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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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»Büro«, als sie und Leon ihre Mahlzeit beendet hatten und wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren mußten.
    An diesem Abend traf Esker sie, als sie die anderen Patienten – von denen keiner Englisch sprach – in ihrer Höhle für die Nacht vorbereitete.
    »Mitford will Sie sprechen, Kris. Und Sie auch, Zainal.«
    Er war schon wieder weg, ehe Kris ihm eine Frage stellen konnte, aber wenn sie sich den Ton vergegenwärtigte, in dem die Aufforderung übermittelt wurde, hatte sie wenig Lust, ihr Folge zu leisten. Schließlich hatte Zai-nal mit Mitford ein intensives vertrauliches Gespräch geführt. War der Sergeant zu einer Entscheidung gelangt? Falls überhaupt eine erforderlich war?
    Mitford saß, wie um diese Zeit seines langen Arbeitstages üblich, am Feuer, hatte einen Getränkekrug neben sich stehen und die halbvolle Tasse in der Hand. In der anderen hielt er einen Stock, mit dem er ein Holzscheit in den Flammen in eine günstigere Position schob.
    »Zainal hat die völlig irrwitzige Absicht, seinen Leuten einen Hilferuf zu schicken, wenn sie uns das nächste Mal wieder mit neuen Gefangenen überschwemmen«, sagte Mitford und verengte die Augen zu Schlitzen, als er zu Kris hochschaute. »Er hat das Gefühl, daß dies nicht die letzte Ladung gewesen ist, die man uns zumutet.« Mitford seufzte besorgt, als er sich die Probleme vergegenwärtigte, die ein weiterer Nachschub an Menschen schaffen würde. »Also, zuerst einmal weiß ich nicht, wie wir sie um irgendwelche Hilfe angehen sollen, aber es ist wahr, daß wir medizinischen Nachschub und die richtige Nahrung für die Deski brauchen. Diese Dornbuschtriebe reichen gerade für die älteren Deski nicht aus, obgleich Coo damit geholfen wurde. Es ist nur so, daß ich ganz einfach niemanden verlieren will, sei er Mensch oder Alien.« Seine Miene verfinsterte sich bei dieser Erklärung. »Wie könnten wir denn überhaupt mit ihnen Verbindung aufnehmen?« fragte Kris und wandte sich zu Zainal um. »Wir legen Nachricht auf Feld aus«, sagte Zainal und faltete ein Stück Rindenpapier auseinander, auf das er die Bedeutung für die vier Hieroglyphen aufgeschrieben hatte, die er gezeichnet hatte. »Wie? Wir haben noch nicht die Farbe wiederentdeckt.«
    Er lächelte knapp. »Der Boden ist dunkel unter …« Er wedelte mit der Hand hin und her, als er in seinem Gedächtnis nach dem zutreffenden Begriff suchte. »Unter den Stoppeln? Unter dem Gras?« schlug sie vor.
    »Was immer es sein mag. Bewuchs wegnehmen, nacktes Erdreich hervorholen.«
    Das war eine gute Idee, nur teilte Kris insgeheim Mitfords Abneigung gegen eine Kontaktaufnahme mit den Catteni.
    »Wir bringen die Nachricht viele Felder entfernt aus.« Zainal deutete nach Norden. »Sie wissen, daß wir leben. Sie bringen mehr, die sie nicht wollen.«
    »Sie wissen, daß wir hier sind?« fragte Kris und reagierte dabei unruhiger, als ihr lieb war, obgleich ein schneller Blick ihr mitteilte, daß Mitford viel zuversichtlicher zu sein schien.
    Zainal nickte. »Wärmesensoren.« Dann verzog er seinen Mund zu einem Lächeln. »Deshalb fliegen sie über uns.« »Hmm, so etwas hatte ich mir schon gedacht«, sagte Mitford. »Diese Schweine.«
    Zainals lächelte amüsiert über die Reaktion des Sergeant, und erneut staunte Kris, wie sehr das Lächeln seine fremdartige Physiognomie veränderte. Er sah beinahe menschlich aus, bis auf den scharfen Kontrast seiner weißen Zähne mit dem Grau seiner Haut. »Wenn sie wissen, wir leben, schicken sie mehr.«
    »Ja, aber sie haben noch immer keine Ahnung von der Existenz der Maschinenbauer!«
    Zainal schüttelte den Kopf. »Sensoren reagieren auf warme Körper, nicht auf Maschinen.«
    »Hmm.« Mitford schürte das Feuer mit seinem Ast.
    »Coo immer noch schwach, aber jung. Die älteren sind schlecht dran, und es geht ihnen zusehends schlechter«, drängte Zainal auf Englisch und wechselte dann in seiner tiefen Sorge in die Lingua Barevi über. »Catteni machen überall Gefangene, sorgen aber gut für sie. Für Rugaria-ner, Deski, Turs und Ilginish und Terraner. Gesunde Körper arbeiten besser. Bitte um richtige Nahrung ist angemessen.«
    »Werden Sie es nicht seltsam finden, daß wir uns mit cattenischen Symbolen an sie wenden?« fragte Kris und deutete auf die Nachricht auf seinem Rindenpapier.
    Zainal grinste belustigt. »Sie wissen, daß Menschen schlau«, sagte er auf Englisch. »Zu verdammt schlau, deshalb setzen sie sie hier ab. Hier keine Probleme. Coo und Pess gute Leute.

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