Die Kolonie Der Catteni
über irgendwelche technischen Fertigkeiten verfügten, dort einquartiert werden. Nun, da sie zwei Fahrzeuge besaßen, konnten sie alles, was sie brauchten, aus den anderen Garagen holen, darunter auch ›Karosserie‹-Teile, um noch nützlichere Fahrzeuge herzustellen. Weitere Handys wurden zusammengebaut, und weitere Lastfahrzeuge wurden aus den vorhandenen Chassis konstruiert.
»Sie sind zwar nicht schnell, aber sie kommen mit Hindernissen ganz gut zurecht«, erklärte Lenny Kris gegen Mittag. »Einige dieser Burschen sind ganz schön clever«, fuhr er begeistert fort. »Sie haben herausbekommen, wie man Programmierungschits …« »Chips«
»… also Programmierungschips kurzschließt, oder wie immer man das nennt. Dann haben sie es geschafft, die Vielseitigkeit der Fahrzeuge zu erhalten, es jedoch so einzurichten, daß der Fahrer die totale Kontrolle behält. Einfach cle … ver!« »Das ist es.«
»Wie gesagt, ein hohes Tempo schaffen sie nicht gerade, aber das wollen die Leute noch verbessern. Sie arbeiten jedenfalls daran.«
»Ich für meinen Teil halte nicht soviel davon, zu schnell über dieses Gelände zu sausen«, sagte Kris.
Lenny grinste nur. »Sie haben es noch nie getan.«
Kris begab sich wieder an ihren Arbeitsplatz im Empfangskomitee, wurde jedoch von dort abberufen, um Mitford und seinen Mitarbeitern dabei behilflich zu sein, die verbliebenen Neulinge unterzubringen. »Wie lange dauert es, bis jemand zum »eingeborenen Personal« gezählt wird?« wollte sie irgendwann von Mitford wissen. Sie stellte fest, daß es nötig war, häufig die Position zu wechseln, um ihre wunden Körperpartien so gut wie möglich zu schonen. Aber es war die Sache wert. Zainal lächelte an diesem Tag sehr viel, als er von einer Aliengruppe zur nächsten wanderte.
»Hmm? Ach so«, meinte Mitford lächelnd, während er sich zurücklehnte, um seine Arme zu strecken und seine Schultermuskulatur zu lockern. »Nun, sagen wir einfach, sie müssen warten, bis sie mitgeholfen haben, eine Gruppe Neuankömmlinge in Empfang zu nehmen und unterzubringen. Aber erzählen Sie doch mal von diesem Gebäude am Meer, auf das Ihre Patrouille gestoßen ist.«
»Viel gibt es da nicht zu erzählen. Es war fest verschlossen, obgleich Zainal alles mögliche versucht hat, um hineinzugelangen Vielleicht kommen die Fische nicht mehr zurück.«
»Ich mag Meeresfrüchte. Zum Beispiel auch Muschelsuppe.« Diesmal hatte sogar Mitfords Stimme einen wehmütigen Klang. Kris freute sich, daß sie seine Stimmung direkt miterlebte.
»Mit diesen Luftkissenfahrzeugen können wir im Morgengrauen aufbrechen und schon abends mit einem ganzen Sack Muscheln wieder zurück sein«, schlug Kris vor. »Das könnten Sie tun.«
Wenn Dowdall sie nicht in eben diesem Moment unterbrochen hätte, wäre ihnen, wie Kris sicher zu wissen glaubte, eine solche Luxusfahrt gestattet worden. Aber die Fahrzeuge wurden woanders dringender gebraucht. Am dritten Tag begleiteten Kris, Zainal, Joe und Sarah ein Luftkissenfahrzeug mit einigen der nicht ganz so leistungsfähigen Rekruten auf ihrem Weg über Camp Rock nach Bella Vista. In Rock kam Worry aus seinem ›Büro‹ und begrüßte Zainal und die anderen überschwenglich.
»Ihre Patrouille muß für uns auf die Jagd gehen«, erklärte er ihnen. »Außerdem sollen Sie eine gemischte Gruppe von Männern und Frauen einweisen. Camp Rock soll in Zukunft zum Vorratslager für Fleisch und Gemüse ausgebaut werden.« »Eine gemischte Gruppe?« fragte Kris.
»Richtig, weil Zainal bei ihnen ist, und er beherrscht Deski, Rugarianisch und Turs.«
»Ach so, das meinen Sie mit ›gemischter Gruppe««, sagte Kris. Wenn es darum ging, Turs auszubilden, dann war Zainal genau der richtige Lehrer.
»Wie brauchen Sie außerdem für kurze Tagesausflüge«, sagte Worry nun in vertraulichem Ton zu Kris. »Für den Fall … Sie wissen schon, nicht wahr?« Und er deutete mit der Kinnspitze zum Himmel.
»Oh, für den Fall, daß wir wieder beobachtet werden«, sagte Kris und schaute zu Zainal, der mittlerweile ebenfalls mit einem Handy ausgerüstet war.
Mitford wollte am nächsten Tag zu Camp Rock zurückkehren, vorher führte er mit Kris jedoch ein kurzes Gespräch unter vier Augen.
»Halten Sie sich stets in Zainals Nähe, Kris.«
»Weshalb?« hatte sie gefragt und Mitford herausfordernd angefunkelt. »Ich möchte unseren wertvollsten Alienvertreter nicht verlieren.« »Sie verlieren ihn schon nicht.«
»Nun, ich glaube, wenn es nur nach
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