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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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etwas anderes einfällt, was mit ihm geschehen könnte.« »Legt ihn gefesselt auf ein Feld zu den Aasfressern -und selbst das wäre noch viel zu milde«, sagte die Frau, schloß die Schnallen ihres Overalls und strich sich das Haar glatt. »So ein geiler Bock! Ich gebe Ihnen einen vollständigen Bericht seiner letzten Großtat, wenn Sie hier fertig sind«, murmelte sie, während sie höflich beiseite trat, damit Mitford sein Gespräch beenden konnte.
    »Wenigstens hat sich das Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Siedlern durch den letzten Abwurf ein wenig ausgeglichen. Aber ich brauche wirklich keine Kerle wie Arnie«, sagte Mitford, als die Frau sich außer Hörweite einen Platz gesucht hatte. »Er war schon viermal wegen Spannen und zweimal wegen Diebstahl im Stock.«
    »Was hat er denn gestohlen?«
    »Lebensmittel! Zusätzliche Decken, ein schärferes Messer, weil er zu faul ist, seins zu wetzen.« Mitford schnaubte abfällig. »Ich habe ihn genauso nötig wie einen Pickel auf der Nase. Haben Sie bloß kein Mitleid mit ihm, Kris, daß er damals mit den EneTgiepeitschen Bekanntschaft gemacht hat. Er hat nur im voraus erhalten, was ihm zusteht.«
    »Bringen Sie ihn raus zu den Aasfressern«, meinte Zainal. »Das ist eine gute Idee.«
    Mitford verzog das Gesicht und atmete zischend aus. »Das kann ich nicht tun, aber ich könnte … Holen Sie sich etwas zu essen und ruhen Sie sich aus, Kris, okay?« Als sie gehorsam nickte, fügte er hinzu: »Und sorgen Sie dafür, daß Dane sich sein Bein ansieht.«
    Während Zainal lautstark protestierte, schimpfte Kris den Catteni heftig aus, weil er Leon Dane nicht sofort nach ihrer Ankunft im Camp aufgesucht hatte. Zuerst hörte er sich ihre Standpauke mit amüsierter Miene an, doch dann verfinsterte sich sein Gesicht, als sie seinen Arm packte und ihn zum Krankenhauskomplex des Höhlensystems zerrte, da er nicht sofort gehorchte und von selbst die Richtung einschlug.
    »Hören Sie gut zu, Lord Emassi Zainal«, sagte sie, »Sie haben von Mitford einen Befehl erhalten, und wenn Sie die Absicht haben, morgen loszuziehen, dann sollten Sie ihn befolgen, oder aus Ihrem Unternehmen wird nichts.
    Außerdem wird niemand Sie begleiten, um Ihnen beim Anlegen des Schriftzeichens zu helfen.«
    »Dann eben keine Nachricht.« Er zuckte die Achseln, als wäre es ihm völlig gleichgültig.
    »Ohh, Sie machen mich noch wahnsinnig …« Kris versuchte ihre Stimme in der Gewalt zu behalten, denn sie wußte, daß sie anfing zu keifen. Aber er war auch so unvernünftig. »Nur weil Sie ein Catteni sind, müssen Sie nicht glauben, daß Sie nicht genauso bluten können wie wir armseligen Terraner. An diesem verdammten Dorngift sind Sie beinahe gestorben, und das möchte ich nicht noch einmal mitmachen müssen. Sie sind mir viel zu wichtig, als daß ich zulassen kann, daß Sie mit Ihrer Gesundheit Schindluder treiben!«
    Er hielt ihren Finger fest, mit dem sie ihm drohte, und schaute sich um, weil er bemerkt hatte, in welchem Maße ihre lautstark vorgebrachten Vorwürfe die allgemeine Aufmerksamkeit auf sie gelenkt hatten.
    »Ich gehe ja schon zu Dane«, sagte er viel zu unterwürfig, und sie achtete darauf, daß er es auch tat.
    Lieber Himmel, man sollte doch meinen, daß jemand, der so alt ist wie Zainal, genügend Grips hat, um selbst für sich zu sorgen. Und es gefiel ihr gar nicht, wenn er plötzlich so nachgiebig und folgsam war. Das war überhaupt nicht mehr cattenihaft.
    Für das fünfte Schriftzeichen brauchten sie den größten Teil des Tages, aber es ging insgesamt viel glatter, weil sie nun wußten, wie sie zu Werke gehen mußten. Sie fingen sofort, nachdem Zainal es aufgezeichnet hatte, damit an, die Grassoden auszuschneiden, und waren schon recht weit gediehen, als Zainal seine Skizze beendete. Sie brauchten auch nicht mehr nach Glimmersteinen zu suchen, da noch ein beachtlicher Haufen von ihrem ersten Aufenthalt übriggeblieben war.
    »Mann-o-Mann, das reinste Kunstwerk«, sagte Kris, als sie sich aufs angrenzende Feld begaben, um ihre Arbeit zu begutachten.
    »Mann? So etwas wie ›Junge‹?« fragte Zainal und hob amüsiert eine Augenbraue.
    »Ja, man kann für ›Junge, Junge‹ auch ›Mann-o-Mann‹ sagen. Es kommt darauf an, wie man sich fühlt, in welcher Stimmung man ist.«
    »Jung oder alt? Klein oder groß?« fragte Zainal und sah sie mit einem Augenzwinkern an.
    »Ich glaube«, erklärte sie mit ernster Stimme, »daß Sie mich auf den Arm nehmen wollen.«
    »Wie

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