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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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drei Catteni in der Türöffnung, und einer kam die Rampe herunter auf Zainal zu. Kris beobachtete sein Gesicht und sah, wie seine Augen sich für einen kurzen Moment weiteten – vor Überraschung, nahm sie an – und wie seine rechte Hand, die sie sehen konnte, sich kurz zur Faust ballte. Dann schien er sich zusammenzureißen und völlig zu entspannen, während er sich anhörte, was gesagt wurde.
    »Mein Bericht hat Wirbel gemacht«, sagte er halblaut zu seinen Gefährten, ehe er weitere Sätze in Catteni herauszischte.
    Kris entschied, daß einer der Catteni Offizier war und einen hohen Rang bekleidete. Das verrieten ihr der exzellente Schnitt seiner Uniform und die zahlreichen verschlungenen Rangabzeichen auf seinem Kragen und seinem Ärmelaufschlag.
    Zainal schien keinerlei Ehrfurcht vor ihm zu haben, legte noch nicht einmal so etwas wie Respekt an den Tag, es sei denn, die Catteni unterhielten sich miteinander immer so kurzangebunden. Sie ähnelten darin wahrscheinlich den Engländern, die zu Leuten, die sie nicht mochten, unendlich höflich sein konnten und andererseits ihre engen Freunde aufs Übelste beschimpften. Die cattenische Sprache klang, als bestünde sie aus Knurr-, Grunz-, Kehl- und Friktionslauten ohne einen einzigen Vokal als Auflockerung. Andererseits war es vielleicht so, daß die Sprache nur so bösartig klang. Man konnte manchmal glauben, die Chinesen beschimpften einander aufs Schlimmste, bis sie lächelten und sich höflich voreinander verneigten.
    »Es gibt anderen Ärger«, sagte Zainal nach einem weiteren Austausch harter, stakkatohafter Laute. »Zwischen Terranern und Eosi.« Nun lächelte er boshaft … zumindest hatte sein Mund, den sie nur im Profil sehen konnte, einen entsprechenden Zug. »Und …«, fragte Worry.
    »Ich bin gefallen. Ich bleibe gefallen. Er sagt, es sei meine Pflicht, mitzukommen. Ich sage, ich unten. Ich bleibe. Sein Pech, euer Glück.« Dann richtete er sein grinsendes Gesicht auf Worry, und Kris glaubte, sein Ausdruck wäre so hinterhältig und verschmitzt, als hielte er während eines Pokerspiels um besonders hohe Einsätze so etwas wie einen Royal Flash in der Hand.
    »Uggh«, machte Sarah plötzlich und rückte an Joe heran.
    Zainal blickte über die Schulter, und Kris nachte es ihm nach, und so sahen sie beide die ersten tentakelgleichen Gliedmaßen eines Aasfressers, der sich aus dem Erdreich hervortastete, um den toten Felsläufer zu verschlingen. Zainal sagte etwas und trat beiseite, damit der Kapitän sehen konnte, was er meinte. Obgleich die Tentakel den erhellten Bereich des Kadavers zu meiden schienen, schimmerten sie matt in der Dunkelheit. Der Felsläufer wurde streifenweise vertilgt. Dem Aasfresser schien sein Opfer vorzüglich zu schmecken.
    Dann hielt Zainal sein Handy hoch, deutete auf verschiedene Vorrichtungen daran und zeigte geduldig den unwiderlegbaren Beweis für die Existenz fremder Artefakte, die recycelt worden waren. Das entlockte dem Kapitän und den beiden anderen Catteni einen überraschten Ausruf. Sie bückten sich, um sich das Gerät eingehender anzusehen. Für einen kurzen Moment befürchtete Kris, daß Zainal ihm das Handy überließ. In diesem Moment dachte Kris auch, daß Zainal angefangen hatte, seine eigenen Forderungen vorzubringen, denn der Kapitän schüttelte zuerst heftig den Kopf. Als Zainal jedoch auf dem beharrte, was er anfangs gesagt hatte, schien er einzulenken und eigene Fragen zu stellen, auf die Zainal entweder mit einem heftigen Kopfschütteln oder mit einem zustimmenden Nicken reagierte. Dann sagte der Kapitän etwas zu einem seiner beiden Begleiter, der sich daraufhin entfernte und in den Laufgang zum Bug des Schiffs marschierte.
    Der Kapitän setzte seine Befragung fort. Einige seiner Fragen beantwortete Zainal. Auf andere reagierte er mit einem Achselzucken, das entweder Ungeduld oder Verärgerung zeigte oder von einem amüsierten, überlegenen Gesichtsausdruck begleitet wurde.
    Der Bote kehrte mit einer Handvoll Computerausdrucke zurück, die teilweise zerknüllt waren. Der Kapitän bellte eine knappe Bemerkung, und der Mann sah ihn erschrocken und schuldbewußt an und ordnete die Blätter hastig, ehe er sie dem Kapitän reichte, der einen Blick auf den obersten Bogen warf und dann den ganzen Stoß an Zainal weiterreichte. Zainal winkte Worrell zu sich, der den Stapel Papier an sich nahm.
    »Landkarten von dieser Welt, die vom Weltraum aus angelegt wurden«, murmelte Zainal. »Sie zeigen Berge,

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