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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Schultern schmerzten von der Anstrengung, und sie war froh, daß sie schließlich aufhören konnte, um Wasser für einen Schlummertrunk zu erhitzen.
    Die Ärzte waren zu der Erkenntnis gelangt, daß der Kräutertee, der regelmäßig aufgebrüht wurde, nützliche Spurenelemente enthielt, so daß eine Tasse vor dem Schlafengehen allgemein empfohlen wurde. Es hatte etwas Behagliches an sich, und es gab keinen Grund, diesen Brauch nicht auch in der felsigen Wildnis von Botany zu pflegen. Mit etwas Warmem im Bauch ließ es sich außerdem viel leichter einschlafen.
    Die Rasen- und Unkrautspezialisten machten es sich auf den Steinen so bequem wie möglich, während diejenigen, die später Wache halten würden, keine Schwierigkeiten hatten, schnellstens einzuschlafen.
    Sie brauchten fünf Tage, um die Symbole fertigzustellen: fünf Tage lang die Fingernägel und den Rücken ruinierende, anstrengende und schweißtreibender Mühsal, da ihr einziges Werkzeug Beile und Messer waren. Sie hatten von jedem Werkzeug ausreichend Reservestücke erhalten, die sie auch gebraucht hatten, um ihre Arbeit abzuschließen. Jeden Abend hatten sie die Teile ausgiebig nachschärfen müssen. Dann, um zu gewährleisten, daß seine Botschaft auch gesehen wurde, hatte Zainal sie gebeten, die erddunklen Schriftzeichen mit den leuchtend weißen Steinen der Gebirgsausläufer zu umranden.
    Der Sonnenschein, der auf die Schriftzeichen fiel, brachte den Glimmer im Gestein zum Glitzern. Es war fast genauso hell wie Neonlicht. So erschöpft sie auch war, so mußte Kris dem Endergebnis uneingeschränktes Lob zollen.
    »Können alle Catteni lesen?« wollte sie von Zainal wissen. »Diejenigen, die Wache halten, ganz bestimmt«, antwortete er.
    Sein Bein war von seiner beharrlichen Arbeit ein wenig angeschwollen, aber das Fleisch wuchs sichtbar nach, und er nahm jeden Abend und jeden Morgen eine Bachdusche. So kalt das Wasser auch war, so liebte Kris jedoch diese neue Art der Reinigung. Sie und Astrid badeten ein Stück flußaufwärts von den Männern entfernt. Der Wasserlauf war tief genug, um sich lang in das Sandbett zu legen und das Wasser über sich hinwegströmen zu lassen. Der Sand war sehr fein und stellte ein rauhes, aber wirkungsvolles Reinigungsmittel dar. Überdies war einem derart kalt, daß man von dem Scheuereffekt sowieso nicht allzuviel spürte. Jedenfalls redete Kris es sich ein. Der Felsgipfel war die Heimat einer umfangreichen Kolonie Felsläufer – zumindest bis zu ihrem Eintreffen. Jeden Tag verbrachte die Patrouille einige Zeit mit der Jagd und der Zubereitung des Fleisches, das teilweise in schmale Streifen geschnitten und zum Trocknen auf die heißen Steine gelegt wurde. Kris freute sich, daß sie so produktiv waren, zumal nun erheblich mehr hungrige Mäuler gestopft werden mußten.
    Jeder Abend erinnerte sie jedoch daran, daß die kalte Jahreszeit unmittelbar bevorstand, und Kris fragte sich besorgt, wie kalt es wohl werden würde. Glücklicherweise waren die von den Catteni ausgeteilten Thermo-decken so wirkungsvoll, daß sie die Körperwärme zum größten Teil speicherten. Die Abendregen fielen nach wie vor, aber nicht mehr so heftig wie früher. Die Schauer glichen eher einer angenehmen sanften Dusche. Am sechsten Tag traten sie den Rückweg an. Dabei nutzten sie auch weiterhin jede Gelegenheit zur Jagd, um ihren Eiweißvorrat so weit wie möglich aufzustocken. Diesmal schlug Zainal ein höheres Tempo an, damit sie zwischendurch ein wenig Zeit für die ein oder andere ausgedehnte Jagdpartie fanden. Als sie schließlich zu den Höhlen zurückkehrten, waren sie noch immer mit Menschen überfüllt. Bart bedankte sich überschwenglich für ihre Gaben und fragte Kris anschließend, ob sie nicht einen Herd übernehmen und zubereiten könnte, was sie mitgebracht hatten. Da sie dem Mann, der völlig erschöpft und ausgepumpt aussah, ganz sicher die Bitte nicht abschlagen konnte und die Kochhöhle bereits an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit arbeitete, erfüllte Kris ihm die Bitte. Astrid blieb in der Nähe, da sie offenbar nicht wußte, wohin sie sich wenden sollte, und Kris war wenigstens ein bekanntes Gesicht. Bis ein Bote erschien und Kris mitteilte, Mitford erwarte sie zu einem abschließenden Bericht.
    »Ich habe zugeschaut. Ich weiß jetzt, wie man kocht«, sagte Astrid, ergriff die langstielige Gabel, die Kris benutzt hatte, und schob sie von ihrem Platz am Herd weg.
    Zainal und Ole, die ein wenig Englisch beherrschten, befanden

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