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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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anderen übersetzen kann, was sie tun sollen. Okay?«
    »Okay, Sarge.« Sie stand auf, weil sie das ›Okay?‹ des Sergeant automatisch als Aufforderung zum Wegtreten verstand. Zainal reichte Mitford die Hand, welche der Sergeant durchaus bereitwillig ergriff und schüttelte. »Es wird Ihnen nicht leid tun«, sagte Zainal. »Das hoffe ich inständig«, erwiderte Mitford. »Esker steht mit der Patrouille bei Tagesanbruch bereit.«

Kapitel Zehn
     
    Obgleich Zainal am nächsten Morgen recht langsam startete, schien er das verletzte Bein nicht zu schonen. Aber als sie Camp Rock verließen, erkannte Kris, daß die beiden Männer am Abend vorher – wahrscheinlich völlig unabsichtlich – nicht darüber gesprochen hatten, was geschähe, wenn zuerst die Maschinenbauer auftauchen sollten. Natürlich, der Winter stand vor der Tür … aber es kam ihr reichlich unrealistisch vor, zu glauben, daß alles Mechanische mit dem Ende der Erntesaison stillgelegt wurde. Bestimmt gab es eine Art Aufseher, einen Verwalter auf diesem Planeten. Könnte er sich auf einem der anderen Kontinente aufhalten? Nichtsdestotrotz mußte irgend etwas die absolute Oberhoheit innehaben. Wenn aus den Garagen, nun, da die Solarzellen abmontiert waren, keinerlei Reaktion erfolgte, müßte irgendwer dieses Ausbleiben bemerken. Und sich an Ort und Stelle darüber informieren.
    Und sie hoffte ja, eine Reaktion hervorzurufen. Oder hatten Mitfords Ziele und Absichten sich vielleicht geändert, weil er sich allmählich daran gewöhnte, auf Botany der große Boß zu sein?
    Aber, wie ihre Großmutter schon sagte, weshalb sollte man den Ärger suchen? Er fand einen noch früh genug. Trotz eines mehrfach unterbrochenen Schlafs – da zwei ihrer Zimmergenossinnen derart unruhig waren, daß eine längere Periode ungestörten Schlafs nicht möglich war – standen Kris und Zainal schon lange vor Morgengrauen auf Botany auf. Sie hatten gefrühstückt – Bart war nicht da, er schlief noch, und einer der anderen Köche gähnte in einem fort – und holten sich gerade ihren Reiseproviant, als Esker mit sechs Leuten hereinkam, fünf Männer und eine Frau, die fast genauso groß war wie Kris. Sie schien mit Erleichterung festzustellen, daß Kris ebenfalls zu der Gruppe gehörte.
    »Ich spreche Englisch«, erklärte sie. »Ich heiße Astrid. Das sind Ole, Jan, Oskar, Björn und Peter. Wir haben in der Nähe von Oslo gewohnt. Esker hat uns gesagt, wir sollten mit Ihnen graben gehen?«
    »Ja, graben«, sagte Kris mit einem freundlichen Lächeln, denn Astrid rechnete offenbar mit einer leichten Arbeit.
    Sie schüttelte allen die Hand. »Das ist Zainal, unser Anführer.«
    »Sie haben Catteni als Anführer?« fragte Astrid erschrocken im Flüsterton.
    »Und einen Guten dazu, sonst wären Sie alle gefressen worden.«
    »Wie bitte?«
    »Die Aasfresser? Die Dinger, die auf diesem Planeten nachts herumspuken?« Und Kris formte mit einer Hand ein Maul und biß sich damit in den anderen Arm. Astrid schien zu verstehen und wandte sich schaudernd von dieser Demonstration ab.
    »Ich verstehe nicht immer auf Anhieb«, entschuldigte Astrid sich. »Wir leben noch. Helfen wir auch anderen, am Leben zu bleiben?«
    »Genau! Damit die Deski weiter existieren können, schicken wir eine Nachricht.«
    »Die jemand lesen wird?« Astrid war offenkundig verblüfft. Einer der Männer rief ihr etwas in dieser seltsam fließenden norwegischen Sprache zu. Sie antwortete knapp und drehte sich wieder zu Kris um. »Das glaube ich nicht.«
    »Glauben Sie es ruhig. Wir kratzen Symbole ins Erdreich, die aus der Luft zu sehen sind.« Dabei demonstrierte sie pantomimisch ihr Vorhaben.
    »Oh«, sagte Astrid und erklärte es ihren Landsleuten, die, als sie verstanden, heftig nickten. »Kris?« Sie erkannte eine der australischen Krankenschwestern, die eilig in die Höhle kam und einen Sack schwenkte, der aus dem Teil einer Decke angefertigt worden war, dem allgegenwärtigen Material, das für alles, von Küchenschürzen bis hin zu Zelten, verwendet wurde. »Hier sind weitere Flaumkissen für Zainals Bein.« Dann musterte sie den Catteni mit zornigem Blick. »Ich wußte genau, daß Sie ohne sie verschwinden würden – dabei muß das Bein weiterhin täglich versorgt werden und braucht stets einen frischen Verband. Mir ist es egal, ob Sie eine Art Supermann sind – jedenfalls haben Sie rotes Blut wie alle anderen im Lager. Da!« Sie drückte Zainal den Sack in die Hand, wirbelte herum und eilte davon.
    Zainal

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