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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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lachte und sagte »Oh, Junge« in unterschiedlichen Stimmlagen. »Oh, Junge, das wächst mir allmählich über den Kopf«, sagte Kris und überdachte kopfschüttelnd ihre augenblickliche Situation.
    »Oh, Junge, oh, Junge, oh, Junge«, sagte Zainal und legte, um sie noch mehr aus dem Konzept zu bringen, einen Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich.
    »Sie haben mit anderen Leuten gesprochen«, sagte sie, schüttelte seinen Arm ab und ging vor ihm her. Dann wurde ihr bewußt, daß ihre Reaktion übertrieben war. Weshalb hatte sie seine freundliche Geste zurückgewiesen, wenn sie eigentlich seine Nähe suchte? Sie bedauerte ihre Verhaltensweise, ging langsamer, ergriff seine Hand und hielt sie fest, während sie weitergingen.
    Nach der zweiten Rast schlug Zainal eine nördliche Richtung ein und deutete auf weite goldene Stoppelfelder, die sich bis zu einem Felsgipfel erstreckten. Falls, wie Zainal angedeutet hatte, die Catteni sich mit ihren Gefangenentransporten weiterhin an ihrem alten Kurs orientierten, lagen diese Felder in ihrem Blickfeld, wenn sie wieder Camp Rock anfliegen sollten.
    Sie erreichten ihr Ziel im Laufe des Nachmittags. Zainal schickte Kris und zwei Männer los, um Jagd auf Felsläufer zu machen, die in der Sonne dösten. Oskar und Björn konnten mit den Bögen und den Pfeilen, mit denen sie ausgerüstet waren, sehr gut umgehen, aber sie waren des Lobes voll, als Kris vier Tiere mit gut gezielten Schleuderwürfen zur Strecke brachte. Allerdings traf sie sechsmal daneben, daher stufte sie selbst ihre Leistung nicht so hoch ein.
    Die Männer waren offenbar erfahrene Jäger, denn sie erreichten kaum den nächsten Bach, da zogen sie den Tieren die Felle ab und zerlegten sie ohne weitere Anweisungen von ihr. Sie säuberten die Felle und die Kadaver sorgfältig, ehe sie zu Zainals Feld zurückkehrten. Sie schickten sich an, die Eingeweide zu vergraben, als Kris ihnen andeutete, sie sollten sie einfach liegenlassen.
    Kris entdeckte ein paar nahrhafte Grünpflanzen zwischen den Hecken und erntete sie. Sie hielt außerdem Ausschau nach den Wurzeln, die ebenfalls wild am Feldrand gediehen. Gebraten wären sie eine wohlschmeckende Beilage zu dem gebratenen Fleisch und ihrem Reiseproviant.
    Zainal ließ sich von den anderen dabei helfen, mit Steinen die Symbole auf dem Feld auszulegen, die sie anschließend in das Erdreich kratzen müßten. Er schritt das zweite große Symbol ab, legte entsprechend die Steine aus, während die anderen weitere Steine sammelten. Kris konnte außerdem am oberen Ende des Feldes einen Kreis aus Steinen ausmachen, in dessen Mitte ein Feuer loderte, das mit dem getrockneten Kuhmist genährt wurde, den sie unterwegs aufgesammelt hatten. Sie waren von der Sicherheit des Berges nicht sehr weit entfernt, was Kris nur begrüßen konnte. Die Aasfresser jagten ihre Beute sowohl auf Getreidefeldern wie auch auf Viehweiden, und nur das Stampfen der sechsbeinigen Kühe schützte sie davor, ihre Beute zu sein. War das der Grund, weshalb die Luh- Kühe sechs Beine hatten? Damit sie heftiger aufstampfen konnten? Aber die Aasfresser waren zweifellos der Grund dafür, daß die Luh-Kühe, wie Kris hatte feststellen können, die Tageslichtstunden verschliefen. Diese Luh- Kühe mußten offenbar die ganze Nacht umhertrotten, um am Leben zu bleiben.
    Die Jäger packten ihre Beute aus, und Kris machte sich auf die Suche nach dem geeigneten flachen Stein, um sie darauf zuzubereiten. Sie war davor gewarnt worden, ihren neuen Kochtopf zu heiß werden zu lassen, da er trotz allem nur aus glasiertem Ton bestand, aber Jay Greene hatte ihr versichert, daß man darin Wasser bis kurz vor den Siedepunkt erhitzen konnte … und das bedeutete, daß sie die Grünpflanzen kochen würde. Sie nahm sie mit hinunter zum Bach, um sie zu putzen und in den Topf zu füllen, und wenig später waren die Steine heiß genug, um mit der Zubereitung des Felsläuferfleisches zu beginnen.
    Mittlerweile hatte Zainal alle vier Symbole vorgezeichnet. Er schlug vor, daß sie nach einem anständigen Abendessen damit anfangen sollten, den Boden aufzuhacken, um das dunkle Erdreich freizulegen. Das war eine mühsamere Arbeit, als sie angenommen hatten, denn der Bodenbewuchs hatte ein tiefreichendes, verschlungenes Wurzelsystem, und Kris stellte fest, daß es regelrecht herausgeschnitten werden mußte. Die Wurzeln ließen sich nicht so einfach ausreißen, wie man es mit wohlerzogenem terranischen Unkraut tun konnte. Ihre Arme und

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