwei Stunden danach gemessen. Danach soll sich der Blutzuckerwert auf die Norm bis 100
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