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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die größten bleiben ständig oben«, erwiderte Zainal und setzte seinen Weg fort. Bei jedem dritten oder vierten Schritt aufzustampfen, schüttelte ihren müden Körper heftig durch, aber jedesmal, wenn Kris das Gefühl hatte, daß sie in ihrer Aufmerksamkeit nachließ, dachte sie an das schleimige Aussehen der Tentakel oder Fühler der Aasfresser, und das ließ ihren Schritt wieder fest und sicher werden. Sie gelangten auf felsigen Untergrund und lehnten sich an die nächste Felswand, die ihnen Sicherheit bot. »Was war das letzte, was er sagte, ehe du ihn voll erwischt hast?« fragte Kris mit Nachdruck. »Ich habe ihn erwischt?« fragte Zainal.
    Er wollte keine Zeit gewinnen, sondern sie erkannte, daß er sich über die Bedeutung ihrer Redewendung nicht ganz klar war. Sie zeigte ihm, was sie meinte.
    »Auf Catten führen Frauen nur andere Frauen«, sagte Zainal. »Aber Frauen mit einem besonderen … Rang kommandieren sogar Emassi.« »Weshalb hast du ihn geschlagen?«
    Zainals Lippen verzogen sich raubtierhaft, ehe er antwortete. »Er hat etwas über dich gesagt. Etwas Böses und Falsches.«
    »Danke, aber hast du nicht mit unserem Leben gespielt? Sie hätten uns erschießen können, weil du ihren Anführer geschlagen hast. So etwas hat dich schon früher in Schwierigkeiten gebracht, weiß du?«
    Zainal grinste und stieß mit dem Daumen auf seine Brust. »Das ist allein mein Problem. Ich ›schlage‹ nicht, um zu töten, daher schießen die anderen nicht. Sie tun nichts anderes als – wie sagt man …« Er ging in die Hocke und reagierte, indem er seine Hand wie eine Waffe hielt. »Reflexhandlung?« fragte Joe.
    »Hmm«, machte Zainal, obgleich er den Begriff nicht richtig verstanden hatte.
    »Lassen wir mal die Frage nach Kris’ Ehre beiseite«, sagte Worry. »Weshalb wollten Sie das haben?« Er faltete die Papierbahnen auseinander. »Ich kann in der Dunkelheit nicht mal erkennen, was sie zeigen.« »Landkarten von diesem Planeten, die im Raum gezeichnet wurden und uns angeben, wo wir uns befinden. Wohin wir gehen müssen. Wo …« Er hielt inne und runzelte nachdenklich die Stirn, weil er nicht die richtigen Worte fand.
    »… wo die größte Garage ist.« »Tatsächlich? Haben Ihre Leute sie gefunden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie zeigen die Lage von Erzvorkommen. Eine sehr … oh, lustige? Nein, nicht lustig.« Er zermarterte sich den Kopf, schaute Kris hilfesuchend an. »Eine Anomalie?«
    »Wie zum Teufel soll er wissen, was ›Anomalie‹ heißt?« fragte Worry.
    »Oh, psst, ich erkläre es ihm. Eine Anomalie ist etwas, das sich irgendwo befindet, wo es eigentlich gar nicht sein sollte. Eine Abweichung vom Normalen. Ein seltsamer Unterschied.«
    »Ach so.« Zainal reagierte erregt. »Das ist es. Mehr Metall, als dort eigentlich sein sollte. Viele Orte. Sehr viel Metall. Kein richtiges Metall. Anomalie … hmmm.« Er ließ das Wort regelrecht auf der Zunge zergehen. »Etwas, das völlig anders ist.«
    »Wollten sie Ihnen diese Karten nicht geben?« fragte Sarah, die ebenfalls versuchte, Einzelheiten auf dem Ausdruck zu erkennen.
    »Nein.«
    »Sie wollten, daß du sie zurückbegleitest, nicht wahr?« fragte Kris offen heraus.
    »Ja, sie sagten, alles sei okay.« Sein Lächeln war voller Groll. »Ich sollte ruhig nach Hause kommen. Es sei schon mehr als ein Tag. Catteni haben mich hier abgesetzt. Ich bleibe hier. Sie können nicht so einfach für mich eine Regel aufstellen, weil sie mich brauchen, und eine andere für die übrigen Catteni.« »Der Mann hat aber ein ausgeprägtes Ehrgefühl«, stellte Joe staunend fest. »Warum nicht?« fragte Kris spitz.
    »Ja, warum eigentlich nicht«, sagte Joe, um sie zu besänftigen.
    »Weshalb bist du nicht weggegangen, als du es noch konntest? Welchen Dienst solltest du ihnen leisten?« »Emassi-Dienst.« Zainals Stimme wurde unbeugsam.
    »Jetzt zu spät für diesen Dienst. Früher habe ich mir diesen Dienst gewünscht. Jetzt nicht mehr. Viel ist passiert.
    Sie haben mich fallengelassen. Ich bleibe gefallen.«
    »Du bleibst fallengelassen«, sagte Kris automatisch.
    »Fallengelassen. Englisch seltsame Sprache.«
    »Du bist nicht der erste, der das feststellt.«
    »Und ich bin bestimmt auch nicht der letzte.« Dabei lächelte er sie durch die Nacht an.
    »Also«, sagte Worry nun, »sie wollten, daß Sie einen Dienst leisten, von dem Sie meinen, daß Sie ihn nicht mehr leisten müssen?«
    »Richtig. Niemand glaubt mir, was ich Transporterleuten über Maschinenbauer

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